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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Er hat es selbst zugegeben. Falls er Troy Rasheed deckt, ist es besser für ihn, wenn er uns so bald wie möglich eine Erklärung dafür liefert.«
    »Sie kapieren es einfach nicht, Alexandra, stimmt’s?« Shauna Dylan zog die Fliegengittertür auf und brach wieder in Tränen aus. »Sie kapieren nicht, warum meine Familie auseinanderbricht.«
    »Ich verstehe, wie schmerzhaft das für Sie sein muss, wie -«
    »Sie verstehen gar nichts.« Shauna ließ die Tür hinter sich zufallen und schaltete das Licht auf der Veranda aus. »Kiernan denkt, dass mein Vater dieses Flittchen umgebracht hat. Er hat es ihm vorgeworfen, als er gestern vom Haftrichter nach Hause kam. Er will doch nur unseren eigenen Vater schützen.«

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    »Ich konnte absolut nichts aus Jimmy Dylan herausbekommen«, sagte Mike. »Was zum Teufel hast du da draußen im Regen gemacht?«
    »Mit einer seiner Töchter geplaudert.«
    Mike wendete das Auto und fuhr zurück in Richtung Belt Parkway.
    »Ich weiß, dass es angesichts der Todesart des armen Wilson Rasheed kein guter Vergleich ist, aber ich habe mir dort drinnen praktisch selbst den Todesstoß gegeben, um von Dylan Hilfe zu bekommen.«
    »Eine Metapher.«
    »Was auch immer. Weiß das Mädchen etwas?«
    »Ich muss nur immer wieder an deine Vernehmung von Kiernan denken. Falls Troy alle drei Frauen umgebracht hat, warum hat Kiernan dann zugegeben, Amber Bristols Sachen weggeschafft zu haben? Und warum haben wir die Sachen in Rasheeds Hütte gefunden?«
    »Du glaubst, dass Kiernan und Troy unter einer Decke stecken?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber das Mädchen sagt, dass er und sein Vater einen Riesenstreit hatten, nachdem Kiernan vom Haftrichter nach Hause kam.«
    »Worüber?«
    »Er beschuldigte seinen Vater, Amber Bristol getötet zu haben. Betrachte das Ganze mal aus Kiernans Perspektive.«
    »Gut gemacht, Alex.« Mercer überlegte laut. »Angenommen, Amber kam Freitagnacht ins Ruffles , vielleicht nachdem sie in Herb Ackermans Büro gewesen war. Sie und Jimmy hatten seit Wochen Zoff, weil er mit ihr Schluss machen wollte.«
    »Und weil er ihr im Brazen Head Hausverbot erteilt hatte«, sagte Mike.
    »Wir müssen so schnell wie möglich mit Kiernan sprechen«, sagte Mercer.
    »Ich habe seine Schwester gebeten, ihn zu kontaktieren - das heißt, sie denkt zumindest darüber nach.«
    »Falls Kiernan von Amber genervt war, hat er sie womöglich direkt Troy in die Arme getrieben, der es gar nicht erwarten konnte, seinen ersten Mord zu begehen. Vielleicht hat er ja seinem Türsteher befohlen, sie loszuwerden«, sagte Mike. »Bildlich gesprochen. Oder ist das auch eine Metapher?«
    »Vielleicht hat Kiernan ja auch gar nicht gewusst, was für ein Freak der Typ ist«, sagte ich. »Shauna Dylan hat mir auch noch erzählt, dass Troy den Namen seines Vaters benutzt. Er nennt sich Wilson.«
    Mercer reckte seinen Arm nach hinten und klatschte mich ab. »Wird sie ihren Bruder anrufen?«
    »Sie hat mir nichts versprochen. Ich habe ihr aber gesagt, dass sie es unbedingt noch heute Nacht tun müsse, damit es ihm und uns etwas bringt. Sie hat meine Handynummer.«
    »Wo steht dein Auto, Mercer?«, fragte Mike.
    »Es kommt mir vor, als wären seitdem Tage vergangen, aber ich erinnere mich vage, es heute Vormittag vor dem Gericht geparkt zu haben. Alex, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mich für ein paar Stunden an deinem Esstisch breitmache?«
    »Du brauchst nicht auf -«
    »Ich weiß. Aber ich will nicht nach Hause fahren, nur um im Morgengrauen schon wieder zurück nach Manhattan zu gurken. Ich würde Vickee nur aufwecken und das Baby ohnehin nicht zu Gesicht bekommen. Da kann ich genauso gut Nelly Kallins Akten durchsehen, bis mir die Augen zufallen.«
    Mikes Wohnung war so klein, dass dort nicht einmal Platz für ein Sofa war. Mercer hatte schon oft bei mir übernachtet, und auf die Art würde er sich einen Überblick über die Informationen beschaffen können, die der Polizeipräsident und Battaglia bis zum Mittag haben wollten.
    Mike setzte uns vor meiner Haustür ab, und Mercer und ich trugen die Ordner zum Lift.
    »Ich kann dir heute Nacht wirklich nicht mehr helfen«, sagte ich. »Ich muss dringend ein paar Stunden schlafen. Im Gästezimmer ist alles hergerichtet.«
    »Mir gefällt nicht, dass er sich noch immer dort draußen herumtreibt, Alex. Dieses Rennen verlieren wir.«
    »Bis morgen früh.« Ich legte die Akten auf den langen Tisch, an dem Mercer gerne arbeitete, und schloss dann die

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