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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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wählte die Nummer des besten Steakrestaurants der Stadt und gab die Bestellung auf, während Mike sich mit einem der Kartons in den Stuhl neben mich setzte.
    »Alex, du hast drei Nachrichten auf dem Anrufbeantworter«, rief Mercer aus dem Schlafzimmer.
    »Hör sie ab. Vielleicht ist etwas Wichtiges dabei«, sagte Mike.
    »Schon gut, Mercer. Ich kümmere mich später darum.« Bestimmt war mindestens eine der Nachrichten von Luc, und die wollte ich allein und in Ruhe genießen. »Wenn es dringend wäre, hätte man mich auf dem Handy angerufen.«
    Mike zwinkerte mir zu. »Wenn man auf zu vielen Hochzeiten tanzt, geht das an die Substanz. Du siehst todmüde aus. Ruh dich aus, bis das Essen kommt. Ich decke uns den Tisch.«
    »Sag Bescheid, falls du etwas Interessantes findest, okay? Ich muss nur ein paar Minuten die Augen zumachen.« Ich nahm einen Schluck von meinem Dewar’s, dann drehte ich mich zur Seite und schloss die Augen.
    Ich wachte erst wieder auf, als die Essenslieferung mit einem hartnäckigen Surren der Sprechanlage angekündigt wurde. Es war neun Uhr.
    Ich nahm das Essen in Empfang und verteilte es in der Küche auf die Teller. Mike und Mercer hatten mein Porzellangeschirr aufgedeckt und einen meiner besseren Rotweine geöffnet. Aus den Lautsprechern des CD-Players drang die samtweiche Stimme von Smokey Robinson.
    Mercer kam mit ein paar ausgedruckten Seiten an den Tisch, und Mike erhob sich vom Fußboden, wo er die Bannerman-Kataloge ausgebreitet hatte.
    Mein Magen knurrte seit Stunden, und ich machte mich voller Heißhunger über das zarte Steak her.
    »Einen Weg, die Bundesbehörden zu umgehen, habe ich schon gefunden.« Mercer tippte auf den Blätterstapel.
    »Und der wäre?«, fragte Mike, den Mund voller Zwiebelringe.
    »Ich habe einfach ›Governors Island‹ und ›Armee‹ und ›Soldatenkinder‹ in die Suchmaschine eingegeben - und hatte sofort einen Treffer. So wie’s aussieht, gibt es da eine ganze Reihe von Websites.«
    »Was hast du gefunden?«, fragte Mike.
    »Ein Forum namens angelfire.com , wo sich Erwachsene darüber unterhalten, wie es war, dort aufzuwachsen. Sie schreiben über die Gebäude und die Schulen und wie sie in den Festungen gespielt haben. Ich habe ein paar Fragen an das Forum geschickt. Mal sehen, was zurückkommt.«
    »Frag doch, ob jemand irgendwie komisch war. Sich gern eingesperrt oder in den Gefängniszellen gespielt hat. Oder kleinen Mädchen einen Schreck eingejagt hat.«
    »Gute Idee. Mach ich.«
    Mike sah mich an. »Was ist denn mit dir los? Du schaufelst rein, als hättest du seit Tagen nichts mehr gegessen. Hat der Typ dir denn nichts zum Futtern angeboten?«
    »Lass sie in Ruhe, Mike. Sie will nicht darüber reden. Hast du schon etwas herausgefunden?«
    »Noch nicht. Du kannst mir nach dem Essen noch ein bisschen helfen, und dann fahren wir nach Hause.«
    Ich räumte den Tisch ab, spülte das Geschirr und machte es mir wieder auf dem Sofa gemütlich. Mike und Mercer saßen zu meinen Füßen auf dem Boden.
    »Geh ruhig ins Bett, Coop. Wir finden allein hinaus«, sagte Mike.
    Ich musste wieder eingedöst sein, als ich durch einen Ausruf von Mike geweckt wurde.
    »Zeig her«, sagte Mercer.
    Ich setzte mich kerzengerade auf.
    »Der Winterkatalog 1938. Schau dir das Foto an.« Mike zeigte es Mercer. »Dunkelolivgrüne Decken. Restbestände aus dem Ersten Weltkrieg, extra für die US-Armee hergestellt. Aus schottischer Schurwolle. Sogar die Nähte sind die gleichen.«
    »Steht dort auch, wer sie hergestellt hat?«
    »Ja, McCallan Brothers. Du erinnerst dich doch an das Etikett, das Dickie Draper uns gezeigt hat? Die letzten drei Buchstaben waren L-A-N. Heureka!«
    Mike und Mercer klatschten sich ab.
    »Ja, aber wie sollen wir zurückverfolgen, wer die Decke gekauft hat, wenn die Firma seit einem halben Jahrhundert nicht mehr existiert?«, sagte ich. »Ich verstehe nicht, worüber ihr euch so freut.«
    »Wo bleibt dein Sinn für Abenteuer? Weißt du, was das bedeutet? Es heißt, dass die Verbindung des Mörders zu Bannerman Island möglicherweise kein Zufall ist. Vielleicht war sein Vater genauso verrückt wie mein Onkel Brendan. Vielleicht hatte er statt lauter nutzloser Zeitschriften einen Keller voller Decken und Waffen und Dinge, die er aus dem Katalog gekauft hat. Möglicherweise finden wir jemanden, der darüber Bescheid weiß und uns auf die richtige Spur bringen kann.«
    »Mike hat recht. Sowohl Elise Huff als auch Connie Wade waren in genau solche Decken

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