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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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hinwegkommen kann, solange dieses schreckliche Gefühl der Leere in mir herrscht. Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie das Ende einer Beziehung jemals so betrauert hatte. Was keinen Sinn ergab. Denn sie hatte sich total einsam und verlassen gefühlt, nachdem ihre Eltern gestorben und all ihre Freunde abgesprungen waren. Aber diesmal war es irgendwie anders. Schlimmer.
    Zu wissen, dass Mark für immer aus ihrem Leben verschwunden war, machte ihr sogar das Atmen schwer.
    Mark saß allein in seinem Wohnzimmer und beobachtete, wie das Tageslicht allmählich schwand, während der Nachmittag in den Abend überging. Er sagte sich, dass er sich einen Eispack für seinen Knöchel holen und noch eine Tablette nehmen sollte. Er sollte viele Dinge tun. Doch anstatt aufzustehen schloss er einfach die Augen und wünschte, er könnte die Zeit zurückdrehen.
    Warum hatte er geglaubt, dass ausgerechnet Darcy in die Geldwäsche verwickelt war? Nun, im Nachhinein sah er ein, dass er sich durch und durch in ihr getäuscht hatte. Es gab nichts in ihrer Vorgeschichte oder ihrem derzeitigen Leben, das auf etwas Illegales hindeutete. Und doch war sie ihm im Zusammenhang mit dem Vergehen zu allererst in den Sinn gekommen. Der Fund des Geldes in der Spieldose hatte seinen Verdacht nur bestätigt.
    Weil ich wollte, dass sie es ist.
    Der Gedanke wirkte auf ihn wie ein völlig unerwarteter Schlag ins Gesicht. Behutsam berührte er die pochende Prellung an seiner Schläfe. Dann schüttelte er denKopf. Verdammt . Warum hatte er die Wahrheit bisher nicht eingesehen? Er wollte, dass Darcy die Übeltäterin war, damit er sie aus seinem Leben verbannen konnte. Denn dann brauchte er sich nicht mehr damit auseinanderzusetzen, ob er sie nun mochte oder nicht. Er musste die Geschichte mit Sylvia nicht mehr mit der gegenwärtigen Situation vergleichen. So konnte er ganz einfach zornig bleiben – auf die ganze Welt, weil sie ein so scheußlicher Ort war, und auf sich selbst, weil er so dumm und blind war.
    Der Gedanke an die Verletztheit und den Schock in Darcys Blick schmerzte ihn zutiefst. Er hatte ihr auf fundamentalste Weise Unrecht getan. Er hatte ihren Charakter diffamiert.
    Sie war eine selbstlose Frau, die alles aufgegeben hatte, was ihr lieb und teuer gewesen war, um sich um ihren Bruder zu kümmern. Ohne jegliche Erfahrung hatte sie sich in einem harten Leben durchgeschlagen. Dann war er auf der Bildfläche erschienen und hatte sie beschuldigt, kriminell zu sein – weil das wesentlich leichter für ihn war, als sich einzugestehen, dass sie eine wundervolle Person war und die Gefahr bestand, sich in sie zu verlieben.
    Mark wollte seine Vorwürfe zurücknehmen. Er wünschte sich eine zweite Chance. Nicht, weil er irgendwelche Erwartungen an Darcy stellte, sondern weil jemand wie sie nicht oft im Leben eines Mannes auftaucht. Sie hatte Wert auf seine Freundschaft gelegt. Es war ihm ganz selbstverständlich erschienen, aber das war ein Irrtum gewesen.
    Er fluchte vor sich hin. Sein Verhalten war nicht wiedergutzumachen, aber er konnte es erklären. So viel war er ihr schuldig. Er wusste, dass sie trotzdem nichts mehr von ihm wissen wollte. Sie mochte weichherzig sein, aber sie war nicht dumm. Die erhoffte zweite Chance war ihm sicherlich nicht vergönnt.
    Nachdem Darcy ihre Backwaren ausgeliefert hatte, kehrte sie nach Hause zurück. Als sie vor ihrer Doppelhaushälfte vorfuhr, entdeckte sie etwas Großes und Dunkles vor ihrer Haustür. Im Lichtstrahl der Scheinwerfer beobachtete sie, wie sich das große dunkle Etwas bewegte.
    Mark?
    Sie zog die Handbremse an und stellte den Motor ab. Es darf doch nicht wahr sein, dass er da draußen hockt! Es war kalt und konnte jede Sekunde zu schneien anfangen.
    „Bist du verrückt geworden?“, fragte sie, während sie aus dem Auto stieg. „Was machst du hier? Du sollst das Bein hochlegen.“
    „Glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass mir das Eis ausgegangen ist? Ich dachte mir, dass es vielleicht dieselbe Wirkung hat, wenn ich den Fuß in den Schnee stecke.“
    Sie zog den Mantel fester um sich. Die Kälte brannte auf ihren Wangen und in den Augen. Als sie sich der Veranda näherte, sah sie, dass Mark auf der obersten Stufe kauerte und sein verletzter Fuß im Schnee vergraben war. Sie wollte sich lieber nicht vorstellen, wie weh es ihm getan haben musste, sich den Stiefel anzuziehen, auch wenn der Reißverschluss nicht geschlossen war. Sie wehrte sich dagegen, Mitleid zu empfinden.
    Direkt vor ihm blieb

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