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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Chapman?«, fragte einer von ihnen. »Die Mitbewohnerin der Vermissten wird gleich hier sein. Detective Draper ist schon mit ihr auf der Brücke. Wenn Sie mir bitte folgen würden, Sir.«
    Ich hatte mich dem Wetterbericht entsprechend angezogen und auf einen langen, ungemütlichen Tag eingestellt. Ich trug eine dunkelblaue Regenjacke mit dem NYPD-Logo auf der Vorder- und der Aufschrift REDE MIT MIR auf der Rückseite, ein Geschenk einer Freundin, die im Geiselnahmedezernat arbeitete.
    Es kam mir vor, als wären wir auf dem South Beach von Martha’s Vineyard gelandet. Hinter dem breiten Sandstrand erhoben sich mit Gras und Sträuchern bewachsene Dünen. Möwen patrouillierten entlang der Küste und pickten an leeren Muscheln herum, die mit dem Seegras angespült worden waren.
    Ein Ranger ging uns voran über die Dünen zu einem der vielen Wege, die am Rande eines kleinen Kiefer- und Pappelwaldes verliefen. Ich blieb am Hang stehen und sah, dass in alle Richtungen Fußspuren im Sand verliefen - viel zu viele, um für die Ermittlung von Nutzen zu sein.
    »Ist das hier ein öffentlicher Park?«, fragte ich den zweiten Ranger, der die Nachhut bildete.
    »Ja, Ma’am. Ein sieben Meilen langer Strandabschnitt. Normalerweise ist hier mehr los, aber wegen des Sturms haben wir die Vogelbeobachter und Badegäste nach Hause geschickt.«
    Nordwestlich von uns lag die gesamte Skyline von Manhattan unter einer dunklen Wolkendecke. Ich hatte sie noch nie zuvor von einem Strand aus gesehen, und auch von hier war der Anblick der großen Lücke, wo einst die Zwillingstürme gestanden hatten, schmerzhaft.
    Mike und Mercer standen oben auf der Düne neben einer sonnengebleichten Holztreppe und stemmten sich gegen den Wind, während sie ihre Blicke über die Landschaft schweifen ließen.
    Als ich zu ihnen ging, beantwortete Ranger Barrett gerade ihre Fragen. »Der Park ist nur saisonbedingt geöffnet. Pam hatte ein Sommerpraktikum. Sonntag war ihr letzter Tag.«
    »War sie hier?«
    »Ja, Sir. Sie hat sich am Sonntagmorgen eingetragen.«
    »Und wann ist sie gegangen?« Mike legte die Hand ans Ohr, um bei dem kräftigen Wind besser hören zu können.
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Wir hatten eine außergewöhnliche Situation, Detective. Wir haben ohnehin nicht viel Personal, und am Sonntag musste der Park Service auch noch ein paar Leute für eine Sonderveranstaltung an einem unserer anderen Standorte abziehen.«
    »Sie meinen bestimmt das Reenactment auf Governors Island?«, sagte Mercer.
    »Stimmt genau, Sir«, sagte Barrett. »Außerdem war es Pams letzter Tag. Da hat sich wahrscheinlich niemand darum gekümmert, ob sie sich abgemeldet hat oder nicht.«
    »Aber ihr Arbeitsplatz war hier?«
    »Ja.«
    Auf den Dünen liefen einige Männer auf und ab und untersuchten ein gutes Dutzend meist fenster- und dachloser Bauten.
    »Wer ist das?«, fragte Mike.
    »Das sind die Ranger, die man für die Suche herbeordert hat. Und noch ein paar Cops vom örtlichen Revier.«
    Mike zog einen Latexhandschuh aus seiner Gesäßtasche. Er ging zum Strand, füllte den Handschuh mit einer Handvoll Sand und knotete ihn zu. »Der Sand auf der grünen Decke, in die Elise Huff eingewickelt war. Vielleicht hat der Typ sie hier herausgebracht. Das Labor kann das hier mit Dickies Probe vergleichen.«
    In der Ferne sahen wir einen kleinen Konvoi schwarzer Crown Vics näher kommen, zweifelsohne mit Dickie Draper und unserer neuen Zeugin.
    »Wo können wir sie vernehmen?«, fragte Mike.
    »Sehen Sie den kleinen Pavillon?«, fragte Ranger Barrett. »Das längliche Gebäude dahinter war früher der Offiziersclub. Dort drinnen stehen noch ein paar Bänke. Etwas Besseres kann ich Ihnen nicht anbieten.«
    »Pass auf, wo du hintrittst, Coop«, sagte Mike.
    Kletterpflanzen und Sträucher überwucherten die Wege und verdeckten riesige Betonblöcke, die alle paar Meter aus dem Sand ragten.
    »Kanonenöffnungen«, sagte der Ranger. »Das Fort war von 1917 bis 1974 in Betrieb.«
    »Spielen die Kinder aus der Umgebung hier?«, fragte Mike.
    »Das ist in der Tat eins unserer größten Probleme. Hier wimmelt’s nur so von verführerischen Gefahrenquellen.«
    Barrett verließ den Weg und trat etwas Sand von einer rostigen Metalltür, die in einen Betonblock eingelassen war. Auf die Tür war ein großes rotes X gesprüht.
    »Diese Bunker sind hier überall. Die einheimischen Kinder kennen sie besser als meine Ranger.«
    »Was bedeutet das X?«, fragte

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