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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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wiederzusehen, zu erregt. Er malte sich aus, wie sie ihm lächelnd öffnete und ihn mit einladend schmachtendem Blick ins Haus zog. Er nahm sich vor, sie sofort in die Arme zu schließen und zu küssen, bis sie beide vor Lust schwer atmeten.
    Aber die Realität wurde seiner Fantasie absolut nicht gerecht. Einerseits lächelte Darcy nicht, als sie ihm öffnete. Andererseits blickte sie ihn weder einladend noch schmachtend an, sondern gar nicht. Ihr geflüstertes Hallo half nicht, sein plötzlich ungutes Gefühl zu mildern.
    „Was ist los?“, fragte er, während er ihr ins Wohnzimmer folgte.
    „Nichts.“ Nervös wischte sie sich die Handflächen an ihrer schwarzen Hose ab und bedeutete ihm mit einer Handbewegung, sich aufs Sofa zu setzen.
    Er zögerte. Er wusste die höfliche Geste zu schätzen, doch er musste unwillkürlich daran denken, dass sie sich vor vierundzwanzig Stunden auf ebendiesem Möbelstück geliebt hatten. „Darcy? Was fehlt dir?“
    Sie trat ans Fenster und zog die Gardine beiseite, um hinauszuschauen. „Mir geht es gut. Es ist nur …“ Ihre Stimme verklang. Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu und wandte sich gleich wieder ab. „Es wird dir nicht gefallen.“
    Das ungute Gefühl verstärkte sich. „Warum sagst du es nicht einfach und lässt es mich beurteilen?“
    Sie nickte, noch immer ohne ihn anzusehen. Ihr kurzes blondes Haar war wild gelockt. Lampenlicht betonte den goldenen Schimmer. Mit einer Hand hielt sie die Gardine beiseite.
    Abrupt erklärte sie: „Ich kann das mit dem Sex nicht. Ich weiß, dass es für dich keinen Sinn ergibt. Du denkst: Wir haben es zwei Mal gemacht, also wieso das Theater? Stimmt’s? Ich meine, wir leben in einem neuen Jahrhundert und sind alle moderne Singles. Aber ich bin es eigentlich nicht. Es war nicht meine Absicht, altmodische Moralvorstellungen zu predigen. Ich wusste gar nicht, dass ich welche habe. Aber plötzlich sind sie einfach da.“ Sie sah ihn über die Schulter an. „Es tut mir leid. Du willst jetzt wahrscheinlich gehen.“
    Mark dachte unwillkürlich an die beiden Kondome in seiner Gesäßtasche. Er schob die Hände in die Vordertaschen und starrte auf Darcys Rücken. „Was hat dich dazu gebracht, es dir anders zu überlegen?“, wollte er wissen.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Mir hat nicht gefallen, was ich über mich selbst gedacht habe. Ich will nicht sagen, dass ich den Sex nicht genossen habe. Es war großartig. Aber für mich muss da mehr sein.“
    Er wandte sich ab und fluchte tonlos vor sich hin. So ein Pech! Er wollte Sex, und sie wollte … Er wusste es nicht so genau, aber er war überzeugt, dass es ihm nicht gefiel. Sie hatte recht – er sollte gehen. Doch irgendwie erschien es ihm falsch, sie allein zu lassen.
    „Mark?“
    „Was?“
    „Du kannst gehen. Wirklich. Es ist okay. Du hast mir nichts versprochen. Zwischen uns besteht keine emotionale Bindung und nicht mal die Spur einer Beziehung. Dass ich dich zu Thanksgiving hierher eingeladen habe, war ganz allein meine Idee. Du schuldest mir nichts.“
    „Ich weiß.“ Doch obwohl er es wusste, konnte er seine Füße nicht dazu bringen, ihn zur Tür zu tragen.
    Er rief sich in Erinnerung, dass er nicht auf eine feste Beziehung aus war. Bei Darcy konnte er sich dahin gehend nicht in Sicherheit wiegen; er war nicht daran interessiert, sich zu verlieben.
    Unwillkürlich und ehe er sich’s versah fragte er: „Was willst du denn?“
    Langsam drehte sie sich um, bis sie sich frontal gegenüberstanden. Etwas, das verdächtig nach Hoffnung aussah, flackerte in ihren Augen auf. „Ich dachte, dass wir vielleicht Freunde sein könnten.“
    Ihre Stimme klang so zaghaft, als wüsste sie, dass sie Unmögliches verlangte und nicht daran zweifelte, dass er sie auslachen würde.
    Er rief sich in Erinnerung, dass er keine Verwicklungen gebrauchen konnte und sie eine Frau mit Geheimnissen war. Nicht, dass ihn das an diesem Morgen um zwanzig nach fünf gestört hatte. „Freunde?“
    Sie nickte. „Keine Romanze“, erklärte sie hastig. „Freunde.“
    Er sagte nichts. Doch er hätte gern gewusst, warum sie eine Affäre so kategorisch ausschloss.
    Darcy schluckte. „Ich weiß, dass es seltsam klingt, aber ich habe sehr viel Arbeit, seit ich hierhergezogen bin, und ich kenne eigentlich kaum jemanden. Wir beide scheinen ganz gut miteinander klarzukommen, auch außerhalb des Betts.“
    Sie klang aufrichtig. Beinahe glaubte er ihr. Freunde . Dieses Konzept hatte er bisher nicht in

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