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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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motiviert werden, genau anzugeben, was er wann und gegen was eingenommen hat. Ist der Arzt über die Zusatzmedikation im Bilde, kann er beurteilen, ob die Konstitutionstherapie greift (gut konstitutionell behandelte Patienten haben seltener akut-intermittierende Gesundheitsprobleme), welche Qualität die Patientenführung hat (gut geführte Patienten sprechen häufiger vor der Einnahme anderer Medikamente mit ihrem homöopathischen Arzt darüber) und ob eventuell zusätzlich eingenommene Homöopathika eine Wirkung auf die Konstitution des Patienten hatten (auch das kann vorkommen).
    Eine echte Antidotierung des verabreichten Konstitutionsmittels durch seltene und wegen akuter Beschwerden zusätzlich eingenommener homöopathischer Medikamente ist nicht zu befürchten, da die aus der Arzneimittellehre bekannten homöopathischen „Antidote“ meist keine generellen Antidote sind (wie z.B. Kaffee und Kampfer) ( Kap. 8.4.1 , Kap. 8.4.2 ), sondern nur auf bestimmte Symptomenkomplexe der jeweiligen Arzneimittel antidotarisch wirken.
    Die offene Diskussion mit dem Patienten über die Einnahme oder Anwendung anderer Therapeutika führt zu einem offenen Arzt-Patienten-Verhältnis und mit der Zeit zu einer Optimierung der Behandlungssituation. Das Störpotenzial durch eine seltene Einnahme anderer Therapeutika ist insgesamt als gering einzuschätzen.

8.2.4 Energetische Heilmethoden
    Akupunktur, Osteopathie, Kraniosakraltherapie, Kinesiologie, Reflexzonenmassage etc. sind heute fester Bestandteil der Behandlungskonzepte vieler Patienten. Sie beeinflussen die energetische Ebene des Patienten und bewegen sich somit – im Gegensatz zur Schulmedizin – auf einer ähnlichen Heilebene wie die Homöopathie. Außerdem zeigen viele Kasuistiken, dass es sich um wirksame Heilmethoden handelt. In der homöopathischen Praxis stören sie die Arzneiwirkung nicht, sofern die zeitliche Einbindung in die homöopathische Konstitutionstherapie gut gewählt wird. Da diese Methoden Veränderungen (Verbesserungen) im Symptombild des Patienten erzielen, sollte die parallele Anwendung zumindest zu Beginn einer homöopathischen Konstitutionstherapie vermieden werden. Spürt der Patient eine symptombedingte Notwendigkeit, andere Heilmethoden in die homöopathische Therapie einzubinden, muss die homöopathische Therapie optimiert werden.
    Im Gegensatz zur Akupunktur und den eben genannten manuellen Verfahren ist die chinesische Kräutertherapie eine medikamentöse Methode, bei der über einen längeren Zeitraum wirksame Präparate eingenommen werden. Die parallele Behandlungmit Homöopathie und chinesischer Phytotherapie bei der Behandlung von chronischen Krankheiten ist deshalb nicht wünschenswert.

8.2.5 Äußerliche Anwendungen
    Mit Fortschreiten der pharmakotechnologischen Entwicklung kommen neben den bisher bekannten Präparaten immer mehr Externa auf den Markt (z.B. Hormonsalben, Hormonpflaster). Aus homöopathischer Sicht gibt es in der Beurteilung dieser Arzneimittel keine Unterschiede zu innerlich angewendeten Medikamenten.
    Die Anwendung von Deodorants ist heute weit verbreitet. Aus homöopathischer Sicht handelt es sich dabei eindeutig um die Unterdrückung von Absonderungen ( Kap. 3.4 ), also um eine gesundheitsschädigende Maßnahme. Deos werden meist regelmäßig und über Jahre angewendet. Inwieweit dadurch (aus homöopathischer Sicht) Gesundheitsschäden entstehen, ist schwer zu beurteilen, eindeutige Zusammenhänge zwischen der Anwendung von schweißunterdrückenden Deos und der Entwicklung von Krankheiten wurden vom Verfasser bisher nicht beobachtet. Auch scheint die Anwendung von Deos keine Auswirkung auf die Wirkung homöopathischer Arzneimittel zu haben.

8.2.6 Zahnärztliche Maßnahmen
    Grundsätzlich lassen sich zwei Indikationen für eine zahnärztliche Behandlung unterscheiden:
    akute oder chronische Gesundheitsprobleme der Zähne und des Parodontiums,
    prophylaktische Maßnahmen.
    Unabhängig von den Indikationen für Zahnbehandlungen stehen die vom Zahnarzt injizierten Lokalanästhetika im Verdacht, die Wirkung homöopathischer Arzneimittel aufzuheben. Da dies in der homöopathischen Praxis gelegentlich beobachtet wird, sollten Zahnbehandlungen möglichst mit einigem zeitlichen Abstand (bei Konstitutionstherapie Tage bis Wochen) zur Einnahme des homöopathischen Arzneimittels erfolgen. In der Regel wird das homöopathische Arzneimittel jedoch nicht in der Wirkung unterbrochen, sodass nach einer Zahnbehandlung immer einige

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