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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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wieder zu Hause sein, bevor seine Abwesenheit jemandem auffiel.
    Stattdessen hatte er einen alten Schulfreund angerufen - einen Strafverteidiger, der gerade ein Urlaubswochenende in Montauk verbrachte und sich sofort auf den dreistündigen Weg in die Stadt gemacht hatte. Aber vermutlich hatte Charlie, der Barkeeper, Kiernans Brüder informiert und es ihnen überlassen, ihrem Vater Bescheid zu sagen.
    »Wo ist mein Sohn, Chapman? Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht, ihn hierher in die Mordkommission zu schleppen?«
    »Sachte, sachte, Mr D. Sehen Sie nicht, dass eine Dame unter uns weilt?«
    Dylans rotes Gesicht wurde noch dunkler, und der Zorn trieb ihm die Röte weiter über den Hals bis unter sein blau-weiß gestreiftes Hemd.
    »Das ist mir scheißegal, und wenn es die Heilige Mutter Gottes höchstpersönlich wäre. Wo ist Kiernan?«
    Zwei uniformierte Cops kamen hinter Dylan durch die Tür gelaufen. Mike stand auf und streckte beschwichtigend den Arm aus. Mercer stand ebenfalls auf.
    »Beruhigen Sie sich, Mr D. Wir sprechen mit Kiernan. Sie können ihn sehen, wenn wir fertig sind.«
    »Er hat Rechte, verdammt noch mal. Er hat das Recht, mich zu sehen.«
    Ich stellte mich hinter Mercer. »Ich bin die ermittelnde Staatsanwältin. Ihr Sohn war ausdrücklich dagegen, dass wir Sie kontaktieren. Kiernan hat einen Anwalt angerufen. Sobald er hier ist, wird er mit ihm sprechen. Es geht ihm gut, und wir haben ihm etwas zu essen gebracht.«
    Dylan machte einen Schritt auf mich zu und drohte mir mit dem Finger. »Er ist... er ist noch ein Kind, Miss. Wenn Sie mich nicht zu ihm lassen, werden Sie das noch büßen. Dann werden Sie Ihren Hintern nie wieder in einen Gerichtssaal schieben.«
    »Überlass das mir, Coop, okay?« Mike verdrehte die Augen und wandte sich wieder an Dylan. »Glauben Sie mir, Mr D., Sie haben genauso wenig Einfluss wie wir darauf, wo sie ihren knochigen Hintern hinschleppt. Keine Drohungen mehr, verstanden?«
    »Kiernan hat Rechte.«
    »Herrgott noch mal, Sie hören sich an wie all die anderen Loser, die ich von der Straße aufsammle. Jeder Idiot pocht auf seine Rechte. Sie haben keine Ahnung, welche Rechte das überhaupt sind oder wie man von ihnen Gebrauch macht, aber kaum legt man so einem Arschloch die Handschellen an - zack! Schon hat er Rechte. Kiernan mag Ihr Sohn sein, aber er ist auch ein erwachsener Mann. Nur Minderjährige unter sechzehn haben das Recht, in Gegenwart ihrer Eltern vernommen zu werden.«
    »Ich will zu ihm. Ich will sichergehen, dass er weiß, was er tut.« Jimmy Dylan wischte sich mit den Hemdsärmeln den Schweiß aus dem Nacken. »Was soll dieser Unsinn von wegen Mord?«
    »Beruhigen Sie sich. Sobald wir mit Kiernan fertig sind, haben wir beide noch genügend Zeit, uns zu unterhalten.«
    Dylan packte Mike an der Schulter. »Spielen Sie hier nicht Gott den Allmächtigen, Chapman. Kiernan ist mein Sohn, und seit Junior mich angerufen hat, rumort’s in meinen Eingeweiden, als würde dort ein Rasenmäher Amok laufen. Wenn es um mein Problem geht, dann reden Sie mit mir, aber lassen Sie mein Kind in Ruhe.«
    Mike schob Dylans Hand weg. »Und welches Problem wäre das, Jimmy?«
    Dylan nickte in meine Richtung. »Wo können wir uns in Ruhe unterhalten?«
    »Hier und jetzt. Oder glauben Sie vielleicht, ich werde hinter verschlossenen Türen irgendwelche geheimen Absprachen mit Ihnen treffen?«
    »Es ist privat. Vertraulich.«
    »Dann habe ich Neuigkeiten für Sie. Es ist nicht mehr vertraulich. Selbst Kiernan hatte einiges darüber zu sagen.«
    »Er hat was?« Dylan schlug mit der Faust in die flache Hand.
    Die Tür ging erneut auf, und ein junger Mann in Khakihose und Sweatshirt betrat den Raum. Als einer der Cops ihn aufzuhalten versuchte, zog er eine Visitenkarte aus der Tasche.
    »Mr Dylan.« Er kam näher, um Jimmy Dylan die Hand zu schütteln. »Frankie Shea.«
    »Hat Kiernan Sie angerufen?«
    »Ja.«
    »Ich habe einen ganzen Stall voller Anwälte. Ich habe Leute, die sich um die Konzessionen und den ganzen Zinnober kümmern. Warum zum Teufel hat er Sie kontaktiert?«
    Shea senkte die Stimme. »Meine Kanzlei hat viel mit, äh, mit Gewaltverbrechen zu tun. Mein Chef sitzt in der Expertenkommission für Tötungsdelikte. Kiernan war einfach nervös, weil man ihn ins Morddezernat gebracht hat. Ist einer von Ihnen Chapman?«
    »Mike Chapman, Mr Shea. Das hier sind Detective Mercer Wallace und Alexandra Cooper von der Bezirksstaatsanwaltschaft.«
    Shea war klein und drahtig,

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