Leidenschaft und Pfefferkuchen
Thermoskanne schnappte und sich auf den Weg zu seinem Tisch machte.
„Guten Morgen“, murmelte sie, und dabei fühlte sie sich unfähig, seinem Blick zu begegnen. Sie schenkte ihm Kaffee ein und achtete sorgfältig darauf, nichts danebenzugießen. „Hast du dich schon entschieden, oder brauchst du noch einen Moment?“
„Guten Morgen, Darcy.“
Sie füllte die Tasse bis obenhin und zwang sich dann, ihn anzusehen.
Sein Lächeln wurde breiter. „Wie geht es dir heute Morgen?“, erkundigte er sich.
Unter anderen Umständen hätte sie es als normale Frage angesehen, doch diese Situation war alles andere als gewöhnlich. Schließlich hatten sie sich keine zwei Stunden zuvor leidenschaftlich unter der Dusche geliebt, und am vergangenen Abend …
Sie schluckte. Sie wollte nicht an all die Dinge denken, die sie miteinander getrieben hatten. „Äh … was hast du gefragt?“
Sein Lächeln wurde so selbstzufrieden, dass sie ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst hätte. Er sah aus wie der, der er war: ein selbstgefälliger Mann, der eine Frau erst kürzlich sexuell beglückt hat.
Sie holte Block und Stift aus ihrer Schürzentasche. „Was ist jetzt mit deiner Bestellung?“
„Das Übliche. Western-Omelett, Beilage Bacon. Den Kaffee hast du mir ja schon gebracht.“
Ganz automatisch protestierte sie: „Mark, du kannst dich nicht weiterhin so ernähren. Das ist unglaublich ungesund. Hast du gar keine Angst davor, jung zu sterben oder herzkrank zu werden?“
Er beugte sich vor. Automatisch tat sie es ihm gleich, sodass ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
„Ich weiß deine Sorge zu schätzen“, murmelte er. „Aber ich habe seit gestern sehr viel Sondertraining, und muss zusehen, dass ich bei Kräften bleibe.“
Fassungslos starrte sie ihn an. Sie konnte kaum glauben, was er soeben gesagt hatte. Gleichzeitig spürte sie Hitze in ihre Wangen steigen und wusste, dass sie errötete. Der Mann konnte wirklich aufreizend sein – auf höchst charmante Weise.
Sie wandte sich zum Gehen. Er hielt sie zurück, indem er sie leicht am Arm berührte.
„Du könntest mir auch ein bisschen Kürbisbrot bringen. Es hat gut geschmeckt, als ich es beim letzten Mal probiert habe. Obwohl es mit Gemüse gemacht ist.“
Sie hasste es, dass er ihre Backkunst lobte. Vor allem, weil es sie insgeheim freute und schwach machte. „Du spielst unfair“, protestierte sie.
„Ich weiß.“
Sie entfernte sich, ohne noch etwas zu sagen. Andere Gäste forderten ihre Aufmerksamkeit. Außerdem musste sie dringend etwas Abstand zwischen sich und Mark bringen, bevor sie noch etwas Dummes sagte oder tat.
Es war viele Jahre her, seit sie einen Morgen danach erlebt hatte. Sie erinnerte sich daran als eine Zeit der Peinlichkeiten und Tücken. Anscheinend hatte sich während der langen Auszeit, die sie sich von der Partnersuche genommen hatte, nicht viel an dieser Tatsache geändert.
Darcy nahm Bestellungen von neu angekommenen Gästen entgegen, servierte Speisen und ignorierte Mark bis zu dem Moment, da sein Frühstück fertig war. Dann blieb ihr keine andere Wahl, als an seinen Tisch zurückzukehren. Sie stellte ihm eine Platte mit dem Omelett und dazu zwei kleinere Teller mit Bacon und Kürbisbrot hin.
„Danke“, sagte er. „Das sieht alles großartig aus.“
„Ich gebe das Lob an die Küche weiter.“
„Vor allem du.“
Ihr Herz schlug höher. „Mark, bitte nicht.“
„Warum nicht? Es ist doch wahr.“ Er beugte sich zu ihr vor. „Wie steht es mit heute Abend?“
Sie hatte Schmetterlinge im Bauch. Wollte sie es? Ihn in ihrem Haus haben – in ihrem Bett? Hitze durchströmte sie bei der Vorstellung. Doch Impulsivität hatte keinen Platz in ihrem derzeitigen Leben. Warum also war sie so schnell bereit, ihnen nachzugeben? Sie wollte sich ermahnen, dass es total irrwitzig war. Sie kam sich wirklich ziemlich verrückt vor. Doch sie genoss es auch, zum ersten Mal seit Jahren mit etwas anderem als der Fürsorge für Dirk beschäftigt zu sein. War das so schlimm?
„Darcy?“
„Ich denke nach.“
„Ich hätte nicht gedacht, dass die Frage so schwer zu beantworten ist.“
„Ist sie aber.“
„Warum?“
Weil du eine Versuchung für mich bist. Die Frage war, welchen Preis sie dafür zahlen musste, wenn sie nachgab. Sie wusste, dass jede Art von Beziehung mit Mark, selbst eine, die hauptsächlich im Schlafzimmer stattfand, sie sehr viel kosten konnte.
Störte sie sich daran? Das Problem war, dass
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