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Leise Kommt Der Tod

Titel: Leise Kommt Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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wirkte überrascht. »Nein, es war tatsächlich Selbstmord. Ich glaube, nachdem sie wegen des Kolliers zu ihm gegangen war und er sie daran erinnert hatte, dass ihre gesamte Zukunft von ihm abhing, wurde ihr klar, dass sie in einer Sackgasse steckte. Vermutlich sah sie keine Möglichkeit, um aus der Situation herauszukommen, in der sie sich befand. Das ist
doch in der Regel der Grund, weswegen Leute sich umbringen, nicht wahr? Sie sehen keine Möglichkeit mehr.« Seine Augen füllten sich mit Tränen. »Ich habe mich die ganze Zeit über so schuldig gefühlt. Ich wusste davon und habe es niemandem gesagt.«
    Sweeney konnte das nicht bestreiten. Er hätte es in der Hand gehabt, Karen Philips’ Leben zu retten.
    Tad schenkte ihr ein schmales Lächeln. »Und dann kamst du. Ich hatte das Kollier schon ganz vergessen. Willem und ich waren der Meinung, dass die Fragen zu Karens Tod ebenfalls aufhören würden. Aber dann hast du plötzlich vor mir gestanden und mich aufgefordert, das Kollier zu suchen, weil du es in deine Ausstellung aufnehmen wolltest. Ich erzählte Willem davon, und natürlich sagte er, dass wir auf keinen Fall riskieren könnten, es auszustellen. Wenn jemandem die Ungereimtheiten in der Akte auffielen, würde alles von vorne anfangen. Und das würde womöglich unangenehme Konsequenzen für die gesamte Maloof-Sammlung haben. Also wies er mich an, das Kollier aus dem Lager zu entfernen und irgendwo zu verstecken. Wir wollten einfach so tun, als ob es verschwunden oder falsch einsortiert worden war, und hoffen, dass du nicht zu viele Fragen stellen würdest.«
    Es wäre nicht passiert, wenn sie nicht nachgebohrt hätte, wurde Sweeney plötzlich klar. Es war ihre Schuld, dass Olga tot war. Und Willems Tod im Grunde genommen ebenfalls.
    Sie war in Gedanken versunken, als sie plötzlich Stimmen vom anderen Ende des Lagerraumes hörte. Als sie aufsah, stand Quinn dort.
    Sein Blick besiegelte es, sagte ihr, was sie wissen musste. Sie sah es in seinen halb streng, halb hoffnungsvoll blickenden Augen. Er war außer Atem, eine Hand an dem Holster, und suchte ihr Gesicht nach einem Hinweis ab, was hier vor sich ging. Er hatte geglaubt, ihr sei etwas passiert. Sweeney wurde klar, dass er sich Sorgen um sie machte. Oh, Tim. Oh, Tim.

    Sie lächelte ihm zu, sah, wie erleichtet er war, und ihr Herz machte einen kleinen Sprung. »Du musst ihm zuhören«, sagte sie und deutete auf Tad. »Du musst dir anhören, was er zu sagen hat.«

39
    Quinn setzte sich gegenüber von Tad Moran auf den Boden des Lagerraumes, um sich den Rest der Geschichte anzuhören. Sweeney saß mucksmäuschenstill neben ihm. Quinn war nach wie vor schwindlig vor Erleichterung, dass ihr nichts passiert war, und er konnte es fast nicht ertragen, sie anzusehen.
    »Sie war eine scharfsinnige alte Dame«, fuhr Tad fort. »Ich habe immer vermutet, dass sie es aus UDSSR-Zeiten kannte, dieses Gefühl, permanent unter Beobachtung zu stehen. Da lernt man wohl, selbst wie ein Spion zu handeln, nicht wahr? Zu beobachten und Informationen zu sammeln, die einem später nützlich sein könnten.«
    »Olga Levitch?«, fragte Quinn.
    Tad nickte. »Zurück zur Vernissage: Willem führte den Krug vor. Er hatte ein paar Leute mit nach unten genommen, damit sie ihn bestaunen konnten. Zum Schluss nahm er Cyrus Hutchinson mit in den Keller. Er schaltete den Alarm aus und sperrte den Schrank mit seinem Schlüssel auf, damit Hutchinson die vielen Sicherheitsvorkehrungen sehen konnte. Es war töricht. Er wusste, dass es das war. Aber ein Stück wie... wie der Kanopenkrug brachte ihn dazu, nicht mehr klar zu denken. Er war nicht er selbst. Er überlegte nicht.«
    »Hutchinson ging nach oben in Keanes Büro, um zu telefonieren«, fuhr Quinn fort. »Da passierte es dann, richtig?«
    »Ja. Willem erinnerte sich plötzlich daran, dass er den
Schrank nicht wieder abgesperrt hatte. Wie ich schon sagte, er konnte nicht mehr klar denken. Er war total überwältigt von dem Krug. Also ging er zurück in den Keller und nutzte die Gelegenheit, um die Errungenschaft noch einmal zu bewundern, allein. Er nahm einen der Verschlüsse in die Hand und fühlte den Alabaster. Er hatte das schon hunderte Male zuvor getan, trotzdem konnte er nicht widerstehen. Um nichts zu beschädigen, trug er Baumwollhandschuhe. Und dann stand plötzlich Olga vor ihm. Sie sollte das Museum abgehen, sich um den Abfall kümmern und bei der Verpflegung der Gäste helfen.
    Stattdessen erzählte sie ihm, dass sie mich

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