Leicht und locker kommunizieren
und absichtlich Inseln der Aufmerksamkeit. Das sind bestimmte Zeitabschnitte, die Sie nur für Ihre Partnerschaft reservieren. Termine, die Sie für Ihre Beziehung frei halten.
Achten Sie vor allem auf die Qualität des Zusammenseins. Seien Sie wirklich füreinander aufmerksam, als würden Sie sich zum ersten Mal treffen. Seien Sie neugierig
auf Ihr Gegenüber, auch wenn Sie glauben, Sie würden den anderen in- und- auswendig kennen.
Schenken Sie sich gegenseitig Aufmerksamkeit, ohne Druck und ohne dass irgendetwas Bestimmtes passieren muss. Das Ganze ist keine Pflichtveranstaltung, sondern ein gegenseitiges Geschenk.
Die Insel der Aufmerksamkeit ist ausschließlich für Sie beide da. Es ist die Zeit, in der Sie nur Ihre Beziehung pflegen.
Wir sehnen uns nach wohlwollender Aufmerksamkeit. Dabei geht es nicht in erster Linie um die Menge oder die Dauer der Aufmerksamkeit. Viel wichtiger ist die Qualität.
Also nicht endlos lange nebeneinander sitzen, sondern für eine – vielleicht nur kurze – Zeitspanne ganz für den anderen da sein. Den Gesprächspartner aufmerksam beachten, ohne abgelenkt zu sein. Richtig zuhören, ohne dabei in irgendwelchen Papieren zu blättern, ohne die SMS auf dem Handy zu checken, ohne den Geschirrspüler auszuräumen, ohne dass der Fernseher läuft. Die Aufmerksamkeit bündeln, statt sie in zahllosen Nebenaktivitäten zu zerstreuen.
Dabei können zehn Minuten genaues Zuhören und Auf-den-anderen-Eingehen viel wirksamer sein als eine Stunde unkonzentriertes Schwatzen. Zehn Minuten wirklich für den anderen da sein hilft der Beziehung mehr als ein ganzer Abend, den man gemeinsam vor dem Fernseher verbringt.
Lass dich mal wieder blicken
Unsere gebündelte, klare Aufmerksamkeit hat die Kraft, uns aus der Einsamkeit herauszuholen. Wobei Einsamkeit nichts mit der Anwesenheit oder Abwesenheit von anderen Leuten zu tun hat. Wir können uns inmitten einer Menschenmasse oder im Beisein unserer Freunde einsam fühlen.
Aufmerksamkeit ist immer auch ein Sich-Einlassen auf den anderen. Je aufmerksamer wir für jemanden sind, desto mehr Verbindung entsteht zu diesem Menschen. Umgekehrt gilt: Wenn wir unaufmerksam sind, fühlen wir uns unverbunden.
Wer sich einsam fühlt, fühlt sich zuwenig verbunden mit anderen Menschen. Aber noch wichtiger: Derjenige schenkt anderen Menschen auch zu wenig Aufmerksamkeit.
Wenn Sie sich einsam fühlen und das ändern wollen, dann fangen Sie damit an, Ihren Mitmenschen, wo immer Sie sie treffen, wohlwollende Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei ist, wie gesagt, nicht die Dauer der Aufmerksamkeit, sondern die Qualität entscheidend.
Ein wirkliches Hinsehen, ein zugewandtes Kopfnicken, das achtsame Grüßen und die ernst gemeinte Frage »Wie geht’s?« – das alles dauert nur Sekunden, vielleicht ein paar Minuten. Aber es zahlt sich aus. Sie werden erstaunt sein, wie viel positive Beachtung Sie zurückbekommen.
Es ist fast unmöglich, dass Sie sich einsam fühlen, während Sie einem anderen Menschen Ihre Aufmerksamkeit schenken.
ZUSAMMENFASSUNG
Jeder Kontakt zu einem anderen Menschen beginnt zuerst damit, dass wir diesem Menschen unsere Aufmerksamkeit schenken.
Wir können dafür sorgen, dass wir gehört und gesehen werden, indem wir die Aufmerksamkeit unserer Mitmenschen ködern.
Die wirkungsvollsten Aufmerksamkeitsköder sind: andere Menschen wirklich aufmerksam beachten, eine abwechslungsreiche Ausdrucksweise, den anderen mit Namen ansprechen und spannende verbale Aufmacher.
Entscheidend ist nicht die Dauer der Aufmerksamkeit, sondern die Qualität. Das bedeutet, dass wir uns dem anderen ganz zuwenden, ohne durch Handy, Fernsehen, Zeitunglesen etc. abgelenkt zu sein.
Aufmerksamkeit sorgt für Verbindung. Auch unsere langfristigen Beziehungen brauchen immer wieder unsere Aufmerksamkeit, sonst vertrocknen sie.
DAS ZWEITE WERKZEUG:
Der Kontakt
Das erste Werkzeug, die Aufmerksamkeit, öffnet die Tür zu unserem Gegenüber. Wir bemerken den anderen. Und das könnte bereits alles sein. Es muss jetzt nicht weitergehen. Wir können dem Mann, der im Flugzeug neben uns sitzt, kurz unsere Aufmerksamkeit schenken, »Hallo« sagen und dann schweigend ein Buch lesen. Wir sehen unseren Nachbarn da hinten im Supermarkt, nicken ihm aus der Entfernung zu und das war’s.
Abb. 2
Auf den anderen zugehen – so entsteht der Kontakt
Wenn wir aber mehr wollen, beispielsweise mit ihm ein Gespräch führen, zusammenarbeiten oder flirten wollen, dann reicht die bloße
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