Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney
ihm bist. Ich liebe Daddy.“
Charlotte schluckte. „Ich weiß, Liebling. Ich … liebe ihn doch auch. In letzter Zeit habe ich nur ein bisschen viel zu tun gehabt mit der Ausstellung und der Hochzeit.“
„Du hast ihn wirklich lieb?“ Emily sah sie aus großen Augen fragend an. Charlotte zwang sich zu einem herzlichen Lächeln. „Wie könnte ich den Daddy meines Schatzes nicht lieben?“
Damon nahm Emilys Hand. „Komm, Kleines. Wir müssen noch ein paar Gästen Tschüs sagen.“
Charlotte atmete durch, als die beiden in der Menge verschwanden. Dann wandte sie sich dem nächsten Gratulanten zu. Immerhin konnte sie sich dieses eine Mal damit trösten, dass Damon sie stets für eine ausgemachte Lügnerin hielt. So würde er nie erfahren, dass sie ihre Tochter nicht angelogen hatte. Sie hatte die Wahrheit gesagt.
Als Emily eingeschlafen war, kam Damon aus dem Schlafzimmer zu Charlotte, die gelangweilt in einer Zeitschrift blätterte. Sie war sich seiner Nähe bewusst, spürte seinen Blick auf ihr, doch sie sah nicht auf.
„Ich möchte mit dir sprechen“, begann er.
Ohne aufzuschauen, blätterte sie um. „Worüber?“
Er trat auf sie zu und nahm ihr sanft die Zeitschrift aus der Hand.
„Hey, ich wollte das zu Ende lesen!“ Sie runzelte die Stirn.
Jetzt wurde auch er zornig und warf die Zeitung auf den Boden. „Du willst also so tun, als wäre ich gar nicht da, aber das werde ich nicht tolerieren, Charlotte.“
„Du ignorierst mich seit drei Wochen“, gab sie zurück. „Du hast kaum ein Wort an mich gerichtet, wenn Emily nicht gerade dabei war. Dann warst du natürlich von erlesener Freundlichkeit, du Heuchler.“
„Du bist nicht weniger heuchlerisch. Emily ist verwirrt, weil du widersprüchliche Signale aussendest. Sie ist ein intelligentes, empfindsames Kind, und sie spürt die Unstimmigkeit zwischen uns beiden. Wenn wir zu dritt sind, lutscht sie ständig am Daumen.“
„Und was schlägst du vor? Dass wir uns ein Küsschen geben und uns wieder vertragen?“
„Das wäre ein guter Anfang.“
Außer sich sprang Charlotte auf. „Geh doch zur Hölle.“
Er packte sie am Arm und drehte sie zu sich herum. „Wir sind jetzt Mann und Frau, Charlotte. Morgen fahren wir nach Santorin, wo erwartet werden wird, dass wir ein Bett teilen. Ich möchte nicht, dass meine Mutter glaubt, irgendetwas in unserer Beziehung sei nicht in Ordnung.“
„Ach daher weht der Wind. Du hast ihr also die Wahrheit nicht gesagt?“
„Nein, natürlich nicht“, gab er zurück und ließ die Hand sinken. „Ich wollte, dass sie ihr erstes Enkelkind kennenlernt, ohne sich Sorgen zu machen, weil es vielleicht keine weiteren Enkelkinder in der Zukunft geben wird.“
Sie starrte ihn an. „Du willst mehr Kinder?“ Einen Moment schwieg sie, dann fragte sie ungläubig: „Mit mir?“
„Findest du diese Vorstellung so entsetzlich?“
„Ich finde diese Vorstellung mehr als entsetzlich.“
Sein Blick wurde hart. „Ich sehe kein Problem. Immerhin haben wir schon ein Kind. Es ist doch nur natürlich, dass wir Emily Brüder oder Schwestern schenken, mit denen sie aufwachsen kann. Wir könnten unsere Familie vergrößern.“
„Unsere Familie, wie du sie nennst, ist eine einzige Farce. Und jetzt soll ich auch noch die Gebärmaschine für dich spielen. Wie kannst du auch nur erwägen, ein weiteres Kind in dieses Chaos zu setzen?“
„Das Ganze ist doch nur dann ein Chaos, wenn du dich nicht wie eine Erwachsene verhältst.“
„Verzeih, aber in deinem Verhalten kann ich nichts auch nur annähernd Erwachsenes und Vernünftiges erkennen. Du hast mich von Anfang an schlecht behandelt.“
„Und das tut mir leid“, gestand er. „Ich hätte dich nicht so behandeln dürfen.“
„Soll ich mir das im Kalender anstreichen? Kam das nicht beinahe einer Entschuldigung gleich?“, tobte sie. „Gibst du etwa zu, dass du einen Fehler gemacht hast? Wie wirst du damit leben können, dass deine vermeintliche weiße Weste doch nicht so weiß ist?“
„Es soll in der Tat eine Entschuldigung sein“, erklärte Damon und suchte ihren Blick. „Ich habe unterschätzt, wie sehr du an deiner Schwester hängst. Deine Treue ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, was sie dir alles angetan hat. Das beweist, dass du vergeben kannst.“
„Im Gegensatz zu dir“, entgegnete sie bitter.
„Wahrscheinlich hast du recht“, gab er zu und runzelte bedauernd die Stirn. „Ich kann schwer verzeihen. Ich brüte immer über den Dingen und blase sie
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