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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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hatte ein markantes attraktives Gesicht und die tänzelnde Art eines Leichtgewichtboxers.
    »Halten Sie meinen Mandanten fest?«
    »Ja. Er hat gerade gegessen. Er wollte ein Nickerchen machen, bis Sie kommen.«
    »Würden Sie mir sagen, worum es hier geht?«
    »Sicher. Lassen Sie uns ins Büro des Lieutenants gehen.«
    Dylan brüllte wieder los. »Für mich hatten Sie keinen Platz zum Reden, Chapman? Aber da kommt dieser Grünschnabel von Strafverteidiger - schauen Sie ihn sich doch nur an -, und Sie wollen mit ihm reden, noch ehe Sie mich informiert haben?«
    »Hey, Mr D. Er hat Rechte, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Frankie, sagen Sie ihm, dass ich bei dem Gespräch dabei sein kann.«
    »Es tut mir leid, Mr Dylan.« Shea kratzte sich am Hals und suchte nach der richtigen Formulierung, um den Vater seines Freundes nicht noch mehr auf die Palme zu bringen. »Es könnte später einen, Sie wissen schon, einen Konflikt geben. Ich meine, falls Sie und Kiernan... wie dem auch sei, es geht einfach nicht.«
    Mike und Frankie Shea verbrachten ungefähr eine Viertelstunde in Petersons kleinem Büro, bevor sie sich wieder zu uns gesellten.
    »Würdet ihr Mr Dylan nach unten begleiten und ihn bitten, noch ein Weilchen zu warten?«, sagte Mike zu den beiden Cops, bevor er sich wieder an Dylan wandte. »Sobald Mr Shea grünes Licht gibt, können Sie zu ihm.«
    Jimmy Dylan schäumte vor Wut und wich nicht von der Stelle, bis Shea ihn bat, es ihnen nicht noch schwerer zu machen.
    Mike und ich brachten Shea in das Vernehmungszimmer zu Kiernan. Als wir die Tür öffneten, hob Kiernan den Kopf vom Tisch, auf dem auch die Überreste des Sandwiches und der Cola standen.
    Shea klopfte Kiernan ein paar Mal auf den Rücken, bevor er uns bat, die Tür zu schließen und ihn mit seinem Mandanten allein zu lassen.
    Jimmy Dylan war nicht weiter gekommen als bis zum Treppenabsatz. Als er Mikes Stimme hörte, bat er darum, wieder in den Mannschaftsraum kommen zu dürfen. Er schwitzte stark, und die Adern an seinem Hals waren zorngeschwellt.
    »Wenn es wegen dieser Nutte ist, Chapman, dann lassen Sie meinen Jungen gehen, okay?«
    »Setzen Sie sich, Mr D.« Mike signalisierte den Cops, uns mit Dylan allein zu lassen. »Und welche Nutte wäre das?«
    Dylan sah mich an.
    »Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, sich über Ms Coopers Zartgefühl Gedanken zu machen. Sie kennt mehr Nutten als die Queen, das verspreche ich Ihnen. Also - von wem reden Sie?«
    »Amber Bristol.«
    Mike wusste so gut wie ich, dass wir aus Kiernan Dylan nichts mehr herausbekommen würden. Frankie Shea würde seinen Freund - seinen Mandanten - dafür tadeln, dass er uns schon viel zu viel gesagt hatte. Er würde ihm raten, die Anklage wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz zu akzeptieren, ihn aber auch unterrichten, dass die Polizei ansonsten nichts gegen ihn in der Hand hatte.
    Der junge Dylan würde allerdings das hässliche Etikett nicht loswerden, das Mike ihm wie einen scharlachroten Buchstaben aufgedrückt hatte: Person von Interesse in einer Mordermittlung. Vielleicht würde das reichen, um jemanden hinter dem Ofen hervorzulocken - einen Zeugen, einen Helfer, einen Mitverschwörer -, der uns auf die richtige Spur brachte.
    »Er hat Amber nichts getan. Mein Kiernan ist ein anständiger Junge.«
    »Sie wissen, was ihr zugestoßen ist?«
    »Ich weiß, dass sie tot ist, Chapman.«
    »Ermordet.«
    »Ja, das habe ich gehört.« Dylan nahm eine Serviette und wischte sich damit den Schweiß vom Gesicht. »Kiernan hatte nichts mit ihr zu tun. Ich meine, er hat sie vielleicht ein paar Mal getroffen. Es war dumm von mir, ihr nicht früher Hausverbot zu erteilen, aber ich habe mich ihrer selbst entledigt.«
    »Sie haben was?«
    Dylan wurde bewusst, dass Mike sich unter seiner Formulierung etwas Drastischeres vorstellte. »Ich habe ihr nur gesagt, dass sie aus meinem Leben verschwinden soll. Das ist alles.«
    »Warum?«
    »Hören Sie, Chapman. Sie wissen wahrscheinlich mehr als ich. Die Zeitungen schreiben nur über ihren Job als Aushilfssekretärin. Vielleicht wissen Sie und Ihre Ermittler nicht, womit sie sich sonst noch ihre Miete verdient hat.« Dylan hielt inne, um Mikes Reaktion abzuwarten. »Wissen Sie überhaupt, wie verrückt dieses Mädchen war?«
    »Offenbar gerade verrückt genug, um Sie bei der Stange zu halten.«
    »Nun ja, das ist vorbei. Ich stehe nicht auf harte Sachen, wenn Sie wissen, was ich meine. Ambers Sperenzchen wurden mir zu ausgefallen. Und dann noch

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