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Lehrer-Schueler-Konferenz

Lehrer-Schueler-Konferenz

Titel: Lehrer-Schueler-Konferenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gordon
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Methoden I und II herausarbeiten. Fast alle Schüler, sogar Kinder im Vorschulalter, können solche Erklärungen verstehen und tendieren danach weniger dazu anzunehmen, der Lehrer wolle sie nur wieder nach einer fremden, neuen Methode manipulieren.
    Begriffe aus dem Bereich des Problemlösens sind bei der Methodenerklärung hilfreich. So könnte ein Pädagoge seine Schüler an die neue Methode folgendermaßen heranführen: » Wir stehen hier vor einem Problem, und ich frage mich, wie wir es wohl zusammen lösen könnten.«
    Auch in der Form eines Puzzles könnte den Schülern Method e I II präsentiert werden. » Lasst uns zusammen über dieses Problem nachdenken. Ich wette, wir können eine Lösung finden, die euch und mich glücklich macht.« Fast alle Kinder lieben Puzzles und lassen sich von der Herausforderung reizen, die die Method e I II an ihre Kreativität richtet.
    Methode III: Ein Problemlösungsprozess in sechs Stufen
    Das Lösen von Problemen erfordert einen stufenweisen Prozess, der schließlich zu einer Lösung des Konflikts führt. Methode III ist ein typisches Beispiel für den sechsstufigen Problemlösungsprozess, wie er von dem berühmten Pädagogen John Dewey vorgeschlagen wurde. Während Dewey die Anwendung einer » wissenschaftlichen Methode« auf das Problemlöseverhalten eines Individuums versuchte, bietet Methode III eine wissenschaftlich fundierte Problemlösemethode für Konflikte zwischen Individuen oder Gruppen.
    Dies sind die sechs einzelnen Prozessstufen:
    1.Definition des Problems
    2.Sammlung möglicher Lösungen
    3.Wertung der Lösungsvorschläge
    4.Entscheidung für die beste Lösung
    5.Richtlinien für die Realisierung der Entscheidung
    6.Beurteilung des Erfolgs
    Beim Gebrauch der Methode III im Klassenzimmer erweisen sich diese sechs Schritte als wertvolle Richtlinien für die Lehrkräfte. Sie müssen ihnen in Konflikten mit Schülern immer präsent sein, auch wenn in manchen Konfliktfällen eine oder mehrere Stufen übersprungen werden können. Nachfolgend werden wir jeden der Einzelschritte untersuchen und Lehrern einige Vorschläge machen , wie sie sie anwenden und einige bekannte Fallen vermeiden können.
    Stufe I: Definition des Problems (Konflikts)
    Eine kluge Redensart besagt, dass eine genaue und klare Definition eines Problems schon dessen halbe Lösung ist.
    Stufe I ist sehr wichtig. Unsere Erfahrung zeigt uns, dass an einem Versagen der Methode III häufig ein Versagen des Lehrers gleich zu Anfang, auf Stufe I, schuld ist. Deshalb stellen wir nun einige Ge- und Verbote für Pädagogen auf, die versuchen, ein Problem zu definieren oder den wirklichen Konflikt herauszufinden.
    a)Versuchen Sie Problemlösen erst gar nicht, wenn die Schüler noch meinen, Methode III sei ein Trick, um sie zu manipulieren. Erklären Sie ihnen zuerst die Methode und wenden Sie dann aktives Zuhören an. Viele Lehrer sagen ihren Schülern, sie hätten an einem Kurs teilgenommen oder ein Buch gelesen und so neue Einsichten über den Vorgang des Problemlösens gewonnen.
    b)Lassen Sie nur die Kinder am Problemlösen teilnehmen, die am Konflikt beteiligt sind– Kinder, die Informationen beisteuern können und direkt von der endgültigen Lösung betroffen sein werden (sie müssen dann zum Beispiel neue Regeln befolgen).
    c)Schüler müssen die Anwendung von Methode III wollen, sie erfordert freiwillige Teilnahme. Schüler können selten zu demokratischem Verhalten gezwungen werden.
    d)Planen Sie genügend Zeit ein, um wenigstens eine Stufe in dem Prozess beenden zu können. Obwohl die Behandlung eines Konflikts innerhalb einer Sitzung vorzuziehen wäre, ist dies oft unmöglich oder führt zu anderen Problemen. Der Prozess kann am Ende jeder beliebigen Stufe abgebrochen und in der nächsten Sitzung wieder aufgenommen werden. Bei speziellen Konflikten kann eine zeitliche Unterbrechung sogar nützlich sein, besonders vor den Stufen II , III oder IV .
    e)Äußern Sie Ihre Bedürfnisse und Gefühle auf alle Fälle in der Form von Ich-Botschaften. Lassen Sie keine Unterbewertung oder Geringschätzung Ihrer Gefühle zu. Sagen Sie Ihren Schülern genau, wie Sie sich fühlen. Folgen Sie in Ihren Ich-Botschaften der Drei-Komponenten-Formel. Vermeiden Sie unbedingt Du-Botschaften.
    f)Übertreiben Sie Ihre Gefühle

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