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Lehrer-Schueler-Konferenz

Lehrer-Schueler-Konferenz

Titel: Lehrer-Schueler-Konferenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gordon
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falls sich die Lösung als nicht optimal herausstellt.
    e)Fixieren Sie die gefundene Lösung schriftlich. Manche Lehrer lassen alle Beteiligten die Beschlussfassung unterschreiben; sie sollen hiermit sowohl ihr Einverständnis als auch ihr Verständnis des Inhalts dokumentieren. Zögert jemand bei der Unterschrift, ist dies ein Zeichen, dass noch keine wirkliche Übereinstimmung erzielt wurde. Gehen Sie dann auf diesen Schüler ein und lassen Sie es nicht zu, dass sich jemand dem Gruppendruck beugt, kapituliert und sich unterordnet. Seien Sie hellhörig, wenn Sie Schülerbotschaften erhalten, die keine völlig positive Einstellung zu einer Lösung enthalten. Bemühen Sie sich um Rückmeldung. Prüfen Sie sorgfältig. Widerwillige Unterordnung ist kein Konsens.
    Stufe V: Richtlinien für die Realisierung der Entscheidung
    Potenziell produktive Anstrengungen zur Problemlösung enden häufig in Frustration, da die Entscheidungen nie realisiert werden. Im Allgemeinen tritt dieser Fall ein, wenn eine Gruppe versäumte zu bestimmen, wer was zu welchem Zeitpunkt tun soll. Ohne diese Entscheidung wird vielleicht gar nichts passieren.
    a ) Lassen Sie die Gruppe über den Zeitpunkt, die Verantwortlichkeit der Einzelnen und die Art und Weise des Vorgehens entscheiden.
    b)Wenn es sachdienlich ist, lassen Sie Richtlinien ausarbeiten. So mag zum Beispiel ein Beschluss über die Sauberhaltung von Räumen eine Diskussion über einen für alle annehmbaren Begriff der Sauberkeit nach sich ziehen. Hier muss zunächst geklärt werden, was ein sauberer Raum ist.
    c)Fertigen Sie einen genauen Zeit- und Aufgabenplan an. In manchen Klassen haben einige Schüler die Funktion von Kontrolleuren, die die Erledigung von Aufgaben überprüfen oder an bestimmte Termine erinnern müssen.
    Stufe VI: Beurteilung des Erfolgs
    Diese Stufe ist zwar wichtig, muss aber nicht immer durchgeführt werden. Sie dient dazu, die Effektivität der gemachten Anstrengungen festzustellen. Fragen, um die Ergebnisse später nachzuprüfen, wären etwa:
    Â» Ist das Problem jetzt gelöst?«
    Â» Sind wir bei der Problemlösung vorangekommen?«
    Â» War das eine gute Entscheidung?«
    Â» Sind wir zufrieden mit dem, was wir gemacht haben?«
    Â» Wie effektiv war unsere Entscheidung?«
    Ein erfreuliches (und offensichtliches) Kriterium des Erfolgs einer nach Methode III gefundenen Lösung ist das Verschwinden des Konflikts, das Fehlen von Streitereien, Unzufriedenheit und negativen Gefühlen.
    Ein Lehrer kann aber auch die Beteiligten wieder zusammenkommen lassen und sie befragen, ob alle noch mit der Lösung zufrieden sind, wie sich die Entscheidung in der Realität auswirkt und ob das Problem beseitigt wurde.
    Es folgen nun einige Vorschläge zur Feststellung der Effektivität von Methode III :
    a) Überprüfen Sie Verpflichtungen, die in der Begeisterung des Problemlöseprozesses eingegangen wurden, sich aber später oft als unrealistisch oder schwierig erweisen. Das Einhalten einer Verpflichtung fällt Menschen häufig viel schwerer, als sie ursprünglich vermutet hatten. Deshalb ist eine Befragung der Beteiligten von Zeit zu Zeit durchaus gut, um herauszufinden, ob sich ihre Meinung geändert hat.
    b)Wenn ein Lösungsvorschlag das Problem nicht beseitigt, so ist dies meistens ein Zeichen für eine unerwartete Schwierigkeit bei der Lösung oder ihrer Durchführung.
    c)Es gibt nichts Traurigeres als die Anstrengung einer Klasse, die fälschlich meint, eine einmal gefasste Entscheidung sei heilig und unabänderlich, und deshalb mühselig versucht, ihre einmal eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen.
    Das Hauptanliegen von Methode III besteht darin, kreative Lösungen zu finden, die jedem die Befriedigung seiner Bedürfnisse ermöglichen. Geschieht dies nicht, sollte die Entscheidung verworfen und eine neue gesucht werden.
    d)Selbst wenn eine Entscheidung das ursprüngliche Problem gelöst zu haben scheint, ist es ratsam, dies ab und zu zu überprüfen. Situationen wechseln, Bedürfnisse verändern sich. Meißeln Sie Entscheidungen, die nach Methode III gefasst wurden, nicht in Granit. Zeigen Sie eine ständige Bereitschaft zu Neubewertungen und besseren Lösungen.
    Lehrer sollten bedenken, dass ein Scheitern durchaus gerechtfertigt ist. Wenn die Dinge sich anders entwickeln als erwartet, bedeutet das meistens,

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