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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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und ging zum Sofa, nahm sich zwei Kekse vom Teller und kehrte zu ihrem Sessel zurück. Sie knabberte an dem ersten Plätzchen und hoffte, dass die Zuckerzufuhr ihre Gereiztheit linderte.
    „Mit meiner Karriere ist es gleich zu Anfang steil bergauf gegangen“, fuhr Mark fort. „Die Arbeitszeiten waren höllisch lang, aber es hat mir gefallen. Man hat mich an einigen bedeutenden Fällen beteiligt, und ich habe mit hervorragenden Kripobeamten zusammengearbeitet, von denen ich viel gelernt habe und die ein gutes Wort für mich eingelegt haben, als eine Beförderung anstand. Da war ich also, ein Detective in New York. Mein größter Traum hatte sich erfüllt. Die einzige Schattenseite war mein Privatleben.“
    Darcy zwang sich, den Keks zu schlucken, aber ihr war plötzlich flau im Magen. „Ich glaube nicht, dass ich das hören will.“
    „Sorry, aber das gehört zu meiner Story dazu.“ Er veränderte die Position auf dem Sofa. „Ich bin oft mit Frauen ausgegangen, aber ich habe nie wirklich etwas empfunden. Ich meine, ich mochte einige von ihnen ganz gern, aber der Funke ist nicht übergesprungen.“
    Unwillkürlich wandte sie den Blick von dem Sofa ab, auf dem Mark und sie von einer Sekunde zur anderen förmlich in Leidenschaft entflammt waren.
    „Ich wollte heiraten. Ich wollte eine Familie gründen. Aber es ist einfach nicht dazu gekommen. Nach zwei Jahren als Kripobeamter haben sich erste Bedenken wegen meiner Berufswahl eingestellt. Ich habe eine Seite der Menschen kennengelernt, die mir nicht gefallen hat. Nach meiner Versetzung zur Mordkommission ist in mir immer mehr die Überzeugung gewachsen, dass es keine Menschlichkeit mehr auf der Welt gibt. Ich weiß, dass es dumm klingt, aber ich hatte das Gefühl, dass meine Seele verkümmert, dass sie eines Tages total vertrocknet und einfach weggeweht wird. Aber dann habe ich Sylvia kennengelernt.“
    Darcy erstarrte. Sie sagte sich, dass sie nicht überrascht sein sollte. Schließlich hatte sie, seit er den Selbstmord zum ersten Mal erwähnt hatte, gespürt, wie wichtig ihm die Frau gewesen war. Trotzdem drehte sich ihr Magen um. Sie legte den zweiten Keks beiseite und stellte die heiße Schokolade auf den Tisch.
    „Wir haben Tür an Tür gewohnt“, eröffnete ihr Mark. Er mied ihren Blick, während er fortfuhr, von seiner Begegnung mit der Frau zu erzählen, die sein Leben verändern sollte.
    Darcy lauschte, doch jedes Wort bedeutete eine Tortur für sie. Ihre Wangen brannten, und ihr Mund war wie ausgedörrt. Sie hatte die Situation richtig eingeschätzt; sie wollte diese Story nicht hören. Aber sie schaffte es nicht, ihn zum Schweigen zu bringen. Ein bisschen war es, wie wenn man an einem Unfallort vorbeifährt: Man will nicht hinsehen, aber man tut es doch.
    „Hast du sie denn geheiratet?“ fragte sie unwillkürlich. Bisher hatte sie nie in Erwägung gezogen, dass er Ehemann oder gar Vater sein konnte.
    „Nein. Ich habe ihr nicht mal einen Antrag gemacht, obwohl ich einen Ring gekauft hatte. Den habe ich ihr aber nie gegeben.“
    „Warum nicht?“, brachte sie mit Mühe hervor, denn ihr Kummer über seine Liebe zu einer anderen war so groß, dass es ihr schwerfiel zu sprechen.
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich wollte sie wohl erst mal besser kennenlernen. Ich wollte mir ganz sicher sein. Verstandesmäßig war mir eigentlich klar, dass ich hormongesteuert war.“ Er nahm einen Schluck von der heißen Schokolade. „Als wir etwa zwei Monate liiert waren, habe ich einen verzweifelten Anruf von ihr erhalten. Ichwar im Dienst, und es war spät. Ich glaube, ich war mit Schreibarbeiten beschäftigt, aber ich erinnere mich nicht wirklich. Sie hat hysterisch geklungen und mich angefleht, zu ihr nach Hause zu kommen. Als ich dort eingetroffen bin, habe ich einen toten Mann in ihrer Küche vorgefunden.“
    Darcy blinzelte. Sie hatte sich für verschiedene Möglichkeiten gewappnet, doch auf diese Geschichte war sie ganz und gar nicht vorbereitet. „Jemand hat versucht, sie umzubringen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich ihr überhaupt Informationen entlocken konnte. Zuerst hat sie gesagt, der Kerl sei ein Einbrecher. Aber dann hat sich herausgestellt, dass er ihr Ehemann war.“
    Fassungslos hakte sie nach: „Sie war verheiratet?“
    Mark nickte. „Das hat mich auch überrascht. Sie hat mir versichert, dass sie schon seit langer Zeit getrennt seien und sie mir schon längst davon erzählen wollte, aber befürchtet

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