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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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    Im Zentrum der Behandlung steht immer die Erkrankung des Patienten.
    Der Übersichtlichkeit halber wird dieses Kapitel in insgesamt vier Abschnitte gegliedert:
    1. Störfaktor zusätzliche Therapeutika und therapeutische Maßnahmen: Ein weites Feld mit großer Bedeutung für die Praxis, da die Angebote und Möglichkeiten für verschreibungspflichtige und nicht verschreibungspflichtige Präparate fast unüberschaubar und leicht verfügbar sind. Die Medien (Print, TV und vor allem das Internet) haben daran großen Anteil. Außerdem haben einige der hier besprochenen Maßnahmen durch Ihren objektiven Nutzen für den Patienten eineweite Verbreitung (z.B. orale Kontrazeptiva). Die Leitfragen lauten daher: Stören andere Arzneimittel (homöopathische, allopathische) oder Nahrungsergänzungspräparate die klassisch-homöopathische Therapie? Wie ist mit der obligaten oder fakultativen Intervention anderer therapeutischer Fachgebiete umzugehen?
    2. Störfaktor Diagnostik: ein gesundheitspolitisches Standbein der modernen Medizin ist die Diagnostik, sowohl bei Krankheiten als auch zur Früherkennung von Erkrankungen, sodass sowohl die Einbindung von diagnostischen Maßnahmen als auch ihre Auswirkung auf die homöopathische Behandlung diskutiert werden muss.
    3. Störfaktor Nahrungs- und Genussmittel: Das wohl am häufigsten (und damit sehr zeit- und energieaufwändig) diskutierte Thema in der täglichen homöopathischen Praxis ist der Kaffee. Darüber hinaus stehen auch viele andere Nahrungs- und Genussmittel (Tee, Cola, Kamille etc.) in der Diskussion, die homöopathische Behandlung zu stören oder zu unterbrechen. Woher kommen diese Vorbehalte? Welche Bedeutung haben diese Substanzen tatsächlich in der täglichen Praxis?
    4. Störfaktor Handhabung der Arzneimittel: Es gibt überaus unterschiedliche Meinungen, was die Arzneieinnahme betrifft, z.B. in Bezug auf den Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme, auf die Tageszeit oder die Applikationsform (z.B. Metalllöffel, Plastiklöffel). In diesem Zusammenhang ist auch die Frage zu sehen, ob homöopathische Arzneimittel durch falsche Lagerung oder andere Umstände unwirksam werden können.

8.2 Zusätzliche Therapeutika und therapeutische Maßnahmen
    Die Diskussion um Therapeutika, die der Patient zusätzlich einnimmt oder anwendet, und um deren Bedeutung für die tägliche Praxis lässt sich je nach Ausgangslage aus unterschiedlichen Blickwinkeln führen.

8.2.2 Medikation bei akuten, intermittierenden Erkrankungen
    Die Erfahrung in der täglichen Praxis zeigt, dass sehr viele Patienten neben der homöopathischen Konstitutionstherapie selbstständig auch noch andere homöopathische oder allopathische Medikamente zur Behandlung kleinerer Gesundheitsprobleme einnehmen, und seien es nur die „Hausmittelchen“. Dies sind z.B.
Aconitum
oder Paracetamol bei leichtem Fieber, Aspirin® oder
Nux vomica
gegen alkoholtoxische Verkaterung, Heparinsalbe oder
Arnica
bei leichteren Verletzungen, Bach-Blüten oder Baldrian in überschaubaren Krisensituationen usw. Auch eine osteopathische Behandlung oder die Einnahme von
Rhus toxicodendron
bei intermittierenden Rückenbeschwerden ist gängige Praxis. Ob es sich bei den eingenommenen Arzneien um homöopathische oder um nicht homöopathische Medikamente handelt, hat keine allzu große Bedeutung, das Störpotenzial für die homöopathische Konstitutionstherapie ist generell als eher gering einzuschätzen.
    Es ist in der Praxis wichtiger, folgende Fragen abzuklären: Wurden die zusätzlichen Medikamente auch gegen Beschwerden eingenommen, die konstitutionell behandelt werden (z.B. Schmerzmittel gegen Bauch- und Rückenschmerzen bei PMS oder Migränekopfschmerzen, Antihistaminika bei Heuschnupfen)? Oder handelt es sich tatsächlich um zusätzliche, neue, nicht chronische Beschwerdebilder, die therapiert wurden (z.B. Esberitox® bei Erkältungen, Notfalltropfen nach einem Unfall,
Arsenicum album
bei akutem Durchfall etc.). In diesem Fall ist das Störpotenzial gering (s.o.). Es wäre zwar wünschenswert, diese „kleineren Zwischenfälle“ in die homöopathischeKonstitutionstherapie mit einzubeziehen, aber auch dann kommt es bei entsprechendem Leidensdruck zur Gabe von weiteren, homöopathischen Medikamenten, diesmal durch den Arzt verabreicht. Wesentlich bei der Einbindung von „selbstständigen“ Zusatzmedikationen durch den Patienten in die homöopathische Konstitutionstherapie ist der Informationsfluss, d.h., der Patient sollte dazu

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