Leicht und locker kommunizieren
Reden Sie mit ihm unter vier Augen und sagen Sie Ihrem Freund deutlich, welches Verhalten Sie sich von ihm wünschen.
Seien Sie bitte sehr präzise. Was genau verstehen Sie unter Beachtetwerden? Heißt das, Sie wollen mit ihm vier Stunden lang Händchen halten? Oder soll er den ganzen Abend nur mit
Ihnen reden und tanzen? Oder reicht es, wenn er Sie ein Mal umarmt?
Sagen Sie ihm ganz genau, welche Art von Beachtung Sie sich wünschen. Und dann hören Sie Ihrem Freund zu. Welche Bedürfnisse hat er auf der Party? Und was könnten Sie tun, damit er das bekommt, was er sich wünscht.
Ja, das Ganze ist fast so wie ein gegenseitiges Handelsabkommen. Und das funktioniert am besten, wenn beide Seiten das bekommen, was ihnen guttut. Fangen Sie an, mit Ihrem Freund darüber zu verhandeln.
Ich habe noch einen Gedanken, den ich gern hinzufügen möchte. Überlegen Sie, ob Sie sich von Ihrem Freund etwas unabhängiger machen können. Anders gesagt: Ihr Freund muss nicht automatisch dafür zuständig sein, dass Sie sich auf einer Party wohlfühlen. Sie brauchen seine Aufmerksamkeit nicht, weil Sie selbst eine wandelnde Aufmerksamkeitsquelle sind.
Fangen Sie damit an, andere Leute mehr zu beachten. Seien Sie aufmerksam für die Menschen, die auf der Party sind. Reden Sie mit ihnen, hören Sie ihnen zu, tanzen und lachen Sie mit den anderen. Bei der Gelegenheit können Sie schnell mal bei Ihrem Partner vorbeischauen und ihn auch liebevoll beachten. Sie müssen nicht im Beachtungsdefizit sitzen und sehnsüchtig auf Ihren Freund warten. Sie können aus dem Vollen schöpfen und Ihre Aufmerksamkeit allen anderen Menschen (und ihm) schenken.
Sei aufmerksam und deine Beziehungen blühen auf
Aufmerksamkeit ist ein sehr mächtiges Werkzeug in der Kommunikation. Sie können damit Beziehungen entstehen lassen und sie auch vertiefen. Das, was Sie aufmerksam
beachten, wächst. Aber Sie können mit mangelnder Aufmerksamkeit auch das Gegenteil bewirken. Wenn Sie eine Beziehung nicht mehr beachten, vertrocknet diese Beziehung. Das gilt für jede Art von Beziehungen, also auch für Freundschaften und Geschäftsbeziehungen.
Einer meiner Teilnehmer erzählte mir in einer Seminarpause, wie er sein derzeitiges Familienleben verbessert hat. Er war geschieden und hatte wieder geheiratet. Seine jetzige Frau brachte zwei kleine Kinder mit in die Ehe. Aus seiner ersten Ehe hatte er einen älteren Sohn. Jetzt wollte er nicht die gleichen Fehler machen, die dazu geführt hatten, dass die erste Beziehung schiefging.
»FRÜHER WAR FÜR MICH ALLES SELBSTVERSTÄNDLICH. Mein Sohn und meine Frau waren einfach da und ich habe das Geld verdient. Ich habe oft Arbeit mit nach Hause genommen und am Wochenende hatte ich keine Lust, etwas zu unternehmen. Ich war erschöpft, wollte meine Ruhe. Das ging jahrelang so und irgendwann haben meine Frau und ich nur noch miteinander geredet, wenn es darum ging, irgendetwas zu organisieren oder zu reparieren. Die längsten Unterhaltungen hatten wir, wenn wir uns gestritten haben. Ganz zum Schluss gab es nicht einmal mehr einen Streit, wir hatten uns einfach nichts mehr zu sagen.
Meine Ehe ist damals zerbrochen, weil wir nebeneinander gelebt haben statt miteinander zu leben. Den Fehler will ich nicht noch einmal machen. In der jetzigen Partnerschaft achte ich sehr darauf, dass mein Job nicht alles dominiert. Wir verbringen Zeit als Familie, gemeinsam mit den Kindern. Aber verabreden uns auch zu zweit, als Paar – ohne die Kinder. Und das Wichtigste: Wir reden miteinander.«
Wirklich füreinander da sein
Unsere Beziehungen können sich verschlechtern, ohne dass dabei ein einziges böses Wort fällt. Das geschieht, wenn die alltägliche Routine, der Haushalt, der Job und alles andere, die ganze Aufmerksamkeit bekommt. Dann bleibt für den jeweiligen Partner kaum noch etwas übrig. Die Partnerschaft droht einzugehen, obwohl nach außen hin alles harmonisch aussieht.
Das erste Werkzeug in der Kommunikation, die Aufmerksamkeit, ist der Beginn einer Verbindung zwischen zwei Menschen. Aber diese Verbindung will immer wieder belebt werden.
DIE INSELN DER AUFMERKSAMKEIT ODER WIE SIE IHRE PARTNERSCHAFT AUS DER ROUTINE RAUSHOLEN
Wenn Sie es wichtig finden, eine Beziehung zu haben, dann schenken Sie dieser Beziehung auch Zeit und Aufmerksamkeit.
Im täglichen Einerlei entsteht ganz von selbst eine Routine. Sorgen Sie dafür, dass Ihre gemeinsame freie Zeit nicht völlig von dieser Routine besetzt wird.
Schaffen Sie ganz bewusst
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