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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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kommen jetzt hierher. Sie wollte wahrscheinlich einfach dazugehören, Typen kennenlernen, sich amüsieren.«
    »Wo fand die Party statt, auf der Sie Elise getroffen haben?«, fragte ich.
    »Die genaue Adresse weiß ich nicht mehr. Ich bin mit Freunden hin, die das Mädchen kannten, das die Party schmiss. Ihre Eltern waren verreist.«
    »East Side? West Side? Downtown? Kommen Sie, helfen Sie uns.«
    Kiernan sah mich an; er schien überrascht zu sein, dass ich die grundlegenden Fakten nicht kannte. »Es war nicht in Manhattan. Ich war übers Wochenende draußen bei meinen Eltern.«
    »Und das ist wo?«
    »Breezy Point.«
    Ich wusste nicht viel über den Küstenort an der Westspitze der Rockaway-Halbinsel von Long Island, aber Mike würde mich später bestimmt aufklären.
    »Also haben Sie Elise auf einer Strandparty kennengelernt?« Mike dachte, genau wie ich, an die olivgrüne Decke, in die Elises Leiche gewickelt war, und an den Sand, den Dickie Draper darin gefunden hatte.
    »Wir waren bei jemandem zu Hause, okay?«
    »Eine laue Sommernacht, ein paar Cocktails, ein Spaziergang am Strand, ein bisschen Action. Kein Wunder, dass sie danach nicht locker gelassen hat. Haben Sie sie am nächsten Tag angerufen?«
    »Sie hat mich angerufen. Am Montag.« Er wickelte erneut ein Gummiband um seine Finger.
    »Um sich mit Ihnen zu verabreden?«
    »Schon möglich.«
    »Das wollte Elise doch, oder?«
    »Sie wollte Gutscheine fürs Ruffles . Ich verteile sie an Freunde, dann sind beim ersten Besuch alle Drinks umsonst. Und VIP-Ausweise, damit sie nicht anstehen müssen.«
    »Aber sie wollte doch mehr von Ihnen, stimmt’s?«
    Kiernan zuckte mit den Schultern. Er hatte das Gummiband so fest um die Finger gewickelt, dass seine Fingerspitzen ganz weiß waren.
    »Wann waren Sie danach das nächste Mal in Breezy Point?«, fragte Mike.
    »Ich fahre andauernd hin und her. Meine Eltern haben dort ein Haus, seit ich klein war. Im Sommer bin ich immer dort.«
    »Haben Sie Elise mal mitgenommen?«
    »Unsinn! Sie hat mir nichts bedeutet. Ich sagte doch schon, dass ich sie nur einmal gesehen habe. Das war alles.«
    »Im Sommer ist da draußen ganz schön was los, oder?«
    »In Breezy Point? Ja.«
    »Ich meinte eigentlich speziell im Haus Ihrer Familie.«
    Kiernan wusste nicht, worauf Mike hinauswollte. Er zog die Augenbrauen hoch und blinzelte ihn schief an.
    »Bei all den Geschwistern, Ihrer Mutter...«
    »Meine Mutter ist gerade für vier Wochen in Irland. Sie besucht meine Großeltern.«
    »Und Ihrem Vater. Aber wenn ich mich nicht irre, hat er eine Gespielin, mit der er sich in der Abwesenheit Ihrer Mutter die Zeit vertreibt. Wie heißt seine Freundin noch mal? Amber? Amber Bristol, stimmt’s?«
    Kiernan Dylan spreizte die Finger seiner Faust, sodass das Gummiband in hohem Bogen davonschnippte. Er stand auf und trat so fest gegen die Schublade des schweren Eichenholztisches, dass dieser fast einen halben Meter über den Fußboden rutschte.
    »Diese Schlampe hat nichts mehr mit ihm zu tun. Verstanden, Detective? Amber ist weg, also lassen Sie meinen Vater aus dem Spiel. Wenn Sie mir am Zeug flicken wollen, gut, aber lassen Sie meinen Vater in Ruhe.«

28
    »Was meinen Sie mit ›Amber ist weg‹?«, fragte Mike. »Ich dachte, wir reden über Elise Huff.«
    Kiernan hatte sich in den Sessel in der Ecke gesetzt, nachdem Mike ihn beruhigt hatte. Falls er in letzter Zeit die Zeitung gelesen oder Fernsehnachrichten geschaut hatte, waren ihm entweder alle Verbrechensmeldungen entgangen, oder er war ein guter Schauspieler.
    »Und ich dachte, Sie wüssten nichts mehr über sie. Ich komme gern auf Elise zurück. Vielleicht hilft es Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge, wenn Sie sich die Nachrichten anhören, die Sie ihr auf dem Handy hinterlassen haben.« Mike sprang von einem Thema zum nächsten, um Kiernan aus dem Konzept zu bringen.
    Elises Handy war nie aufgetaucht, aber nach Kiernans Beinzucken zu urteilen, wollte er nicht an ihr Techtelmechtel erinnert werden.
    »Wie lange kennen Sie Amber schon?«
    Kiernan wusste weder ein noch aus. Er konnte nicht ahnen, dass wir über Amber Bescheid wussten, und die Erwähnung ihres Namens traf ihn offensichtlich völlig unvorbereitet.
    »Ich habe sie ein paar Mal getroffen.«
    »Wo?«
    »Im Head . Bevor ich meinen eigenen Laden aufmachte, habe ich meinem Vater in seiner Bar geholfen.«
    »Seit wann wussten Sie von der Beziehung?«
    Kiernan schloss die Augen und überlegte ziemlich lange. »Was meinen Sie mit

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