Leicht und locker kommunizieren
auch wenn Sie nur ganz alltägliche Dinge erklären wie das Ausfüllen eines Formulars oder die Überprüfung eines Kostenvoranschlags.
Wie Sie Ihre eigenen Aufmerksamkeitsköder herstellen
Womöglich steht Ihnen nur noch eine kleine Hemmung im Weg. Wie viele andere Menschen auch, sind Sie vielleicht ein wenig zu sehr auf ein angepasstes Verhalten programmiert. Und das kann bedeuten, dass Sie sich scheuen, die Aufmerksamkeit anderer Leute zu erregen. Sie möchten sich auf keinen Fall danebenbenehmen oder dumm auffallen. Aber um die Aufmerksamkeit anderer Leute auf sich zu lenken, brauchen Sie einen auffälligen Köder. Sie können
sich kein Gehör verschaffen, solange Sie sich möglichst unauffällig benehmen. Kennen Sie diese Filmszenen, bei denen während einer Hochzeitsfeier eine Rede gehalten wird? Wie sorgt der Redner dafür, dass die plappernde Hochzeitsgesellschaft ihm Aufmerksamkeit schenkt? Er steht auf, nimmt ein Messer und klopft damit gegen ein Glas. Das ergibt eine Art Glockenton. Damit fällt er auf und alle sind aufmerksam.
Achten Sie ab jetzt darauf, welche Aufmerksamkeitsköder andere Leute einsetzen. Kennen Sie jemanden, der oft im Mittelpunkt steht und von allen beachtet wird? Hören Sie auf, neidisch oder eifersüchtig auf solche Leute zu sein. Lernen Sie von dem Betreffenden. Gehen Sie ohne Vorurteile an die Sache heran.
Mit welchen Ködern arbeitet dieser Mittelpunkts-Mensch? Wenn Sie in eine neutrale Beobachterrolle gehen, können Sie leichter erkennen, wie diese Person die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Wie betritt so ein Mittelpunkts-Mensch den Raum? Wie begrüßt er die anderen Leute? Wie setzt dieser Mensch seine Körpersprache ein?
Was Ihnen auffällt, gehört Ihnen. Natürlich müssen Sie dieses Verhalten nicht hundertprozentig kopieren, aber Sie können sich die eine oder andere Scheibe davon abschneiden.
Hier noch ein paar Tipps, die Ihnen in einer Redesituation helfen.
WIE SIE DAFÜR SORGEN KÖNNEN, DASS MAN IHNEN ZUHÖRT
Wenn Sie selbst sehr engagiert sind, können Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Mitmenschen leichter ködern. Lassen Sie beim Reden zu, dass Ihre Motivation und Ihr Engagement einfach aus Ihnen heraussprudeln. Leidenschaft ist ein sehr wirksamer Aufmerksamkeitsköder.
Stellen Sie den Nutzen heraus. Wir werden sofort sehr aufmerksam, wenn es für uns etwas Nützliches oder Interessantes zu hören gibt. Sie können diese Nützlichkeit mit ein paar Worten ankündigen, indem Sie beispielsweise sagen: »Was jetzt kommt, ist wichtig. Und zwar …« oder »Das wirklich Interessante an der Sache ist …«
Versuchen Sie nicht, die Aufmerksamkeit Ihrer Mitmenschen stundenlang zu ködern. Reden Sie lieber kurz und klug statt langatmig und belanglos.
Vermeiden Sie es, einen einzigen Aufmerksamkeitsköder ständig zu wiederholen. Er nutzt sich ab. Trauen Sie sich, hin und wieder (spielerisch) etwas Neues auszuprobieren.
Lernen Sie den Wiegeschritt. Gehen Sie nach vorn, reden Sie und seien Sie dabei präsent und deutlich. Anschließend gehen Sie zurück in die Zuhörerrolle und nehmen das auf, was andere sagen.
Indem Sie einen oder mehrere Aufmerksamkeitsköder einsetzen, sorgen Sie dafür, dass Ihr Gegenüber das beachtet, was Sie sagen. Aber das ist noch keine Garantie dafür, dass Sie am Ende auch Beifall oder die gewünschte Zustimmung bekommen. Dennoch ist das Ködern der Aufmerksamkeit
immer der erste Schritt, um überhaupt ein Gespräch in Gang zu setzen.
In der Kommunikation mit anderen Menschen gibt es einen Grundsatz, der auch hier sehr hilfreich ist:
Sie können bestimmen, was Sie sagen, aber Sie können nicht bestimmen, wie Ihr Gesprächspartner darauf reagiert.
Konzentrieren Sie sich in einem Gespräch oder in einem Meeting auf Ihren Teil der Kommunikation. Das reicht. Versuchen Sie nicht zu kontrollieren, wie das, was Sie sagen, auf der anderen Seite ankommt. Das wäre viel zu anstrengend und funktioniert auch nicht.
Mein Freund beachtet mich nicht
»Ich lebe seit fünf Jahren in einer Beziehung. Mein Freund und ich gehen oft zusammen auf eine Party oder eine Feier. Immer wenn wir dort angekommen sind, ignoriert er mich. Er tanzt nicht mit mir und er redet auch nicht mit mir. Wie kann ich dafür sorgen, dass er mich während der Party mehr beachtet?«
ZUERST EMPFEHLE ICH IHNEN EINE KLARE KOMMUNIKATION. Reden Sie mit Ihrem Freund darüber. Gut möglich, dass er unterschwellig gemerkt hat, wie unzufrieden Sie sind. Aber unterschwellige Botschaften reichen nicht.
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