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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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oder später hier auftauchen wird, wenn ich nur lange genug warte?«
    Charlie blickte wieder nach links zu dem Durchgang.
    »Ich kann von Glück reden, dass jeden Augenblick meine beiden Türsteher aufkreuzen werden, um Sie daran zu erinnern, wo sich der Ausgang befindet.«
    »Obwohl ich gar nicht für Unruhe gesorgt habe?«
    »Kannst du mir den Platz freihalten, Mike? Ich muss mal kurz für kleine Mädchen.« Ich rutschte vom Hocker und ging in Richtung des Flurs.
    Charlie schien noch unschlüssig, ob er mir folgen sollte, als sich ein großer, gut gekleideter junger Mann neben Mike an die Bar drängelte, einige Geldscheine auf den Tresen legte und einen Jack Daniel’s und einen Cosmopolitan bestellte.
    In dem dunklen Flur befanden sich vier Türen. Die ersten beiden waren als Toiletten gekennzeichnet, die nächste Tür führte in den Keller, und am Ende des Gangs konnte ich in dem schwachen Licht der Glühbirne das Wort BÜRO lesen.
    Als ich zurückkam, stand Mike auf, um mir wieder den Hocker zu überlassen.
    »Hören Sie, Schätzchen«, sagte Charlie. »Wenn Sie nichts mehr trinken wollen, dann geben Sie Ihren Platz frei. Hier sind genug Leute, die nur darauf warten.«
    »Mir ist nicht gut«, sagte ich laut zu Mike. »Ich glaube, ich muss mich übergeben. Bringst du mich zur Toilette?«
    Ich zerrte Mike an der Hand durch die Menschenmenge, während Charlie uns hinterherrief: »Gehen Sie nach draußen, okay? Machen Sie hier drinnen bloß keine Schweinerei!«
    Ein Pärchen schnappte sich, kaum dass wir aufgestanden waren, unsere Plätze. Charlie blickte sich verzweifelt nach Verstärkung um und rief einer der Bedienungen etwas zu, aber bei der lauten Musik und dem Gelächter konnte sie ihn nicht hören.
    Am Eingang zum Flur drehte ich mich um und sah, wie Charlie einen Telefonhörer unter dem Tresen hervorholte.
    »Du hast es letzte Nacht wirklich -«
    »Es geht mir gut, Mike. Ich habe nur ausgekundschaftet, wo Kiernan sich verschanzen könnte.« Ich zeigte auf das Schild an der letzten Tür. »Willst du es probieren? Falls er heute Abend noch keine Nachrichten gesehen oder gehört hat, sind wir ihm ein gutes Stück voraus.«
    Mike drückte sich an mir vorbei und öffnete die Tür. Dahinter führte eine dunkle Treppe nach oben in den ersten Stock. Er lief hinauf, und ich folgte ihm.
    Oben war wieder eine Tür. Dahinter waren Stimmen und laute Geräusche zu hören, so als würden zwei Leute miteinander streiten. Mike drehte den Türknauf, aber die Tür war abgeschlossen. Er hämmerte mit den Fäusten an die Tür.
    »Was wollen Sie? Wer ist da?«
    »Polizei. Machen Sie auf! Na los, wird’s bald?«
    »Polizei? Sind Sie verrückt?«, rief eine Männerstimme. »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl oder was? Da muss ich erst mal telefonieren.«
    »Ich brauche keinen Durchsuchungsbefehl, Kiernan. Ich bin nicht hier, um etwas zu durchsuchen«, sagte Mike. »Beruhigen Sie sich. Wenn Sie nicht telefonieren, telefoniere ich auch nicht.«
    »Was meinen Sie damit? ›Sie telefonieren auch nicht‹?«
    »Schauen Sie aus dem Fenster. Draußen steht ein schwarzer Crown Vic. Wir haben überall auf der Straße unsere Leute postiert. Überzeugen Sie sich selbst, Kiernan. So lange warte ich noch. Ein Anruf von mir, und meine Leute kommen zur Tür reinmarschiert. Und was machen Sie dann mit all den süßen Püppchen da unten, deren Promillegehalt höher ist als ihr Notendurchschnitt? Bis Sie sie - beziehungsweise Ihre Schanklizenz - wiedersehen, sind Sie so alt, dass Sie gar nicht mehr wissen, was Sie mit ihnen anstellen sollen.«
    Es war kurz still, dann hörte ich, wie Kiernan zum Fenster ging. Kurz darauf wurde die Tür einen Spalt breit geöffnet.
    »Mike Chapman, NYPD.« Mike erwähnte nicht, dass er von der Mordkommission war. Damit war ein Gespräch oft zu Ende, noch ehe es überhaupt begonnen hatte. »Und das hier ist Alex Cooper. Von der Bezirksstaatsanwaltschaft.«
    »Kiernan Dylan.« Er stellte sich vor, blockierte aber mit seiner breiten Gestalt die Tür.
    »Wir würden gerne reinkommen.«
    »Jetzt ist es gerade schlecht. Ich habe Besuch. Wenn Sie nur reden wollen, können wir es auch hier tun.«
    »Ich habe aber Angst im Dunkeln.« Mike drückte die Tür auf und ging an Kiernan vorbei ins Zimmer. »Ich würde lieber hier drinnen mit Ihnen reden.«
    Ich folgte ihm und hörte aus einer Ecke ein Schniefen. Dort kauerte jemand in einem Sessel.
    Mike fand eine Stehlampe und schaltete sie ein. »Alles in Ordnung, Miss?«
    Das

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