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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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gebrauchen, Coop.«
    Mercer reichte mir die Hand und half mir aus dem Loch.
    »Vielleicht wollte er Wade hierherschaffen, ist aber unterwegs von etwas oder jemandem gestört worden«, sagte Mercer.
    »Möglich«, sagte Bart. »Auch wenn wir uns noch so anstrengen, können wir nicht verhindern, dass Leute auf die Insel kommen.«
    »Wir müssen den ungefähren Tatzeitpunkt wissen, um herauszufinden, ob ihn vielleicht jemand gesehen hat«, sagte Mike. »Vielleicht auf dem Weg zur Anlegestelle oder am Ufer, wo er sein Auto geparkt hat.«
    »Was brauchen Sie noch?«, fragte Bart.
    »Alles, was Sie uns geben können.«
    Mercer sah Mike an. »RTCC?«
    Das Real Time Crime Center war die neueste Innovation der New Yorker Polizei. Das hochmoderne Computersystem ermöglichte es, Daten blitzschnell zu analysieren, die Ergebnisse sofort an die Streifenpolizisten und Einsatzkräfte vor Ort weiterzuleiten und mit anderen Strafverfolgungsbehörden im ganzen Land zu vernetzen. Die Datenbank konnte von allen Dienststellen aus allen Zuständigkeitsbereichen mit Informationen gefüttert werden und scheinbar zusammenhanglose Fakten als Teil eines Musters erkennen.
    »Klasse Idee! Dieser Kerl ist geradezu prädestiniert für Real Time Crime . Ich rufe auf dem Rückflug den Lieutenant an. Der Chief of Detectives wird uns noch vor Sonnenuntergang grünes Licht geben«, sagte Mike. »Wir füttern diesen Thinktank mit allen Daten, die Sie und Ihre Leute haben.«
    Bart brachte uns durch das dichte Gestrüpp zurück zu der Lichtung, wo Joe Galiano auf uns wartete. Ich hatte es wahrscheinlich dem bewölkten Himmel und den Gewitterwolken im Westen zu verdanken, dass sich keine Schlangen mehr blicken ließen.
    Wir kletterten in den Hubschrauber und schnallten uns an. Als sich kurz darauf die Rotorblätter in Bewegung setzten, warnte uns Galiano, dass wir auf dem Rückweg durch eine Schlechtwetterfront fliegen würden.
    Mike fühlte sich in diesem fliegenden Glaskäfig genauso unwohl wie ich unter der Erde. Als Galiano nach dem unruhigen Flug am Heliport in Manhattan landete, fehlte nicht viel, und er hätte den Boden geküsst.
    Ein uniformierter Cop wartete an der Sicherheitsschranke auf uns. »Detective Chapman? Sie sollen sofort ins Präsidium kommen. Der Polizeipräsident möchte Sie drei unverzüglich sprechen.«

22
    Ich kannte Keith Scully seit über fünf Jahren. Als ich das erste Mal mit ihm zu tun hatte, war er noch Chief of Detectives - und der aufgehende Stern der New Yorker Polizei - gewesen, noch bevor ihn der Bürgermeister vor ein paar Jahren zum obersten Gesetzeshüter ernannt hatte.
    Falls er sich freute, mich wiederzusehen, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. Der Ex-Marine war groß und drahtig, aber seit seiner Beförderung war sein kurz geschorenes Haar weiß geworden, und neue Furchen hatten sich in sein Gesicht eingegraben.
    Es war kurz nach zwei Uhr nachmittags, als wir in sein Büro im vierzehnten Stock des Polizeipräsidiums geführt wurden. Bei ihm waren Guido Lentini, der Leiter der Presseabteilung, und Mikes direkter Vorgesetzter, Lieutenant Raymond Peterson. Scully legte normalerweise großen Wert darauf, dass die Vorschriften eingehalten wurden, und es war ein Zeichen seiner Wertschätzung für den langgedienten Polizisten, dass Peterson - vielleicht als Einziger - im Präsidium rauchen durfte.
    »Neuigkeiten verbreiten sich schnell, Loo«, sagte Mike zu Peterson. »Vielleicht zu schnell.«
    »So etwas kann man nicht geheim halten, Mike. Die Öffentlichkeit muss darüber Bescheid wissen.«
    Weder Mike noch ich waren der Ansicht, dass der Fall zum jetzigen Zeitpunkt dem Polizeipräsidenten, geschweige denn der Presse vorgestellt werden sollte. Mike hatte sich vom Lieutenant Stillschweigen erhofft, bis wir mehr Informationen über die Opfer sowie einige Laborergebnisse in der Hand hatten. Aber Peterson hatte offenbar umgehend den Polizeipräsidenten informiert, nachdem er am Morgen von der Leiche auf Pollepel Island erfahren hatte. Er hatte sich nicht einmal nach dem gestrigen Zwischenfall auf der Schießanlage erkundigt.
    »Sie wollen die Presse informieren, Sir?«, fragte Mike.
    »Was würden Sie vorschlagen, Chapman?« Scully stand hinter seinem großen Schreibtisch, wo jedes Blatt Papier an seinem Platz lag, auch wenn jeder der umfangreichen Stapel eine mehr oder minder gewalttätige Straftat in einem der fünf Stadtbezirke dokumentierte.
    »Wir sind noch dabei, die Puzzleteile zusammenzusetzen.«
    »Gut.

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