Leichtathletik - Handreichungen fuer Schulen der Sekundarstufe 1
Grundformen Laufen, Springen, Werfen hat sicher das ausdauernde Laufen.
Allgemeine Charakteristik
Beim Ausdauerlauf spielt die aerobe Energiebereitstellung die entscheidende Rolle. Die anaerob-laktaziden Voraussetzungen sind in diesem Alter nur gering entwickelt. Die häufig in dieser Altersgruppe angebotenen Wettkampfdistanzen von 800 bzw. 1.000 m werden aber meist mit mehr als 50% unter anaerober Energieabdeckung gelaufen. Charakteristisch für die 11- bis 12-Jährigen ist die geringere Fähigkeit, Laktat abzubauen und, damit verbunden, eine geringere Erholungsfähigkeit. Wenn dazu noch Mittelstreckenwettbewerbe ungenügend vorbereitet werden, ist die Aversion vieler Schüler gegenüber ausdauerndem Laufen nur eine logische Folge.
Die aerobe Leistungsfähigkeit wirkt sich auch positiv auf die anderen motorischen Grundeigenschaften aus, da sie die Ermüdung verzögert und ein längeres Üben gestattet.
Ausdauernd laufen in der Schule
Im Mittelpunkt sollte das Bestreben stehen, Freude und Spaß am Laufen zu wecken. Die Schüler sollen erkennen, dass Ausdauerschulung nicht monoton sein muss. Zur Motivationsförderung sind die Unterrichtseinheiten abwechslungsreich, erlebnis- und freudorientiert sowie vielseitig zu gestalten. Bereits in diesen Jahrgangsstufen sollte altersgemäß die gesundheitsfördernde Wirkung eines lebenslangen Ausdauertrainings vermittelt werden.
Deshalb muss bei der Leistungsüberprüfung und -bewertung behutsam vorgegangen werden. Auch der schlechteste Schüler sollte mit Anstrengung eine ausreichende Leistung erreichen können.
Ausdauerndes Laufen ist die billigste, natürlichste, technisch anspruchloseste und dazu gesündeste Form der menschlichen Fortbewegung. In unserer bewegungsarmen Zeit kommt der Förderung der aeroben Ausdauer höchste Bedeutung im Freizeit- und Breitensport zu.
Methodik
Ausdauerndes Laufen, auch in spielerischer Form, wird im einleitenden und ausklingenden Teil vieler Sportstunden Anwendung finden. Bis zur sechsten Jahrgangsstufe sollten Kleine Spiele, Kleine und Große Mannschaftsspiele, Hindernisparcours, Staffeln über längere Strecken, Minutenläufe und Zeitschätzläufe im Mittelpunkt der allgemeinen Ausdauerschulung stehen.
Um gesundheitsfördernde Wirkungen der Ausdauerschulung zu erreichen, stellen fünf Minuten Übungsdauer eine Minimalforderung dar. Kinder sollen lernen, sich so viele Minuten laufend – ohne Gehpause – zu bewegen, wie es ihrem Alter in Jahren entspricht.
Die Phasenstruktur des Laufschritts unterscheidet sich nicht prinzipiell von der des Kurzstreckenlaufs. Die Ökonomie der Bewegung steht allerdings im Vordergrund und ist durch einen verhalteneren Armeinsatz, geringeren Kniehub und einen anderen Fußaufsatz (Ferse oder Mittelfuß) gekennzeichnet.
Stundenplanung: Übersicht „Ausdauerlauf“ Jahrgangsstufen 5/6 Schwerpunkt: Vielseitige und spielerische Ausdauerschulung
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass ausdauerndes Laufen abwechslungsreich sein kann.
Verschiedene Formen der Ausdauerschulung kennen lernen.
Nicht immer gewinnt der Schnellste/Ausdauerndste.
Erste Doppelstunde
Leitende pädagogische Perspektive:
(A) Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrung erweitern
Begleitende pädagogische Perspektive:
(B) Bewegungen gestalten
Thema: Ausdauerschulung mit Geräten.
Zweite Doppelstunde
Leitende pädagogische Perspektive:
(E) Kooperieren, (wettkämpfen) und sich verständigen
Begleitende pädagogische Perspektiven:
(A) Wahrnehmungsfähigkeiten verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern
(C) Etwas wagen und verantworten
Thema: Ausdaueralternativen – partnerweise Laufen und Radfahren (auch mit Kickboard oder Inliner o. Ä. möglich) im Schulumfeld.
Ort: Schulumfeld
Dritte Doppelstunde
Leitende pädagogische Perspektive:
(D) Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen
(E) Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen
Begleitende pädagogische Perspektiven:
(C) Etwas wagen und verantworten
Thema: Alternative Ausdauerwettbewerbe.
Ort: Halle, Sportplatz
Vierte Doppelstunde
Leitende pädagogische Perspektive:
(E) Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen
Begleitende pädagogische Perspektiven:
(A) Wahrnehmungsfähigkeiten verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern
(C) Etwas wagen und verantworten
(D) Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen
Thema: Ausdauerwettbewerbe (Biathlon: Laufen und Werfen im Wechsel).
Ort: Halle, Sportplatz, Pausenhof
3.4.2
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