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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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eingewickelt.«
    »Aber Amber Bristol nicht. Ich sage ja nur, dass es keinen Grund zu übermäßiger Freude gibt.«
    Mikes Handy vibrierte auf dem Couchtisch. Er stand mit dem Katalog in der Hand auf. »Chapman.«
    Er lauschte dem Anrufer.
    »Es ist noch nicht einmal elf Uhr. Lasst ihn nicht aus den Augen. Mercer und ich sind in einer halben Stunde dort.«
    »Was ist los?«, fragte Mercer. »Was ist passiert?«
    »Das waren die Jungs von der Kneipenstreife, Manhattan South. Sieht ganz danach aus, als hätten sie endlich die richtige Bar gefunden.«
    »Wo?«, fragte ich.
    »Nur ein paar Straßen vom Pioneer entfernt. Kennst du das Ruffles ?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ein relativ neuer Schuppen in der Prince Street, Ecke Lafayette.«
    »Was ist damit?«
    »Die Kneipe gehört einem Typen namens Kiernan«, sagte Mike. »Er arbeitet heute auch hinter der Bar.«
    Barbara hatte uns gesagt, dass Elise einen Kevin oder Kiernan treffen wollte. Da letzterer Name nicht so häufig vorkam, hatten wir vielleicht endlich eine Spur.
    »Gut gemacht.« Ich stand auf und streckte mich.
    »Ich weiß, Coop. Aber das ist noch nicht alles.«
    »Was noch?«
    »Ihr wisst doch - Jimmy Dylan, Ambers Freund? Der Inhaber des Brazen Head ?«
    Mercer und ich nickten.
    »Kiernan ist sein zweitältester Sohn. Sein Vater hat ihm Downtown eine eigene Bar gekauft. Die Bar heißt Ruffles , und laut Schanklizenz ist der Name des Inhabers Kiernan Dylan. Na, kommt ihr mit auf einen Schlummertrunk?«

27
    Ich quetschte mich zwischen zwei Mittzwanziger auf den letzten freien Hocker an der Bar. Mike stellte sich hinter mich und klatschte einen Fünfzigdollarschein - natürlich meinen - auf den Tresen, um den Barkeeper auf uns aufmerksam zu machen. Mercer wartete draußen im Auto, da das Publikum für einen Afroamerikaner jenseits der vierzig eindeutig zu jung und zu weiß war.
    »Seltsam, dass vor dem Eingang keine Schlange war«, sagte ich.
    »Zum einen ist es noch vor Mitternacht, und zum anderen gehen bei dem Regen wahrscheinlich nicht einmal die verzweifeltsten Tussis aus dem Haus, um sich einen Typ zu angeln.«
    In Downtown Manhattan ging es am Wochenende erst zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens so richtig zur Sache. Absperrseile blockierten den Zugang zu den angesagtesten Bars, meistens mit Türstehern davor, um Randalierer loszuwerden und die Schicksten und Schönsten vorzulassen.
    »Willkommen im Ruffles .« Ein kleiner, gedrungener Kerl mit sandfarbenem Haar stützte sich vor mir auf den Tresen. »Was möchten Sie trinken, Herzchen?«
    »Herzchen nimmt erst einmal ein Mineralwasser«, sagte Mike. »Sie hat’s letzte Nacht etwas übertrieben, also warten wir noch ein bisschen mit den härteren Sachen. Was haben Sie denn an Single Malts?«
    »Wenn Sie lieber was Leichteres wollen, empfehle ich meinen echt fiesen Wassermelonen-Martini.« Der Barkeeper reichte mir einen kleinen Plexiglasständer, in den die Getränkeliste eingeschweißt war.
    Ich zeigte Mike das Logo und den kursiv gedruckten Text unten am Seitenrand. Ruffle, (engl.) für Unruhe sorgen; Inhaber: Kiernan Dylan.
    »Haben Sie sich entschieden?«
    »Für mich einen Lagavulin. Ohne Eis«, sagte Mike.
    »Hammerhart, Mann.« Der Barkeeper nahm eine volle Flasche des rauchigen, bernsteinfarbenen Scotch aus der gut bestückten Regalwand.
    Ich drehte mich vom Tresen weg und sah mich um. Um so jung wie möglich auszusehen, hatte ich zu Hause meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden sowie eine enge Jeans und ein Tanktop angezogen.
    Blutjunge Frauen kamen in Zweier- oder Dreiergruppen herein. Die Typen an der Bar musterten sie, wobei einige schon auf die Mädchen zusteuerten, bevor diese überhaupt an den kleinen, runden Tischen an der Wand Platz genommen hatten. Die Bar füllte sich, und junge Männer plauderten mit jungen Frauen, die noch bei ihrem ersten oder zweiten Drink waren. Zu späterer Stunde würden sie sich noch beharrlicher ins Zeug legen, um rechtzeitig vor der letzten Runde die eine oder andere abzuschleppen.
    Nicht weit von meinem Platz kümmerten sich Bedienungen in weißen Rüschenblusen und schwarzen Baumwollhosen um die Gäste.
    »Dylans Gesetz«, sagte Mike und zeigte auf zwei Neuankömmlinge am Eingang. Während die eine über einen Laufsteg in der Seventh Avenue hätte schreiten können, ähnelte die andere mit ihren Unmengen an Make-up und Eyeliner eher einem Waschbär.
    »Und das wäre?«
    »Auf jede hübsche junge Frau kommt eine hässliche

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