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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Machen Sie weiter. Sie haben noch Zeit bis morgen früh. In der Zwischenzeit geben Sie Guido etwas an die Hand.« Scully drückte eine Kurzwahltaste auf seinem Telefon. »Ich muss dem Bürgermeister Bescheid geben, dass Sie hier sind. Er ist ganz wild darauf, die Sache publik zu machen.«
    »Nichts für ungut, Guido«, sagte Mike und zeigte mit dem Daumen auf den Polizeipräsidenten, während dieser mit dem Büro des Bürgermeisters telefonierte. »Aber wer hat ihm die Sache gesteckt?«
    Guido vergewisserte sich mit einem Seitenblick, dass Scully Mikes Kommentar nicht gehört hatte. »Der Gouverneur kontaktierte den Bürgermeister, sobald er hörte, dass Sie flussaufwärts fliegen, um mit der Staatspolizei zu sprechen. So nach dem Motto: Eure Mörder könnt ihr für euch behalten.«
    »Plant er schon eine Pressekonferenz?«
    »Reine Politik, Mike. Wenn wir damit nicht als Erste an die Presse gehen, wird uns der Gouverneur die Schau stehlen und den Bürgermeister alt aussehen lassen.«
    »Battaglia ist gestern Abend mit Frau und Kindern nach London geflogen. Familienurlaub«, sagte ich. »Es wird ihm gar nicht gefallen, nicht dabei zu sein.«
    »Und ich dachte immer, Scully sei von der verschwiegenen Sorte. Als er damals bei dem Mord im Museum noch Chief of Detectives war, hat er mir fast den Kopf abgerissen, weil eine harmlose Information an die Presse gelangte.«
    »Ich korrigiere dich nur ungern, Mike, aber es war mein Kopf, der damals fast gerollt wäre«, sagte ich. Sowohl Battaglia als auch Scully hatten mir einen ordentlichen Rüffel erteilt, nachdem eine nur uns bekannte Tatsache plötzlich in einem Leitartikel aufgetaucht war.
    »Ja, weil du damals mit diesem Nachrichtenfuzzi zusammen warst.«
    »Apropos, was ist überhaupt aus Tyler geworden?«, fragte Guido. »Ich sehe ihn überhaupt nicht mehr im Fernsehen.«
    »Es gibt einen ganzen Friedhof mit Coopers Kapaunen.«
    »Kapaune?«
    »Kastrierte Hähne, Guido. Sie lösen sich einfach in Luft auf, sobald sie mit ihnen fertig ist. Aber das wird sich jetzt alles ändern, stimmt’s, Mercer? Ich bilde zusammen mit ein paar Freunden von Coop einen Ausschuss. Ab jetzt suchen wir ihre Männer für sie aus.«
    »Und warum sollten wir das?«, fragte Mercer und ging voran ins Besprechungszimmer, wo Sandwiches und Getränke für uns bereitstanden.
    »Weil ihr Sucher kaputt ist. Das liegt doch seit Jahren auf der Hand.« Mike nahm sich etwas zu essen und lächelte mich an. »Obwohl ich zugeben muss, dass ihr Tag heute besser anfing als meiner.«
    Durch die offene Tür hörten wir, wie Keith Scully dem Bürgermeister die Pressekonferenz auszureden versuchte.
    Guido sah mich verwirrt an. »Warum? Was war heute früh, Alex?«
    »Als Mike vor der Tür stand, hatte ich schon das Kreuzworträtsel der Times gelöst.« Ich hoffte, mein bestes Pokergesicht zum Besten zu geben. »Heute war es besonders schwer.«
    Scully knallte den Hörer auf die Gabel und kam zu uns. »So sehr auch mich interessieren würde, was Alex heute früh getan hat - ich glaube, das Thema lassen wir lieber. Und Ihnen, Chapman, erzähle ich gerne, wer mir was gesteckt hat. Ja, ich habe Sie gehört. Essen Sie ruhig weiter. Sie brauchen Energie für die ganzen Überstunden, die ich Ihnen aufbrummen werde.«
    »Entschuldigen Sie, Boss. Ich wollte Sie nicht -«
    Scully nahm einen Stapel dicht beschriebener Polizeiprotokolle und blätterte darin.
    »Ich habe seit einer Woche kein Wort über Amber Bristols ›Marotten‹ verlautbaren lassen - um Ihre kreative Formulierung zu zitieren.« Er schlug mit dem Handrücken auf Mikes Bericht. »Drüben in Brooklyn rührt Dickie Draper keinen Finger, weil er lieber hinterm Schreibtisch sitzt und darauf wartet, dass ihm ein Informant den Namen des Mörders frei Haus liefert, anstatt für sein Geld zu arbeiten. Und jetzt haben wir auch noch eine West-Point-Kadettin, die auf Staatseigentum ermordet wurde, und der Gouverneur wird es so drehen, als hätte die New Yorker Polizei die Öffentlichkeit bewusst nicht davor gewarnt, dass da draußen ein Wahnsinniger frei herumläuft.«
    Peterson war der Einzige, der den Polizeipräsidenten nach wie vor beim Vornamen nannte. »Keith, das kann man dir nicht -«
    »Heute ist Samstag, Ray. Der Tag, an dem die Kids durch die Bars und Clubs ziehen. Mal angenommen, heute Nacht verschwindet wieder eine junge Frau? Wen sollte man denn dafür verantwortlich machen, wenn nicht die Polizei? Und für die Politiker ist es natürlich auch bequemer,

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