Lehrer-Schueler-Konferenz
aufgenommen zu werden.
d)Verlangen Sie von den Schülern keine Rechtfertigung oder Begründung ihrer Ideen.
e) Ermutigen Sie jeden zur Teilnahme, aber drängen Sie nicht; rufen Sie nicht einzelne Schüler auf, nehmen Sie nicht der Reihe nach dran.
f)Wenn der Prozess stockt, kurbeln Sie ihn durch Fragen wieder an wie zum Beispiel: » Woran haben wir bis jetzt noch nicht gedacht?« oder » Fallen uns nicht noch mehr Lösungen ein?«
Stufe III: Wertung der Lösungsvorschläge
a) Leiten Sie den Bewertungsprozess mit Fragen ein, die keine Antwort vorwegnehmen. So könnten Sie die folgenden Fragen stellen: »Jetzt ist es Zeit herauszufinden, welche Vorschläge ihr gut oder schlecht findet. Zieht ihr bestimmte Lösungen vor? Was haltet ihr von jeder der gesammelten Ideen? Welche sind die besten?«
b)Streichen Sie in der Liste jeden Vorschlag durch, der von irgendjemandem, egal weshalb, eine negative Bewertung erhält.
c)Setzen Sie verstärkt aktives Zuhören ein, damit garantiert ist, dass alle Beteiligten die geäuÃerten Meinungen und Gefühle genau verstehen. Während dieser Stufe ist Ihre Rolle als helfender Interpret besonders wichtig.
d)Zögern Sie nicht, Ihre eigenen Meinungen und Präferenzen kundzutun. Lassen Sie nicht die Annahme einer Lösung zu, die für Sie nicht wirklich akzeptabel ist.
e)Drücken Sie Ihre eigenen Gefühle durch Ich-Botschaften aus wie zum Beispiel: » Ich kann diese Idee nicht akzeptieren, weilâ¦Â« oder » Mir behagt diese Lösung nicht, weilâ¦Â«
f)Jetzt sollten Begründung und Analyse folgen. Ermutigen Sie die Schüler zur Begründung und Verteidigung ihrer Vorschläge. Sie können Ihre favorisierten Lösungsvorschläge natürlich ebenfalls verteidigen.
g)Setzen Sie niemanden unter Zeitdruck. Erfolgt noch keine einstimmige Annahme der Lösung, geben Sie jedem Gelegenheit, seine Meinung zu vertreten. Falls einige Kinder noch nichts gesagt haben, ermutigen Sie sie mit einer Ich-Botschaft: » Ich habe bis jetzt noch nicht alle gehört und möchte eigentlich wissen, was ein jeder von euch meint.«
Stufe IV: Entscheidung für die beste Lösung
Falls die Stufen I, II und III sorgfältig durchlaufen wurden, ist Stuf e I V nicht so schwierig, wie es vielleicht zunächst den Anschein hat. In manchen Fällen schält sich eine eindeutig überlegene Lösung heraus. Alle stimmen zu, und Stufe IV ist beendet. Manchmal stehen jedoch am Ende von Stufe III mehrere ausgezeichnete Lösungsvorschläge nebeneinander.
Für einen solchen Fall geben wir nun einige Hinweise, die eine Hilfe bei der Einigung auf eine endgültige Lösung sein können:
a ) Führen Sie keine Abstimmung durch! Alle Abstimmungen, auÃer einer einstimmigen, lassen Gewinner und Verlierer entstehen. Die Verlierer werden zur Durchführung der gegen ihren Willen gefassten Entscheidung nur gering motiviert sein oder sie sogar zum Scheitern bringen wollen. Es muss daher unter allen Umständen ein Konsens erreicht werden.
b)Sie können Probeabstimmungen vornehmen, die den Standpunkt der Beteiligten verdeutlichen, aber nicht bindend sind. Aufgrund vorher besprochener Handzeichen wird probeweise votiert, wer eine bestimmte Lösung favorisiert, sie ablehnt oder sich der Stimme enthält.
c)Lassen Sie die Vorschläge auf ihre Realisierbarkeit und Güte hin durchdenken. Die Schüler sollen sich die Wahl einer bestimmten Lösung vorstellen und dann herausfinden, was passieren würde, ob sie jeden zufriedenstellen und das gemeinsame Problem lösen würde. Sie sollen auch über mögliche Mängel und Gefahren des Versagens nachdenken.
d)Arbeiten Sie auf einen Konsens hin. Treffen Sie keine Entscheidung, wenn nicht jeder den Willen bekundet, es zumindest auf einen Versuch ankommen zu lassen. Bemühen Sie sich, den Zeitpunkt zu erfassen, wenn eine Ãbereinstimmung zum Greifen nahe ist. Sie erkennen ihn durch Fragen wie: » Augenscheinlich haben wir uns alle auf Vorschlag Nr.3 geeinigt. Ist jemand damit nicht einverstanden?« Weisen Sie immer wieder auf den vorläufigen Charakter einer Entscheidung hin. Die Gruppe soll erst einmal versuchen, wie die Entscheidung in die Praxis umsetzbar ist. Die Schüler sollen wissen, dass sie sich nicht für alle Zeiten festlegen, dass sie immer wieder neue Ãberlegungen anstellen und Veränderungen herbeiführen können,
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