Leichtathletik - Handreichungen fuer Schulen der Sekundarstufe 1
Unterrichtsvorhaben „Ausdauerlauf“ in der Jahrgangsstufe 7/8 „Spiel mit Belastung und Tempo“
Vorbemerkungen
Allgemeine Charakteristik
Um Freude und Spaß am Laufen zu entwickeln, müssen Erfolgserlebnisse vermittelt werden („Ich kann locker eine längere Strecke durch ununterbrochenes Laufen zurücklegen“). Daneben müssen die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass nur regelmäßiges Üben entsprechende Fortschritte schafft, der dann aber auch zu einer erhöhten Lebensqualität (Vitalität, Körperspannkraft) führt. Im Sportunterricht kommt es also in erster Linie darauf an, den Schülerinnen und Schülern den Zugang zum ausdauernden Laufen zu eröffnen. Sie sollen befähigt werden, ihr individuelles Tempo zu laufen. Nicht die Erfüllung externer Zeitvorgaben (z. B. Cooper-Test), sondern der individuelle Leistungsfortschritt sollte das vorrangige Ziel sein.
Ausdauernd laufen in der Schule
Kinder sollen ein Gefühl für Belastung entwickeln und ihre individuelle Lauftechnik ausprägen. Der automatisierte Laufstil wird kritisch reflektiert und optimiert.
Um den didaktischen Grundsätzen der überwiegend aeroben Belastung und der umfangs- und nicht intensitätsbetonten Unterrichtsgestaltung zu entsprechen, ist der Erwerb des Laufabzeichens (Stufe 1 oder 2) das Ziel der Unterrichtsreihe.
Im Sportunterricht sollte für Kinder eine Pulsfrequenz von 150-170 Schlägen/min (für Erwachsene 130 HF/min) angestrebt werden. Für Jugendliche liegen die Werte zwischen 130 und 150 Schlägen/min. Dieser Trainingsbereich gestattet einen hohen Übungseffekt und verhindert eine zu starke Übersäuerung der Muskulatur.
Die Pulsmessung dient der Kontrolle der Belastungsintensität und liefert außerdem wichtige Hinweise zur Pausengestaltung. Sie erfolgt mithilfe von Zeige-, Mittel- und Ringfinger an der Halsschlagader. Der Puls wird über einen Zeitraum von 10 s gemessen und durch Multiplikation mit der Zahl 6 als Minutenpuls errechnet.
Findet das Laufen außerhalb des Schulgeländes in der freien Natur statt, kann zusätzlich umweltschonendes Verhalten thematisiert werden. Möglicherweise findet sich auch in Schulnähe eine landschaftlich ansprechende und gelenkschonende Laufstrecke, die mithilfe der Gemeinde oder Stadt ansprechend gestaltet werden könnte. Hinweisschilder, die Auskunft über Bäume, einheimische Vögel und Gesteine geben, oder zur Dehnung/Kräftigung motivieren („10 Kniebeugen“), könnten zusätzlich Auskunft über die zurückgelegte Strecke enthalten.
Um weitere kognitive Ziele anzusteuern und fächerverbindendes Lernen zu unterstützen, könnte zum Abschluss der Unterrichtsreihe ein Sponsorenlauf vorbereitet und durchgeführt werden.
Methodik
Die Ausdauerschulung erfolgt in diesen Jahrgangsstufen in erster Linie durch Bewegungsaufgaben. Auf den Einsatz der Stoppuhr zur Leistungskontrolle sollte weitgehend verzichtet werden. Damit die unterschiedlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden, sollte partnerweise oder in kleinen Gruppen gelaufen werden. Um die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu fördern, sollte das Ausdauertraining abwechslungsreich, vielseitig und erlebnisorientiert geplant werden.
Stundenplanung: Übersicht Jahrgangsstufen 7/8
Schwerpunkt: Vielseitige und spielerische Ausdauerschulung
Ziele:
Über einen längeren Zeitraum unterschiedliche Systeme belasten.
Eine individuell angemessene Lauftechnik finden.
Belastungsempfinden entwickeln.
Unterschiedlich belastet laufen können.
Laufabzeichen Stufe 1 oder 2 erwerben.
Sponsoren für ein soziales Projekt gewinnen.
Falls „unterschiedlich belastet laufen“ nicht möglich ist, könnte „rhythmisches Laufen“ oder „sich im Gelände orientieren“ einen Stundenschwerpunkt bilden.
Erste Doppelstunde
Leitende pädagogische Perspektive:
(A) Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrung erweitern
Begleitende pädagogische Perspektive:
(D) Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen
(F) Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln
Thema: Ausdauer und Kraft schulen.
Ort: Halle
Hinweis: Die Stationen können doppelt besetzt werden.
Möglichkeit des fächerübergreifenden Unterrichts: Erstellung eines Trainingstagebuches mit einem Tabellenkalkulationsprogramm (z. B. Excel) und grafische Darstellung (Diagramm).
Zweite Doppelstunde
Leitende pädagogische Perspektive:
(A) Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrung erweitern
Begleitende pädagogische
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