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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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ihm schon bei der ersten Begegnung aufgefallen war. Sie hatte ihn davon überzeugt, dass sie ebenso angetan von ihm war wie er von ihr. Erst im Nachhinein, aus angemessener Distanz, hatte er erkannt, dass jede Bewegung, jede Berührung, jedes Wort kalkuliert gewesen war. Sie hatte ein bestimmtes Ziel verfolgt, als sie sich „versehentlich “ aus ihrer Wohnung ausgeschlossen hatte und daher sein Telefon benutzen musste, um den Schlüsseldienst zu rufen. Und er war wie ein Trottel auf ihre Intrige hereingefallen.
    Er hatte seine Lektion gelernt. Liebe stand für ihn nicht mehr auf dem Programm. Sex hingegen schon. Das war etwas ganz anderes. Zum ersten Mal seit der Schießerei freute er sich auf etwas anderes als Schmerzfreiheit.
    Er war auf dem besten Weg, ins Leben zurückzukehren. Dass es geschah, war nicht sonderlich überraschend. Es war unausweichlich. Das Wie stand auf einem ganz anderen Blatt. Darcy bereitete ihm ein unerwartetes Vergnügen. Er wollte die Episode genießen, solange sie andauerte, und sie dann hinter sich lassen und nach vorn blicken. Nie wieder wollte er zulassen, dass ihm eine Frau das Herz brach.
    Hektisch hängte Darcy verworfene Kleidungsstücke zurück in den Schrank. In der letzten halben Stunde hatte sie sich fünfmal umgezogen. Nun war sie fest entschlossen, es nicht wieder zu tun. Was machte es schon, wie sie gekleidet war? Mark kam nicht zu ihr, um sie angezogen zu sehen. Es interessierte ihn viel mehr, sie auszuziehen. Bei dem allen ging es nur um Sex. Zum Beweis dafür trug sie ihre reizvollsten Dessous. Es handelte sich um eine Beziehung zwischen Erwachsenen, die allein auf körperlicher Anziehung beruhte.
    Unzählige Leute lassen sich Tag für Tag auf rein sexuelle Affären ein. Es ist total angesagt.
    Und das bin so ganz und gar nicht ich selbst.
    Sie sank aufs Bett und schlug die Hände vor das Gesicht. Was war nur in sie gefahren? Obwohl sie aufgeregt war und vor Vorfreude zitterte, wenn sie daran dachte, dass Mark in wenigen Minuten kommen würde, fühlte sie sich auch leer im Innern. Leer und billig und schlecht. Das Gefühl war ihr seltsam vertraut. Es dauerte nur wenige Sekunden, um zu ergründen, wann es sie das letzte Mal gequält hatte.
    Kurz vor dem Tod ihrer Eltern. Damals, als sie oberflächlich und egoistisch gewesen war und nur für den Augenblick gelebt hatte. Damals, als ihr die Automarke eines Mannes wichtig gewesen war, nicht aber Werte wie Ehrlichkeit oder Mitgefühl. Als Äußerlichkeiten mehr ins Gewicht gefallen waren als Charakter.
    Betroffen ließ sie die Hände sinken. Sie hatte hart daran gearbeitet, sich zu ändern. Der Sturz aus ihrer Traumwelt in die harte Realität war durch äußere Umstände herbeigeführt worden und hatte sie gezwungen, sich ihre Charakterlosigkeit einzugestehen. Doch seitdem bemühte sie sich nach Kräften, sich zu bessern. Fünf Jahre danach konnte sie aufrichtig sagen, dass sie stolz auf sich war.
    Aber konnte sie nach dem vergangenen Abend und diesem Morgen noch immer stolz sein?
    Der Sex war einfach sensationell . Darcy hatte ganz vergessen, wie es war, wenn ein Mann ihre nackte Haut berührte, wenn sie seinen Körper an ihrem, in ihrem spürte. Sie hatte nach Liebe gehungert, und Mark hatte diesen Hunger gestillt. Doch was nun? Wollte sie wirklich eine Affäre mit einem Mann unterhalten, den sie kaum kannte? Oder wollte sie mehr?
    Leider konnte sie ihr Verhalten nicht einmal rechtfertigen, indem sie es als Suche nach der wahren Liebe deklarierte. Denn sie glaubte nicht daran, dass sie so viel Glück hatte und jemanden fand, der sie liebte und darüber hinaus bereit war, Dirk in Kauf zu nehmen. Für sie war ihr Bruder ein toller Mensch, aber nicht jeder war fähig, neben seiner Behinderung auch sein sanftes großes Herz wahrzunehmen.
    Also hatte sie den Traum vom Märchenprinzen aufgegeben und sich damit abgefunden, ihr Leben allein zu führen. Der Umzug nach Whitehorn hatte sie von dem Bekanntenkreis abgeschnitten, den sie in Arizona mit viel Engagement gepflegt hatte. Sie musste dringend neue Freundschaften schließen und dazu Menschen finden, die sie mochten und denen sie vertrauen konnte.
    War Mark daran interessiert, ihr ein guter Freund zu werden? Oder hatte er es nur darauf abgesehen, von ihr zu bekommen, wonach ihn gerade gelüstete?
    Genau zwei Minuten vor der vereinbarten Zeit klopfte Mark an Darcys Tür. Eigentlich hatte er ein paar Minuten nach sechs verstreichen lassen wollen, aber er war zu begierig, sie

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