Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney
ihn kalt. „Dann, als du meintest, wir könnten uns als Freunde treffen, da dachte ich …, vielleicht könnten wir eine Beziehung auf der Basis gegenseitigen Res pekts aufbauen, und dann hätte ich dir von Emily erzählen können … Ich wollte dich nicht damit überfallen, aber ich wollte auch nicht, dass du es von jemand anderem erfährst.“
Damon fuhr sich durch das dunkel glänzende Haar. „Ich möchte dir so gerne glauben, Charlotte, aber alles in mir warnt mich. Vor vier Jahren hast du mir das Herz aus der Brust gerissen, und du hast alles getan, um mich von meiner Tochter fernzuhalten. Wie soll ich dir vertrauen?“
Tränen brannten in Charlottes Augen. „Und wie soll ich dir trauen? Du hast mich von Anfang an nur bedroht. Du hast mich in eine Beziehung gezwungen, die ich nur eingegangen bin, um Emily zu schützen. Ich hasse es, dich anzulügen. Ich hasse jede Art von Betrug und Hinterlist. Meine ganze Kindheit war geprägt von den Lügengeschichten meines Vaters, und jetzt tritt meine Schwester in seine Fußstapfen. Mir steht nicht der Sinn danach, selbst auch noch Lügen dazuzuerfinden.“
„Charlotte …“
Er trat einen Schritt auf sie zu, doch sie wich zurück. „Nein, bitte nicht. Ich kann es nicht ertragen. Ich hasse, was zwischen uns gewesen ist. Wir hatten so eine gute, wunderbare Beziehung. Du warst der beste Mann, dem ich je begegnet war, so lebendig, liebevoll und klug. Ich liebte dich von ganzem Herzen. Niemals hätte ich etwas getan, womit ich dich verletzt hätte. Aber du hast alles zerstört. Jetzt bist du wütend, weil du nichts von Emily hattest. Aber was ist mit all dem, was wir gemeinsam hätten erleben können, wenn du nicht bei der erstbesten Gelegenheit das Schlimmste von mir geglaubt hättest?“
Damon schluckte wieder. Der Schmerz brannte in seiner Kehle. So viel Gefühl war er nicht gewöhnt. Vor vier Jahren hatte er seine Gefühle begraben, und nur bei Elenis Tod hatte er sich gestattet, etwas zu empfinden. Jetzt jedoch, da Charlotte sich ihm öffnete, nun da ihre eigenen Gefühle an die Oberfläche drängten, brachen auch bei ihm die Dämme.
„Wie hast du dich damals gefühlt, Charlotte?“, fragte er leise. „Sag mir alles.“
Charlotte erkannte die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme. Da seufzte sie tief. „Ich war so allein. Meine Mutter hatte gerade ihre Diagnose mit Brustkrebs bekommen, genau in derselben Woche, in der meine Schwangerschaft bestätigt wurde. Ich fühlte mich innerlich so zerrissen. So viele Menschen waren nun von mir abhängig. Stacey war am Boden zerstört, als sie von Mums Krankheit erfuhr. Um den Schmerz auszublenden, experimentierte sie mit Drogen herum. Irgendwie war sie sowieso nie über den Selbstmord unseres Vaters hinweggekommen. Sie hat ihn vergöttert, und da sie damals noch so jung gewesen war, hatte sie überhaupt nicht begreifen können, warum er das getan hatte. Ich selbst stürzte mich in mein Studium, denn ich wusste, dass ich allein für mein Kind und mich und unter Umständen auch für Stacey würde aufkommen müssen. Da war niemand, an den ich mich hätte wenden können, wenn ich Sorgen hatte, wenn ich mich fürchtete. Ich hatte noch nie ein Baby im Arm gehalten, und plötzlich sollte ich selbst eins bekommen …“
Bei ihren Worten schnürte es Damon die Brust zu. Wie hatte er so blind und gefühllos sein können? Selbst wenn sie schuldig war, hätte das sein Verhalten nicht gerechtfertigt. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll …“
Matt sah sie ihn an. „Eine Entschuldigung kann man von dir wohl nicht erwarten. Du bist einfach zu stolz, um zuzugeben, dass du dich getäuscht hast.“
„Es tut mir so leid, dass du das alles allein durchstehen musstest. Von nun an werden wir gemeinsam für Emilys Wohl sorgen. Sie verdient ein liebevolles Elternhaus, in dem es ihr an nichts mangelt.“
„Aber sie hätte keine Eltern, die einander lieben“, erinnerte ihn Charlotte. „Dabei hätte sie genau die verdient.“
„Heutzutage ist es selten, dass Eltern zusammenbleiben, geschweige denn, dass sie einander ein Leben lang mit gleicher Intensität lieben. Mit der Zeit werden wir beide ganz bestimmt Freunde werden.“
„Wieso sollte es jetzt funktionieren, wenn wir es früher nicht geschafft haben?“
Nachdenklich runzelte er die Stirn. „Das war sicherlich mein Fehler. Ich begehrte dich, und ich habe uns nicht die Zeit gelassen, uns besser kennenzulernen. In deiner Nähe setzt mein Denken aus.“
„Wofür du dich hasst,
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