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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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faktischen Informationen vorerst am wichtigsten waren, musste ich auch über Pams Charakter Bescheid wissen - über ihre Menschenkenntnis, ihre Stärken und ihre Schwächen.
    »Ich kenne sie nicht sehr gut«, sagte Lydia. »Sie studiert an der Stony Brook University. Sie hatte auf My-Space eine Mitbewohnerin für die Sommermonate gesucht. Ich, äh, ich habe sie daraufhin kontaktiert. Ich muss in den Ferien ein paar Kurse nachholen.«
    Die beiden waren gut miteinander ausgekommen, wenn auch nicht unbedingt enge Freundinnen geworden. Pam nahm ihr Studium sehr ernst; sie studierte im Hauptfach Geschichte und liebte ihr Praktikum beim Park Service, weil es ihr ermöglichte, ihr Interesse für amerikanische Geschichte mit ihrer Vorliebe für Outdoor-Aktivitäten zu verbinden.
    »Was haben Sie an diesem Wochenende getan?«, fragte ich. »Haben Sie Pam am Sonntag gesehen?«
    »Nein. Sie musste spätestens um acht Uhr auf Arbeit - ich meine, hier - sein. Wir haben am Samstag noch gemeinsam zu Abend gegessen. Aber danach bin ich ausgegangen, sodass ich am Sonntag ausgeschlafen habe.«
    Lydia hatte ihre Hände in die Manteltaschen gesteckt und schien mit jedem fernen Donnergrollen nervöser zu werden.
    »Haben Sie danach noch mal mit ihr gesprochen?«
    »Ja. Das habe ich Mr Draper schon erzählt.«
    »Wie oft?«
    »Zwei Mal. Noch zwei Mal.«
    »Wann?«
    »Das erste Mal muss so gegen Mittag gewesen sein. Sie sollte ein paar Sachen abgeben, die ihr der Park Service zur Einführung gegeben hatte. Informationsbroschüren und so. Und ihren Ausweis und ihre Uniformen«, sagte Lydia. »Aber sie hatte ihren Rucksack versehentlich irgendwo stehen lassen und wollte wissen, ob er vielleicht in der Küche sei. Sie hatte Angst, ihn ansonsten vielleicht im Bus vergessen zu haben.«
    »Wie lange haben Sie mit ihr gesprochen?«
    »Ein, zwei Minuten. Ich ging in der Wohnung nachsehen, und der Rucksack stand noch neben der Haustür. Pam war sehr erleichtert - sie meinte, sie könne die Sachen auch noch am Montag abgeben. Sie fragte mich, ob ich mit ihr essen gehen wolle, um das Ende ihres Praktikums zu feiern. Aber ich musste für eine Abschlussprüfung am Montagvormittag lernen und war nicht in der Stimmung. Ich sagte ihr, dass ich ihr Bescheid geben würde, falls ich es mir anders überlegte.«
    »Sagte sie sonst noch etwas? Vielleicht, ob jemand bei ihr war oder was sie gerade machte?«
    Lydia zuckte die Achseln. »Nein.«
    »Beim zweiten Anruf - haben Sie sie angerufen oder hat Pam sich noch einmal gemeldet?«
    »Pam hat mich noch einmal angerufen.«
    »Um wie viel Uhr? Und aus welchem Grund?«
    Lydia sah an mir vorbei auf die aufgewühlte Brandung. »Vielleicht so um halb drei, drei. Ich weiß es nicht mehr genau. Ich saß in meinem Zimmer, auf dem Bett, und lernte für die Chemieklausur.« Mit weinerlicher Stimme versuchte sie, ihr Verhalten zu erklären, damit es nicht den Anschein hatte, als wäre ihr Pam gleichgültig gewesen. »Mir kam jede Unterbrechung, jeder Anruf ungelegen.«
    »Warum hat Pam angerufen?«
    »Das weiß ich auch nicht.« Lydia scharrte nervös mit den Fingern in den Taschen ihres Trenchcoats.
    »Was genau hat sie gesagt?«
    »Sie war total aufgeregt, völlig aus dem Häuschen. Sie redete wie ein Wasserfall. Lauter unsinniges Zeug.«
    »Was sagte sie?«
    »Zuerst fragte sie mich, um wie viel Uhr sie zum Essen zu Hause sein solle. Ich sagte, ich hätte keine Ahnung, wovon sie spricht, und dass ich ihr doch schon gesagt hätte, dass ich keine Zeit habe. Daraufhin sagte sie noch einmal, dass sie sich auf unsere Verabredung freute und dass sie spätestens um acht zu Hause sein würde.«
    »Wissen Sie, was Pam damit sagen wollte?«, fragte ich.
    »Ich dachte mir, dass sie vor jemandem angeben wollte, indem sie so tat, als hätte sie ein Date. Deshalb habe ich mich über sie geärgert. Ich fragte sie, was los sei, und sie sagte, dass ein Typ bei ihr sei.«
    »Welcher Typ? Hat sie irgendetwas über ihn gesagt?«
    Die Männer hatten hinter mir einen Halbkreis gebildet. Lydia sah sie der Reihe nach an und zuckte beim nächsten Donnerschlag wieder zusammen. »Sie starren mich alle an, so als ob ich den Fall für Sie lösen soll«, sagte sie. »Ich kenne Pam kaum, und ich habe keine Ahnung, wer bei ihr war. Als ich mit ihr telefoniert habe, wusste ich noch nichts von einem Serienmörder.«
    Lydia zog ihre Hände aus den Taschen. Ich nahm sie in meine, um sie bei der Stange zu halten.
    »Wir wissen, dass Sie keinen Grund hatten,

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