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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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drei Frauen tot sind und er zwei von ihnen gekannt hat. Zumindest können wir die Bar dichtmachen und ihm die Konzession entziehen, bevor noch jemand zu Schaden kommt.«
    Kiernan Dylan kam langsam aus der Toilette.
    »Ich beantworte keine Fragen mehr, verstanden? Ich möchte, dass Sie gehen.«
    Ich streckte die Hand nach Mikes Arm aus, aber er zog ihn weg.
    »Wir gehen ja schon, Kiernan. Aber Sie kommen mit.«
    »Was zum Teufel soll das jetzt wieder heißen?«
    Mike klappte sein Handy auf und drückte die Kurzwahltaste, auf der er Mercers Nummer gespeichert hatte. »Komm rein. Frag nach Charlie, dem Barkeeper, und sag ihm, dass Kiernan dich gebeten hat, nach oben zu kommen.«
    Diesmal war nichts in der Nähe, was Kiernan hätte werfen oder malträtieren können. »Was habe ich denn getan?«
    »Wir fangen mit Ihrer Schanklizenz an. Über die Tote reden wir später.«
    »Sie wollen mich festnehmen? Ist das Ihr Ernst?«
    »Wenn Sie sich wie ein Gentleman verhalten, werde ich Ihnen nicht vor all Ihren Freunden die Handschellen anlegen. Sie kommen mit in mein Büro.«
    »Ich will telefonieren.«
    »Das können Sie, sobald wir auf dem Revier sind.«
    Die Tür ging auf, und Mercer betrat das Zimmer. Die Tatsache, dass er noch größer und kräftiger gebaut war als Kiernan Dylan, beruhigte mich - und überraschte den wütenden jungen Mann.
    »Coop, geh schon mal vor. Ruf Peterson an und sag ihm, dass wir unterwegs sind. Er soll einen Streifenwagen herschicken, der hier nach dem Rechten sieht«, sagte Mike. »Und die Kneipenstreife soll so schnell wie möglich herkommen, um Namen und Ausweise einzusammeln.« Er wandte sich an Mercer: »Wir zwei nehmen Mr Dylan auf dem Weg durch seine Fans in die Mitte. Keine Handschellen, solange er sich anständig benimmt. Und Sie, Sir, Sie können Ihrem Kumpel Charlie sagen, dass zehn Minuten, nachdem wir weg sind, die letzte Runde ausgeschenkt wird. Stehen Ihre Kampfhunde schon vor der Tür?«
    Dylan war völlig überrumpelt und nickte nur.
    »Sagen Sie ihnen beim Rausgehen, dass alles in Ordnung ist, und der Rest ist dann ganz einfach.«
    Ich zwängte mich durch die Bar zurück nach draußen, wo ich über die Straße zu Mercers Auto ging und Lieutenant Peterson anrief.
    Einige Minuten später kam Mercer mit Dylan und Mike im Schlepptau aus der Bar. Kiernan sagte den beiden grobschlächtigen, schwarz gekleideten Männern am Eingang, dass er mit der Polizei mitgehen würde.
    Die Schlange vor der Bar reichte fast bis zur nächsten Straßenecke. Einige Kids erkannten Kiernan und riefen seinen Namen. Vier Typen, die ziemlich weit vorne standen, schienen mit ihm befreundet zu sein. Einer rief ihm zu, dass sie seinetwegen gekommen seien, und fragte ihn, wo er denn hinwolle. Kiernan zögerte, und Mike und Mercer blieben mit ihm stehen.
    Der dunkelhäutige Türsteher befahl den Wartenden, ruhig zu sein. »Hört auf!«, sagte er. »Das da sind Cops.«
    Der Wortführer der vier holte sein Handy aus der Tasche und knipste das Trio unter dem Ruffles -Schild.
    »Gib Gas, Mercer. Coop, du setzt dich nach vorne.« Mike öffnete die hintere Autotür und kletterte mit Kiernan auf die Rückbank. »Ein Spießrutenlauf war das Letzte, was mir heute Nacht noch gefehlt hatte.«

29
    »Wo ist mein Sohn, Chapman? Ich will meinen Jungen sehen.«
    Sonntagmorgens um fünf Uhr war es im Morddezernat von Manhattan North so ruhig wie in einem Leichenschauhaus. Jimmy Dylans tiefe Stimme zerschnitt die Stille, während die schweren Türen des Mannschaftsraums hinter ihm ins Schloss fielen.
    »Ah, Mr Dylan. Mir schwant, Sie sind der Letzte, den er jetzt sehen will.«
    Mike, Mercer und ich aßen gerade die letzten Bissen unserer Eiersandwiches, die Mercer einen Häuserblock weiter in einer der schlimmsten Fettbuden von ganz Harlem geholt hatte.
    »Ihr Vater hat wenigstens hin und wieder ein Auge zugedrückt. Anständige, fleißige Leute hat er beim ersten Mal laufen lassen.« Dylans grüne Augen funkelten vor Zorn. Der Rothaarige mit den grau melierten Schläfen war ungefähr so groß wie Mike, aber viel stämmiger gebaut. »Sie machen seinem Namen keine Ehre.«
    »Dann können Sie ja von Glück reden, dass Kiernan nach Ihnen geraten ist.«
    Mike hatte vorausgesagt, dass Jimmy Dylan noch vor Tagesanbruch aufkreuzen würde. Kiernan hatte letztendlich darauf verzichtet, einen Anwalt seines Vaters anzurufen, in der Hoffnung, er würde die Sache mit dem Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz schnell hinter sich bringen und

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