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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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wenn jemand anders den Kopf hinhält.«
    Scully ging zur Wand und starrte auf die riesige Karte von New York City.
    »Du bist schon mit ganz anderen Sachen fertig geworden, Keith. Du wirst es überleben.«
    Scully drehte sich um. »Der Bürgermeister denkt, dass wir beide, er und ich, unsere kleine Stadt gemeinsam leiten. Nur habe ich dieselben Probleme wie er - und darüber hinaus noch ein paar mehr; im Gegensatz zu ihm darf ich aber nie bei irgendwelchen Eröffnungen oder Einweihungszeremonien das Band durchschneiden.« Seine eisblauen Augen funkelten, und seine kurz geschorenen Haare schienen sich wie Borsten aufzurichten.
    »Jeder meiner Leute hat eine Waffe. Jeder Einzelne von ihnen. Ich muss mir sogar Sorgen machen, dass es darunter einige gibt, die - wie lautet der politisch korrekte Ausdruck? - ›emotionale Defizite‹ haben. Dass einer von meinen Leuten gestern am Schießstand um sich geschossen hat«, sagte Scully. »Ja, Alex, ich weiß Bescheid. Wir überprüfen gerade unsere Spinner sowie alle, die aus dem Dienst entlassen oder in Frührente geschickt wurden.«
    »Es war nicht meine Absicht -«
    »Wo immer meine Leute arbeiten, hocken auch Gewerkschaftsvertreter. Denkst du, dass mir das die Sache leichter macht? Und innerhalb meines Zuständigkeitsbereichs bin ich verantwortlich für Flughäfen und Kirchen, Schulen und Opernhäuser, Crackhöhlen und Sportstadien, Sozialbauten und Penthouse-Paläste.« Er tippte sich mit dem Zeigefinger auf die Brust. »Wenn die Leute sich nicht sicher fühlen, wenn sie glauben, ihre Liebsten seien in Gefahr, dann ist das mein Problem, Ray. Ganz allein meins, vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.«
    Keiner von uns sagte etwas. Es war klar, worauf Scully hinauswollte.
    Peterson zündete sich die nächste Zigarette an. »Du wirst dem Monster nur neue Nahrung geben. Solche Typen sind doch ganz geil auf Schlagzeilen, Keith. Sieh sie dir doch nur an. Die Serienmörder, die im Gefängnis landen, haben alle ihre Sammelalben. Sie sind gern in den Nachrichten. Es turnt sie an, wenn sie in der Zeitung über sich lesen.«
    »Das trifft auch auf Coop zu. Deshalb ist sie noch kein schlechter Mensch.«
    »Es ist immer eine Frage der Balance, stimmt’s, Ray?« Scully ignorierte Mikes Seitenhieb. »Zum Glück haben Bristol und Huff noch keine große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Aber das ändert sich mit Connie Wade. Der Gouverneur wird sich heute Abend um sechs Uhr an die Öffentlichkeit wenden. Er hat das perfekte Opfer, und er will den starken Mann markieren.«
    »Was hat der Bürgermeister gesagt?«
    Scully lachte bitter. »Ich soll um fünf Uhr im Pressekonferenzraum sein.«
    »Was ist nur aus der guten alten Abwarten-und-Teetrinken-Strategie geworden?«, fragte Peterson. »Das war einmal ein geschätztes Prinzip der Polizeiarbeit. Die Pferde nicht scheu machen. Davon ausgehen, dass dem Mörder die hohen Lebenshaltungskosten in New York irgendwann über den Kopf wachsen und er woanders hinzieht. Wo sich andere den Kopf über ihn zerbrechen können. So wie’s aussieht, ist dieser Typ sowieso schon Richtung Norden unterwegs.«
    »In der zweiten Septemberwoche finden die Vorwahlen im Gouverneurswahlkampf statt«, sagte Scully. »Keiner will auf so einem heißen Eisen sitzen bleiben.«
    Peterson wickelte ein Putensandwich aus und reichte mir eine Hälfte. »Also gut, sagen Sie dem Mann, was er wissen muss, Mike. Und wenn Ihnen beiden dazu noch etwas einfällt« - er wandte sich an Mercer und mich -, »dann unterbrechen Sie ihn ruhig.«
    »Was wissen wir über Connie Wade?«, fragte Scully.
    Mike las ihre Personenbeschreibung von den Notizen ab, die er sich während seines Telefonats und unseres Treffens mit Bart Hinson gemacht hatte. Er schilderte, was wir über sie und ihre Familie erfahren hatten, wo sie zuletzt gewesen war und wann sie zuletzt Freunde und Verwandte kontaktiert hatte. Er beschrieb ihre Verletzungen und inwiefern sie denen von Amber und Elise ähnelten.
    »Elise Huff.« Scully überflog die Polizeiberichte. »Haben Sie schon herausgefunden, wer der Typ war, mit dem sie sich treffen wollte?«
    »Nein, Sir. Die Kneipenstreife wird mir heute Abend dabei behilflich sein.« Als Kneipenstreife wurden die Detectives bezeichnet, die Bars und Restaurants auf ihre Schanklizenz hin überprüften. »Ich war gestern Nacht in ein paar Clubs in der Nähe des Pioneer , habe aber nichts herausgefunden.«
    »Ich brauche nicht noch eine Vermisste. Ich will, dass jede

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