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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Fox
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schließlich auch noch von Fern selbst.
    «O nein, Fern!», rief Francesca erschrocken. «Das tut mir so leid! Ist dir was passiert? Ich hab dich gar nicht gesehen. Ich dachte, du bist nach Hause geflogen?»
    Ferns Welt stand einen Augenblick lang kopf, und ihr Trolley im Zebralook würde nie wieder der alte sein, aber sie war unverletzt.
    «Alles okay», meinte sie und streckte ihre Gliedmaßen, nur um sicherzugehen. «Ja, ich bin nach Hause geflogen, aber ich habe beschlossen, zurückzukommen und Aleks Jobangebot anzunehmen, wenn er mich noch haben will.»
    Francesca lächelte Fern müde an. «Ich bin sicher, er wird hocherfreut sein.» Sie strich sich die braunen Haare hinter die Ohren und fing an, ihre Besitztümer einzusammeln. «Er spricht immer davon, wie talentiert und kreativ du bist.»
    «Wirklich?» Fern war erleichtert, das zu hören. «Das ist gut. Um ehrlich zu sein, stecke ich auch ziemlich in der Klemme, falls er mich nicht einstellt, denn ich habe heute Morgen gekündigt.»
    Francesca schüttelte den Kopf. «Fern, du bist verrückt!»
    «Schon möglich. Aber manchmal hat man einfach keine andere Wahl, als etwas Drastisches zu unternehmen», erklärte Fern mit einem Schulterzucken. «Ich habe gestern Abend ein paar schwierige Entscheidungen gefällt, aber ich bin ziemlich sicher, dass es die richtigen für mich sind.»
    «Das verstehe ich.» Chess nickte. «Ich bin selber in der gleichen Situation.» Sie machte eine Handbewegung in Richtung ihrer verstreuten Sachen. «Aber das hast du dir sicher selbst schon gedacht.»
    «Mistest du aus?»
    Die Kiste war auf jeden Fall ziemlich voll gewesen. Bilder von Alek und Chess wehten wie Schneeflocken über die Straße, zerfledderte Bücher waren auf den Gehweg gepurzelt, und eine Yucca-Palme saß leicht beschwipst in ihrem zerschlagenen Topf. Jetzt, wo Fern genauer hinsah, stellte sie fest, dass direkt vor der Haustür bereits vier schwarze Müllsäcke warteten, eingerahmt von zwei Kalbslederkoffern und einer Stereoanlage.
    «Nicht ganz», antwortete Chess. «Ich ziehe aus.»
    Ferns Magen machte einen Satz. «Warum? Was ist los?»
    Francesca ließ sich auf die oberste Stufe sinken, zog die Knie an die Brust und schlang die Arme darum. «Ist das nicht offensichtlich? Ich verlasse Alek.»
    «Was? Nein!» Fern hätte nicht schockierter sein können. «Ihr zwei seid doch so super zusammen!»
    «Das war einmal, fürchte ich! Komm schon, Fern, du hast doch bei uns gewohnt. Du musst gesehen haben, wie die Dinge laufen.»
    Fern dachte nach. Bei der Dinnerparty waren die Spannungen zwischen Alek und Chess durchaus spürbar gewesen. Alek hatte selbst gesagt, dass sie wohl leider unterschiedliche Dinge wollten. Und dann war da noch der Abend, an dem Alek die Verlobungsparty vorzeitig verlassen hatte, um Fern abzuholen. Chess hatte recht: Die Zeichen waren deutlich lesbar für jemanden, der genauer hinsah.
    Wie gut also, dass Fern sich die Bühnenbildnerei als Beruf ausgesucht hatte, denn als Detektiv würde sie eine sehr schlechte Figur abgeben.
    «Alek und ich wollen unterschiedliche Dinge», sagte Chess leise und wiederholte damit, was Fern gedacht hatte. «Er ist glücklich damit, in der Stadt zu wohnen oder spontan von hier nach da zu reisen. Er liebt es, von einem Tag auf den anderen nicht zu wissen, was passiert, oder seine Pläne von jetzt auf nachher umzuwerfen.»
    Fern erwiderte nichts. Sie konnte Alek da total verstehen.
    «Aber ich will so nicht mehr leben», fuhr Francesca fort. «Für mich ist der Zeitpunkt in meinem Leben gekommen, etwas zu verändern. Und um das zu tun, muss ich wohl akzeptieren, dass Alek und ich zu verschieden sind, als dass es mit uns auf Dauer funktionieren könnte. Einer von uns würde glücklich sein, aber nur auf Kosten des anderen.»
    «Das verstehe ich.» Fern schloss die Augen und sah wieder Matt vor sich, der ihr von den Vorzügen des Landlebens vorschwärmte. «Ich hatte einen Freund, der wollte aufs Land ziehen und Hühner halten. Ich würde mir lieber den rechten Arm abhacken, als auch nur mehr als fünf Minuten vom nächsten Starbucks entfernt zu wohnen. Wir hätten einander total unglücklich gemacht.»
    «Was ist passiert?» Chess hatte ihre braunen Augen weit aufgerissen.
    «Er hat eine Frau gefunden, die perfekt zu ihm passt», antwortete Fern und begriff in dem Moment, dass es hundertprozentig stimmte. «Sie werden ein Cottage in der Pampa mit Hühnern und allem Drum und Dran kaufen.»
    Francesca runzelte die Stirn.

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