Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)
schnell.“
Janine lachte vergnügt. „Typisch für Rocky Creek. Dann stimmt es also?“
„Ja.“
„Und stimmt es auch, dass da früher mal was zwischen Ihnen war?“
Kirstys Familie war erst vor ein paar Jahren nach Rocky Creek gezogen, deshalb wusste Janine nichts von der Zeit, als Serina und Nicolas Teenager gewesen waren.
Serina verdrehte die Augen. „Na ja, so ähnlich.“
„Sie Glückliche. Und bahnt sich womöglich wieder was an? Ich meine, es wäre ja immerhin denkbar, oder?“
„Ach, das sind doch alles wilde Spekulationen, Janine.“
Und dabei beließ sie es.
Das Hochgefühl, das sie bei Nicolas’ Anruf verspürt hatte, war verpufft, nachdem sie das Gespräch beendet hatte.
„Serina?“
Serina blinzelte und drehte sich zu ihrer Mutter um.
„Was ist?“
„Kommst du mal bitte für einen Moment? Ich will dir etwas sagen … unter vier Augen“, fügte sie mit einem verstohlenen Blick auf Allie leise hinzu.
Als sie vor die Tür traten, schlug ihnen die Hitze ins Gesicht.
„Aber mach’s kurz, Mum“, sagte Serina, während sie sich eilig in den Schatten zurückzog. „Sonst zerfließen wir noch hier draußen.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht einmal genau, wo ich anfangen soll.“
Serina stutzte einen Moment, aber dann dämmerte es ihr. Es war wegen letzter Nacht. Ihre Mutter wollte irgendetwas sagen, doch ihr fehlte der Mut. Was Serina wenig verwunderlich fand, denn besonders offenherzig war ihre Mutter noch nie gewesen.
„Ich fange an, mir um dich und Nicolas Sorgen zu machen“, brach es schließlich aus ihrer Mutter heraus.
„Wieso denn?“
Auf Margaret Browns Gesicht spiegelte sich Besorgnis. „Ich habe Angst, dass er dir wieder das Herz bricht. Und erzähl mir jetzt bitte nicht, dass er das damals nicht getan hat. Felicity kannst du etwas vormachen, aber mir nicht. Dass du deiner Tochter die Wahrheit erzählst, hätte ich sowieso nicht erwartet.“
Serina blieb fast das Herz stehen. „Was denn für eine Wahrheit?“
„Über dich und Nicolas damals. Ich wusste immer, dass ihr mehr wart als gute Freunde. Und dass ihr nicht nur Händchen haltet. Gleich vom ersten Abend an, an dem du mit ihm auf diesem Abschlussball warst. Ich konnte es dir ansehen. Du sahst so … anders aus. Plötzlich viel erwachsener.“
„Mum, ich …“
„Oh, das ist völlig in Ordnung“, fiel ihre Mutter ihr ins Wort. „Ich verurteile dich nicht deswegen. Das habe ich nie getan. Ich konnte immer sehr gut nachfühlen, was du für diesen Jungen empfindest.“
„Wirklich?“
„Ja, wirklich. Weil mir ungefähr in deinem Alter damals dasselbe passiert ist. Ich hatte mich hoffnungslos in einen Jungen verliebt und war völlig besessen von ihm.“
„Oh, Mum! Was ist passiert?“
„Er war nicht besonders vertrauenswürdig, aber ich war ihm hoffnungslos verfallen. Natürlich hat er irgendwann Schluss gemacht und mir dabei das Herz gebrochen. Ich habe Jahre gebraucht, bis ich einigermaßen darüber hinweg war. Bis ich deinen Vater kennenlernte.“ Margaret Browns Augen wurden feucht. „Wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich nie geheiratet, und du wärst heute nicht auf der Welt. Seine Zärtlichkeit hat mich gerettet. Und seine Zurückhaltung. Er war so gar nicht wie Hank, und dafür war ich ihm ewig dankbar.“
„Und dieser Hank? Was wurde aus ihm?“
„Er hatte mit einundzwanzig einen Motorradunfall und war auf der Stelle tot. Es war ein schrecklicher Schock für mich, obwohl wir damals schon nicht mehr zusammen waren.“
„Du meine Güte, Mum. Ich hatte ja keine Ahnung.“
„Woher auch? Ich habe es dir nie erzählt, ich habe überhaupt mit niemandem darüber gesprochen. Als Nicolas aus Rocky Creek wegging, wusste ich, dass er dir das Herz gebrochen hatte. Aber ich habe es nicht gewagt, dich darauf anzusprechen, aus Angst, dass ich dir dann von meinen eigenen Erfahrungen erzählen könnte, und ich wollte nicht, dass du dich für mich schämen musst.“
„Für dich schämen! Warum sollte ich mich denn für dich schämen?“
Margaret Brown wurde rot. „Weil ich wirklich schlimm war. Ich habe mit Hank schlimme Sachen getrieben.“
„Denkst du das wirklich, Mum? Aber du hast ihn doch geliebt, oder?“
„Mehr als gut für mich war.“
„Liebe bleibt Liebe.“ Serina legte ihrer Mutter tröstend einen Arm um die Schultern. „Dann kann es gar nicht so schlimm gewesen sein. Weil in der Liebe alles erlaubt ist.
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