Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
Beziehung? Sie waren befreundet. Meinen Vater mag jeder. Jeder. Nach der Eröffnung des Ruffles kam sie manchmal vorbei, um Hallo zu sagen, wenn sie gerade in der Gegend war.«
    Mike rollte mit dem Schreibtischstuhl vor Kiernan und sah ihm in die Augen. »Hatte Amber bei Ihrem Vater Hausverbot?«
    »Hat sie Ihnen das gesagt?«
    Mike schwieg und starrte Kiernan einfach nur an.
    »Schon gut, schon gut. Sie haben mir eine Frage gestellt. Kann schon sein. Wenn sie betrunken war, redete sie viel Blödsinn. Lauter peinliches Zeug.«
    »Was meinten Sie mit Ihrer Bemerkung, sie wäre weg?«
    »Sie ist zurück nach Hause. Amber stammt aus irgend so einem Kaff im Mittleren Westen. Mein Vater erzählte mir - nein, schon gut, vergessen Sie meinen Vater. Ich habe es wahrscheinlich von meinem Bruder Danny gehört oder von einem der Angestellten im Head . Sie hatte endlich geschnallt, dass ein verheirateter Mann wegen ihr nicht seine Familie verlassen würde. Das stand nie zur Debatte, kapiert? Die Sache war aus und vorbei.«
    »Haben Sie sie vor ihrer Abreise noch einmal gesehen?«
    »Sie war im Sommer ein paar Mal hier. Ich lasse mich nicht lumpen, was Gratisdrinks angeht.« Kiernan rang sich ein Lächeln ab. »Aber warum fragen Sie mich eigentlich nach Amber?«
    Die Musik unten war lauter geworden. Ebenso das Stimmengewirr, das den Lärm von der Jukebox zu übertönen versuchte. Auch draußen auf dem Gehsteig vor der Bar herrschte jetzt größerer Andrang.
    »Sie ist seit Wochen von niemandem mehr gesehen worden.«
    »Wenn ich es Ihnen doch sage, sie ist nach Hause zurück.«
    »Woher wollen Sie das so genau wissen?«
    Kiernan Dylan tippte mit den Füßen auf den Boden. Er kaute an seiner Wange und sah zur Decke hinauf. »Weil ich ein paar Sachen für sie gepackt habe, okay? Weil sie mich gebeten hat, ihre abartigen Sachen - ihren Krempel wegzuwerfen, okay? Sie hat mir selbst gesagt, dass sie nicht mehr zurückkommen und die Sachen nicht mehr brauchen würde.«
    Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen, als Kiernan zugab, Amber Bristols winziges Apartment ausgeräumt zu haben.
    Er lehnte sich vor und sah Mike an. »Sie wollte unbedingt vermeiden, dass ihr dieser Perversling von Hausmeister, der ihr dauernd an die Wäsche wollte, nach ihrem Auszug irgendwelchen Ärger einbrockt.«
    Vargas Candera. Der Typ, der dazu neigte, seine Freundin zu schlagen.
    »Sie haben also nur eine gute Tat vollbracht«, sagte Mike. »Sie waren also nicht unerlaubt in Ambers Wohnung oder haben gar bei ihr eingebrochen?«
    »Sie wollen mir unbedingt was anhängen, stimmt’s? Wenn es auf die eine Art nicht klappt, dann versuchen Sie es auf eine andere. Vielleicht sollte ich besser meinen Anwalt anrufen.«
    »Ja, vielleicht. So oft wie Ihr Vater mit dem Gesetz in Konflikt kommt, hat er bestimmt eine Hotline zu irgendeinem Idioten. Haben Sie ein Auto, Kiernan?«
    »Was?«
    »Ein Auto. Um nach Breezy Point zu fahren. Um Ambers Sachen wegzubringen.«
    »Ja, klar habe ich ein Auto. Ich brauche es fürs Geschäft. Um Spirituosen und Vorräte zu holen.«
    »Welches Modell?«
    »Einen Ford Transporter, Baujahr 2005.«
    Mike dachte dasselbe wie ich. Das perfekte Fahrzeug, um ein oder zwei Leichen von Punkt A nach Punkt B zu befördern.
    »Wo steht Ihr Auto?«
    »Auf der Straße. Ich parke auf der Straße.«
    »Kennzeichen?« Mike zückte seinen Notizblock.
    Kiernan legte den Kopf in den Nacken und nannte das Kennzeichen. Dann schluckte er schwer und sah Mike an.
    »Steht es hier in der Nähe? Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir es uns heute Nacht noch ansehen?«
    »Ich, äh, ich habe es nicht mehr.«
    »Jetzt komm ich nicht mehr mit.« Mike senkte den Kopf und rieb sich die Augen.
    »Es wurde geklaut. Vor ungefähr zehn Tagen.«
    »Ihr Lieferwagen wurde gestohlen? Wo?«
    »In der Nähe der Bowery, ein paar Straßenzüge von hier.«
    »Haben Sie eine Kopie des Polizeiberichts?«
    »Ich habe noch keine Anzeige erstattet.«
    »Wie bitte?«
    »Ich hatte keine Zeit. Die letzten Wochen gab es hier verdammt viel zu tun.«
    »Sie betreiben eine Bar, Kiernan, keinen Hedgefonds. Wenn genug zu trinken da ist und jemand, der das Zeugs ausschenkt, was zum Teufel haben Sie dann noch zu tun? Nennen Sie mir den wahren Grund, warum Sie die Polizei noch nicht kontaktiert haben. Weil Sie sich in ein ganzes Netz von Lügen verstrickt hätten, stimmt’s? Große, fette Dylan-Lügen.«
    Der junge Mann wurde immer nervöser. Er rutschte unruhig im Sessel hin und her und

Weitere Kostenlose Bücher