Lehrer-Schueler-Konferenz
andererseits nicht. Gezielte Ich-Botschaften sind wichtig. (Meistens hat ein Ãbertreiben der Gefühle das Ziel, dass Schüler sich aus Angst in den Problemlöseprozess einbringen. Das aber funktioniert selten.)
g)Legen Sie Ihr Problem dar (Ihr unbefriedigtes Bedürfnis), nicht die von Ihnen gewünschte Lösung. Vielen Leuten bereitet die Trennung von Bedürfnissen und Wünschen Schwierigkeiten. So ist zum Beispiel die Botschaft » Ich möchte, dass im Zimmer Ruhe herrscht« die ÃuÃerung eines Wunsches, der Ihr unbefriedigtes Bedürfnis lösen könnte. Folgende ÃuÃerungen von Bedürfnissen oder unbefriedigten Bedürfnissen könnten in solch einer Situation erfolgen:
» Ich habe Kopfschmerzen.«
» Ich wiederhole meine Anweisungen nicht gern.«
» Ich kann die Gruppe, mit der ich arbeite, nicht verstehen.«
Beachten Sie, dass diese Botschaften den Schülern verdeutlichen, was der Lehrer braucht. » Ich möchte, dass im Zimmer Ruhe herrscht« gibt ihnen dagegen die vom Lehrer gewünschte Lösung, lässt sie aber über seine Bedürfnisse im Unklaren.
a ) Hören Sie aktiv zu. Dies hilft den Kindern bei der Formulierung ihrer Bedürfnisse, denn sie könnten ebenfalls Schwierigkeiten haben, zwischen ihren Bedürfnissen und den gewünschten Lösungen zu unterscheiden. Erst wenn die Bedürfnisse beider Seiten klar erkannt sind, kann zu Stufe II fortgeschritten werden. Falls ein Konflikt sehr komplex ist und mehrere unbefriedigte Bedürfnisse enthält, sollte man diese an der Tafel oder auf einem Zettel auflisten. Nehmen Sie so lange Umformulierungen vor, bis jeder Einzelne überzeugt ist, dass seine speziellen Bedürfnisse exakt beschrieben sind.
b)Behalten Sie im Auge, dass John Deweys » Definition des Problems« ihren Ausdruck finden muss in Begriffen, die verdeutlichen, dass ein Konflikt von Bedürfnissen besteht, nicht miteinander wetteifernder Lösungen.
c)Vermeiden Sie eine Neueinführung der Methode III in Klassen, in denen eine bereits durch Sie getroffene Anordnung zum Konflikt führt (zum Beispiel, dass die Schüler ihre Arbeitstische jeden Freitag säubern sollen). In solchen Fällen ist der Beginn einer Grundsatzdebatte über die allgemeine Notwendigkeit eines Reinigungsplanes wesentlich günstiger. Dabei können alle bereits nach Methode I getroffenen Entscheidungen, zu denen die Schüler nicht beitrugen, unberücksichtigt bleiben.
d)Konfrontieren Sie Schüler nicht zum ersten Mal mit Metho de I II , indem Sie Probleme anschneiden, die ausschlieÃlich Sie stören. Ein besserer Start gelingt mithilfe einer » Problemsuchstunde«, in der die Kinder herausfinden sollen, welche Konflikte überhaupt bestehen, welche Veränderungen eine Arbeitserleichterung herbeiführen könnten, welche Regeln nötig sind und welche Verfahren die Atmosphäre im Klassenzimmer verbessern könnten .
Stufe II: Sammlung möglicher Lösungen
Nach einer genauen Definition des Problems können Lehrer und Schüler Lösungsmöglichkeiten vorschlagen. Falls die Kinder noch keine Erfahrung mit Methode III haben, ist es besser, zunächst einige ihrer Vorschläge zu sammeln, bevor die Lehrkraft ihre Vorstellungen erläutert. Die folgenden Punkte können das Vorgehen erleichtern:
a) Nehmen Sie keine Wertungen der vorgeschlagenen Lösungen vor. Dies ist für eine erfolgreiche Ideensammlung ausschlaggebend, denn Schüler hören sofort auf, weitere Ideen freiwillig beizusteuern, wenn sie sich zu diesem Zeitpunkt bewertet fühlen. Eine Bewertung erfolgt erst in Stufe III und sollte niemals bereits in Stuf e I I vorgenommen werden.
b)Ermutigen Sie die Schüler zur Teilnahme durch den Gebrauch von » Türöffnern« wie zum Beispiel: » Welches sind mögliche Lösungen für dieses Problem?« oder » Wir wollen mal sehen, wie viele Vorschläge ihr findet«. Akzeptieren Sie alle Ideen; Quantität ist in diesem Stadium erwünscht. Redigieren Sie nicht, sammeln Sie auch verwegene und originelle Vorschläge.
c)Eine schriftliche Fixierung der Ideen ist ratsam (durch den Lehrer oder einen Schüler), besonders wenn das Problem viele Ideen hervorruft. Schreiben Sie die Vorschläge auf, so schnell Sie können, verlangsamen Sie nicht das Brainstorming. Die Verwendung eines Tonbandes ist hier sinnvoll, zumal Kinder es lieben, auf Band
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