Leichenfund - Killer Heat
junge Frau, die heute Abend ausgeht, sicher wieder nach Hause kommt. Die Staatspolizei weiß noch nicht, wie Connie Wade gekleidet war, stimmt das?«
»Momentan geht man von einer Uniform aus. Das würde auch zu der Militärfixierung dieses Typen passen.«
»Was ist mit dem Airline-Outfit von Elise Huff? Denken Sie, der Typ wäre darauf hereingefallen?«
Mike wies Scullys Vermutung zurück. »Sie meinen, ob er es für eine echte Militäruniform gehalten hat? Nie im Leben. Dafür schätze ich ihn als zu intelligent ein. Er hat sich von ihrer weißen Bluse mit den Flügeln am Kragen und der dunkelblauen Bundfaltenhose bestimmt nicht täuschen lassen.«
»Aber vergiss nicht den Ring ihrer Großmutter, den sie angeblich trug.« Mercer wandte sich an Scully. »Ihre beste Freundin behauptet, Elise sei groß im Geschichtenerzählen gewesen. Vielleicht hat unser Perversling den Ring erkannt und gewusst, was er bedeutet. Vielleicht hat sie ihm auch von ihrer Verbindung zu West Point erzählt.«
»Das würde mir einleuchten«, sagte Peterson. »Aber ich kann nicht erkennen, wie Amber Bristol in dieses Schema passt. Was die Todesart, die Handschellen und den abgelegenen Fundort angeht - ja, aber wo ist bei ihr die Verbindung zum Militär?«
»Wie geht es eigentlich Herb Ackerman?«, fragte Scully. »Vielleicht kann er uns da weiterhelfen.«
»Gestern durfte ich noch nicht zu ihm«, sagte Mike. »Er ist noch zu benebelt von der Überdosis. Mercer und ich haben ihn für morgen auf unserer Liste. Ehrlich gesagt, Sir, er kommt mir nicht gerade wie ein Kandidat für das Ausbildungscamp der Marines vor.«
»Ich habe ihn getroffen, Chapman. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er mit einer Leiche über den Hudson rudert -«
»Nicht ohne sich dabei in die Hosen zu machen, Sir.«
»Mal sehen, wie lange es dauert, bis diese Enthüllungsjournalisten einem der ihren auf die Spur kommen. Ich werde ihn in der Presseerklärung jedenfalls nicht erwähnen. Aber Ackerman war Kriegsberichterstatter in Vietnam. Ich habe seine Kolumnen damals gelesen. Er ist einer unserer kundigsten Journalisten in Sachen Militär - und Waffen«, sagte Scully. »Ich suche nur nach möglichen Verbindungen. Finden Sie heraus, wer für Ackerman recherchiert, wer seine Texte lektoriert. Warum er über die Fähranlegestelle geschrieben hat. Vielleicht gibt’s in der Redaktion jemanden, der sein Geheimnis kennt. Uns fehlt immer noch Ambers Kundenkartei. Wir wissen noch nicht einmal, ob dieser Freak in ihrem kleinen schwarzen Buch steht. Und was ist mit diesem Barbesitzer? Ambers Freund?«
»Jim Dylan. Wir sind noch dran. Ich hatte ihn ja in Verdacht, bis wir Huffs Leiche fanden. Es wäre immer noch denkbar, dass er jemanden angeheuert hat, um Amber loszuwerden.«
Wir folgten Keith Scully zurück in sein Büro, wo er die Berichte über Bristol und Huff sowie seine Notizen über Connie Wade fein säuberlich nebeneinander auf den Schreibtisch legte. Er schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. »Da hätte er verdammtes Pech, wenn der Kerl, den er auf seine Freundin angesetzt hat, jetzt nicht mehr damit aufhören kann, Frauen umzubringen.«
»Dann ist da auch noch Amber Bristols Hausmeister, Keith«, sagte Peterson. »Der ist auch kein unbeschriebenes Blatt. Er hat mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung, ist aber nie verurteilt worden. Er schlägt gern seine Freundin.«
»Knöpf ihn dir noch einmal vor«, sagte Scully, dann zeigte er auf Guido Lentini. »Und Sie besorgen dem Bürgermeister alles, was Sie über die alten Fälle herausfinden können.«
»Herr Polizeipräsident.« Ich versuchte, mich zu erinnern, was ich über die toten Frauen wusste. »Haben Sie den Bericht, den Mike über meine Vernehmung von Herb Ackerman geschrieben hat? Am Mittwochmorgen, bevor ich ins Gericht bin?«
Scully suchte in dem Stapel nach dem Protokoll mit dem entsprechenden Datum. Mein Gedächtnis war schneller.
»Amber Bristol«, sagte ich. »Als sie in jener Nacht Ackermans Büro verließ, trug sie ein neues Outfit. Er sagte zu mir, sie hätte wie ein Schiffskapitän ausgesehen. Ein weißer Baumwollzweireiher mit Goldknöpfen und Epauletten und Goldtressen auf den Schultern.«
»Das macht noch lange keinen Admiral aus ihr«, sagte Mike abschätzig.
Ray Peterson drückte seine Zigarette am Schuhabsatz aus. »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen.«
»Möglicherweise steht er auf Frauen in Uniform«, sagte ich, an Scully gewandt. »Nicht auf echte
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