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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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nachgestellt und auf sie geschossen, wobei er sechs Menschen getötet und viele weitere verletzt hatte. Bei den Opfern handelte es sich meist um junge Frauen, die entweder allein unterwegs gewesen waren oder sich an abgelegenen Plätzen mit ihren Freunden im Auto vergnügt hatten.
    »Jeder kennt den Namen ›Son of Sam‹, aber bis auf die Fotos in der Presse kann ich mich kaum noch an etwas erinnern«, sagte ich.
    Wie viele Cops kannten Mike und Dickie die Einzelheiten von bestimmten Polizeiermittlungen, als wären sie selbst dabei gewesen.
    »Ein Nachbar von Berkowitz hatte einen schwarzen Labrador namens Sam«, erzählte Mike. »Berkowitz behauptete, der Hund sei vom Teufel besessen. Wenn Sam jaulte, fasste Berkowitz das als Zeichen auf, loszuziehen und Frauen umzubringen. Später gab er zu, sich diesen Schwachsinn nur ausgedacht zu haben, um im Falle einer Festnahme auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren zu können.«
    »Aber es waren keine Sexualverbrechen, oder?« Ich glaubte, mich zu erinnern, dass Berkowitz keines seiner Opfer sexuell belästigt hatte.
    »Er hat sie nicht vergewaltigt, wenn du das meinst. Er und Ted Bundy waren die ersten beiden Serienmörder, die je vom FBI vernommen wurden. Berkowitz behauptete, es würde ihn erregen, Frauen nachzustellen. Nachdem er sie erschossen hatte, kehrte er oft an den Tatort zurück, um dort zu masturbieren. Aus demselben Grund wollte er auch die Gräber seiner Opfer ausfindig machen. Wenn du mich fragst, sieht das sehr nach sexuellem Sadismus aus.«
    Viele Täter hatten sexuelle Funktionsstörungen, wenn sie ihr Opfer vergewaltigen oder sexuell nötigen wollten. Bei dem Mörder, den wir suchten, erklärte sich das Fehlen von DNA-Spuren möglicherweise dadurch, dass er körperlich nicht in der Lage war, den Geschlechtsakt zu vollziehen.
    »Was weiß man noch über seine sexuelle Vorgeschichte?«
    »Soweit die Therapeuten es sagen konnten, hatte Berkowitz nur einmal in seinem Leben Sex. Er schlief während seiner Militärzeit mit einer Prostituierten und holte sich prompt eine Geschlechtskrankheit.«
    »Er war beim Militär? So sah er gar nicht aus.« Ich erinnerte mich an die Briefe, die er an die Presse geschickt hatte, mit der höhnischen Aufforderung, ihn zu schnappen. Berkowitz hatte sich darin selbst als »Beelzebub, das pummelige Ungeheuer« bezeichnet.
    »Drei Jahre lang. Scully sollte das im Hinterkopf behalten. Rein körperlich passte dieser Fettkloß - nimm’s nicht persönlich, Dickie - nicht ins Bild. Aber er hatte sich sein ganzes Waffenwissen in der Armee angeeignet.«
    »Glauben Sie an die drei Punkte von MacDonald?«, fragte Dickie.
    »MacDonald?«, sagte Mike. »Der Wissenschaftler, der behauptet, dass es drei Verhaltensweisen in der Kindheit gibt, die auf einen zukünftigen Serienmörder schließen lassen?«
    »Brandstiftung, Tierquälerei und Bettnässen über ein angemessenes Alter hinaus.«
    »Berkowitz steckte als Kind dauernd etwas in Brand.« Mike und Dickie befanden sich jetzt in ihrer eigenen Welt und tauschten Verbrecherinfos wie andere Männer Baseballstatistiken. »Tierquälerei? Sein ganzes Leben lang. Er hat sogar Sam, den Hund, erschossen. Und Bettnässen? Dieses Problem hat er heute noch im Staatsgefängnis. Das ist übrigens ein hilfreicher Hinweis. Denk mal an Herb Ackerman, Coop. Vielleicht hängt die Windelsache ja damit zusammen.«
    »Wie hat man ihn schließlich geschnappt?«, fragte ich. »Das ist die Information, die wir brauchen, Jungs.«
    »Reiner Zufall. Die Taskforce arbeitete ein Jahr lang rund um die Uhr, ohne Erfolg. Dann kassierte der Idiot einen Strafzettel wegen Falschparkens, als er aus dem Auto stieg, um den nächsten Mord zu begehen«, sagte Mike. »Das ist übrigens noch ein wichtiger Punkt, Coop. Unser Typ muss ein Auto oder einen Kombi haben, um die Leichen zu transportieren. Wir brauchen Fahrzeugbeschreibungen, Mautquittungen vor und nach dem Auffinden der Frauen in Queens und Upstate New York, und Kopien von Strafzetteln. Das muss alles überprüft werden.«
    »Kann ich noch eine Tüte haben, Chapman?« Dickies Krawatte und Bauchvorsatz waren von Chipskrümeln übersät. »Wen gab es noch in New York?«
    »Den Zodiac-Killer.«
    »Sehr gut, Mikey. Eddie Seda. 1989. Den Fall habe ich selbst bearbeitet. Es hat sieben Jahre gedauert, bis wir den Scheißkerl endlich schnappten.«
    »Ich dachte, der Zodiac-Killer wäre ein Serienmörder drüben an der Westküste, in der Gegend um San Francisco, gewesen«, sagte

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