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Leipziger Affären - Kriminalroman

Leipziger Affären - Kriminalroman

Titel: Leipziger Affären - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Job.«
    Henne horchte auf. Leonhardt hatte ihn mit Heinrich angesprochen. Dem Jungen musste die Sache wirklich zu Herzen gehen. »Na und? Ich habe einen Mörder zu stellen, das alleine zählt.«
    Leonhardt ließ den Kaffee wortlos in die Tassen laufen.
    »Nun schau nicht so betrübt. Sag lieber was.« Henne zog ihn von der Kaffeemaschine weg.
    »Wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast, sind alle Überredungsversuche vergebens.«
    »Was sonst, ich bin ein sturer Bock.«
    »Was hast du vor?«
    »Zunächst steht die schöne Alexa auf dem Programm, Königs Alleinerbin.«
    »Du hast meinen Bericht gelesen«, stellte Leonhardt fest.
    Das hatte Henne natürlich nicht, aber er ließ ihn in dem Glauben. »Bei der Gelegenheit schauen wir uns in der Villa um.«
    »Ohne Durchsuchungsbeschluss?«
    »Seit wann schert sich eine Unperson wie ich um solche Lappalien.«
    »Und was erhoffst du dir von einer Durchsuchungsaktion?«
    »Die Kontoauszüge der Schweizer Bank. Dazu einen Hinweis auf den Täter.«
    »Das ist reines Wunschdenken, Henne, und das weißt du auch.«
    Henne holte den weißen Knopf hervor. »Der lag neben der Leiche.« Er blätterte in der Akte des Labors. »Hier steht es. Zwölf Zentimeter neben der rechten Hand.«
    Leonhardt betrachtete den Knopf, den Henne vor ihm auf den Tisch gelegt hatte. »Stammt der von Königs Kleidung?«
    »Zumindest nicht von der in seiner Wohnung.«
    »Glattweiß mit vier Löchern. Könnte an ein Hemd passen.«
    »Sieh ihn dir genau an.«
    Leonhardt griff nach der Lupe, die auf dem Tisch lag. Sorgfältig drehte und wendete er den Knopf. »Du meinst das Muster auf dem Rand.«
    »Es fällt nicht weiter auf, aber wenn man genau hinsieht, erkennt man ein winziges K.«
    »K wie König.«
    »Oder wie Kommering. Setz die SoKo auf den Herrn Baudezernenten an.«
    Leonhardt zögerte.
    »Mach schon. Solange Schuster nichts anderes entscheidet, ist das dein Fall.«
    »Es heißt, Pallauer soll übernehmen.«
    Ausgerechnet diese Niete, dachte Henne. Oberkommissar Pallauer hatte die geringste Aufklärungsquote vorzuweisen. Ein Resultat, für das er seine Mitarbeiter verantwortlich machte. Dabei lag es allein an ihm. Er hatte seinen eigenen Kopf, nur leider war der nicht mit herausragender Intelligenz gefüllt. Im Grunde wäre auch das zu ertragen gewesen, wenn Pallauer nicht so von sich überzeugt wäre. Er mochte gewöhnlich keine guten Vorschläge, wenn sie von anderen stammten.
    »Ein Grund mehr zu handeln, solange er noch nicht aufgekreuzt ist«, sagte Henne. »Und er ist kalkulierbar. Mach einfach immer den zweitbesten Vorschlag, nie den besten, oder noch besser: Schlag ihm gleich das Gegenteil vor.«
    »Du weißt, wie ich diese Spielchen hasse.« Leonhardt massierte seine Nase.
    »Dann lass uns den Fall so schnell wie möglich erledigen.«
    Frank trat ein. »Du bist noch da?«, fragte er Henne.
    »Immer mit der Ruhe. Schuster hat mich vielleicht suspendiert, aber noch bestimme ich, wann ich gehe.«
    »Bleib cool, Henne. Ich will dir ja nichts Böses.«
    »Was willst du eigentlich hier?«
    Frank blickte Leonhardt an. »Soll ich es ihm sagen?«
    »Nur zu«, sagte der.
    »Wir haben sämtliche Sozialleistungsträger abgeklopft. König hat fleißig kassiert. Statt Kranken-, Pflege-, Renten- oder Arbeitslosenversicherung für seine Leute zu zahlen, hat er die Kohle für sich behalten.«
    »Unfallversicherung und Lohnsteuern?«, fragte Henne.
    »Fehlanzeige, König hat auch das nicht abgeführt.«
    »Da muss eine ganze Menge zusammengekommen sein.«
    »Fünf schlappe Millionen, grob geschätzt.«
    »Sauber.«
    »So richtig zum Liebhaben«, sagte Frank. »Obwohl König bloß einen Hungerlohn gezahlt hat, musste er die armen Kerle von Arbeitern auch noch um ihre Absicherung bescheißen.«
    »Seine Geliebte hat ihn als Ehrenmann hingestellt«, sagte Henne.
    »Klar, die konnte vermutlich im Geld baden.«
    »Miriam Jakob wurde auch nur sporadisch für ihre Arbeit als Architektin bezahlt.«
    »Möglich, aber als Betthase musste sie bestimmt auf nichts verzichten.«
    »Du bist ein böser junger Mann.«
    »Ja, du hast recht. Ich bin böse.«
    »Wenigstens siehst du es ein.«
    »Niemals, das ist aus ›Arachnophobia‹.«
    »Manchmal bist du genauso eklig wie diese Spinnenviecher«, sagte Leonhardt.
    Wider Willen musste Henne lachen. »Lass den Spinner, Leonhardt. Wir verschwinden.«
    »Du nimmst die Jakob in Schutz.«
    Sie waren auf dem Weg zur Villa der Königs. Henne fädelte sich in den Verkehr der

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