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Leichensache

Leichensache

Titel: Leichensache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
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hätten.«
    »Sonst nichts, irgendwas Besonderes?«
    »Ne, sonst nichts, nur mosern. Irgendwann könnt ihr mich alle mal und so.«
    »War er allein?«
    »Glaub schon. Ich habe jedenfalls keinen anderen gesehen.«
    »Gut, Herr Zapp. Ich kann noch nicht sagen, ob das wichtig ist, aber wir müssten das natürlich aufnehmen. Am besten gleich Montag. Kommen Sie doch bitte zum Präsidium und lassen sich den Weg zur Mordkommission zeigen, dort wird das aufgenommen.«
    »Wenn’s sein muss. Wann denn am Montag?«
    »Wenn es geht, so früh wie möglich.«
    »Meinetwegen, Montag.«
    »Wiederhörn.«
    … Tor, Tor in Bielefeld. Tor in Bielefeld. Eine tolle Aktion von Dardai auf links, der den Hansen da regelrecht schwindelig spielt und von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr flankt. Dort lauert der überragende Marcelinho und sendet einen Kopfball unhaltbar für Kiraly ins lange Eck …
     
    Spur 80
    Frau
    Erna Pratt,
    geb. 01.06.37,
    wh. an der Gracht 7,
    hat am Tatabend eine blaue Limousine mit einer »2« in der Zahlenkombination mit hoher Geschwindigkeit aus der Siedlung fahren sehen. Frau Pratt wurde noch einmal befragt, konnte jedoch keine weiteren Angaben zum Kennzeichen machen.
    Die Spur ist vorerst erledigt.
    Bültmeier, PMin
     
    Telefon. »Kirchenberg, Mordkommission.«
    »Hier ist Peter, hallo.«
    »Schon so früh. Habe erst später mit euch gerechnet.«
    »Ja, passte jetzt aber ganz gut dazwischen. Wir wollen nämlich jetzt gleich noch mal raus zu ’nem Exzellengenossen von Tauscher, da könnte er sein. Zwei andere Möglichkeiten haben wir schon abgegrast, aber negativ. Wir haben aber dafür Hinweise darauf, dass der am Mittwochmorgen nach Köln gekommen ist. Ein früherer Mittäter, den Namen haben wir aus der Akte, will Tauscher hier Mittwoch gegen neun in ’ner Ganovenkneipe am Bahnhof gesehen haben. Klingt doch super, oder?«
    »Mittwochmorgen …« Langsam wird’s dichter.
    »Ja, passt doch zusammen. Ich sag dir, das ist unser Mann. Wir haben hier noch drei mögliche Adressen abzugrasen, eine erst heute Abend.«
    »Das heißt, ihr kommt heute noch zurück?«
    »Mal sehen. Wenn’s zu spät wird, brechen wir ab und machen morgen weiter.«
    »Aber ihr seid sicher, dass der da ist?« Die sollen da keine Lustermittlungen machen.
    »Es sieht ganz so aus, Mensch, denk doch mal an die ganze Geschichte. Und jetzt noch der Mittwochmorgen. Das ist doch was. Darauf kriegen wir ’n Haftbefehl.«
    Das glaubst auch nur du. »Ruf mich auf jeden Fall noch mal an, auch zu Hause. Wenn ich nicht da bin, sprich auf den Anrufbeantworter oder aufs Handy, ja?«
    »Alles klar. Wir müssen los.«
    Schmidt haut mit Sicherheit wieder auf die Sahne. Aber wenn der Staatsanwalt mitmacht. Warten wir mal ab …
    … jetzt Elber, vorbei an Nike, vorbei an Kos, ooooh, der geht ja ab, der Junge, ist jetzt an der Strafraumgrenze, hat nur noch Kampa vor sich, der verkürzt den Winkel, und Santa Cruz hebt den Ball weit über den Querbalken …
    18 Uhr 20
    Drei grüne Steine. Dass die dieses Zeug immer noch anschaffen. Abfallprodukt. Der rechte wippt unterm Strahl, die anderen beiden sind nicht zu bewegen. Komm, richtig Druck. Geht nicht, zu schwer. Noch ein fremdes Haar vom Rand spülen, ein paar Spritzer auf die Hose, verdammt.
    Altenkamp kommt rein. »Hallo.« Stellt sich vors rechte Becken, berührt mit der Wampe fast den Wasserknopf.
    »Hat das geklappt mit deinem Sohn?«
    Nicken. »Ja, hat geklappt.« Sein Strahl zischt leise in verschiedenen Tönen, wenn er auf die Steine im Becken trifft. »Musste auch sein, hatte ich ihm lange versprochen. Bei dem Job geht familiär eh vieles den Bach runter, da war das ganz okay, dass ich da heute Morgen teilnehmen konnte. Hat sich gefreut.«
    Er schüttelt, spült. Schwerer Atem. Bietet Camel ohne an. Camel ohne? Immer.
    »Die eine Spur muss ich noch schreiben, mit der Frau, du weißt schon. Ist aber ganz interessant. Die wohnt in der Nähe vom Bahnhof und hat ziemlich genau um zwei Uhr fünf zwei junge Männer gesehen, die wahrscheinlich in den Bahnhof gingen, auf jeden Fall aber auf ’ m Bahnhofsvorplatz waren. Einer von denen hatte Blut vorne auf ’ m T-Shirt.«
    »Das hat sie genau erkannt, dass das Blut war?«
    »Sie sagt ja, beschreibt auch ziemlich genau die Spritzspuren …«
    »… und mit Sicherheit zwei …«
    »… ja. Wie gesagt, sind vermutlich in den Bahnhof gegangen, haben sich unterhalten.« Er schnippt Asche ins Pissbecken.
    Zwei, um die Zeit, Blut aufm Hemd. Die können sich

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