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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Leidensdruck (Migräne, Neuralgien etc.) oder wenn allopathische Medikamente als Substitutionstherapie (z.B. Insulin, Schilddrüsenhormone etc.) unumgänglich sind ( Kap. 8.2.1 ).
    Folgendes praktisches Vorgehen hat sich bewährt:
    Medikamente, die keinen direkten Bezug zur Erkrankung oder Symptomatik des Patienten haben (z.B. Vitamine, Nahrungsergänzungspräparate, Lipidsenker und andere, nicht indizierte Therapeutika) und durch deren Absetzen keine Veränderung oder Verschlechterung der Symptomatik des Patienten zu erwarten ist, werden zum Therapiebeginn abgesetzt.
    Arzneimittel, bei deren Absetzen eine Verschlechterung oder Veränderung der Symptomatik wahrscheinlich ist , werden zu Therapiebeginn belassen. Erst später, nachdem das homöopathisch wirksame Arzneimittel gefunden ist, werden sie schrittweise reduziert. Alternativ können die Arzneimittel dieser Gruppe, wenn es für den Patienten tolerabel erscheint, auch einige Tage bis Wochen vorTherapiebeginn abgesetzt werden. Nach anfänglichen Veränderungen der Symptomatik wird sich im weiteren Verlauf ein konstantes Symptomenbild zeigen. Werden die Arzneimittel jedoch mit Beginn der homöopathischen Therapie abgesetzt, sind die folgenden Veränderungen/Verschlechterungen beim Patienten nicht klar bezüglich ihres Ursprungs interpretierbar. Nur erfahrene Homöopathen sollten Veränderungen einer suffizienten, allopathischen Medikation direkt zu Beginn der homöopathischen Therapie vornehmen.
    Lebenswichtige Arzneimittel wie Insulin, Substitutionstherapie bei Verlust der Schilddrüse etc., Medikamente, deren Weglassen den Patienten in vital bedrohliche Situationen bringen würde (Antiepileptika, Asthmamedikamente bei schwerem Asthma, herzwirksame Medikamente, Antikoagulantien, wenn wirklich indiziert etc.), werden für die Dauer des Therapieverlaufs auf jeden Fall belassen.
    Nach der Sicherheit des Patienten ist das oberste Gebot bei der Therapieplanung – mit und ohne allopathische Begleitmedikation – die Beurteilbarkeit des Therapieverlaufs der homöopathischen Therapie.
    Dies gilt auch für das Ansetzen eines allopathischen Medikamentes während einer bereits laufenden homöopathischen Therapie. Wenn es die Therapieplanung zeitlich erlaubt, sollte während einer Änderung oder einem Neuansetzen der schulmedizinischen Rezeptierung keine Veränderung der homöopathischen Medikation erfolgen, da die nachfolgenden Veränderungen/Verbesserungen wiederum schwer interpretierbar sind.
    Dies gilt übrigens auch für Lebensphasen, in denen es unabhängig von Gesundheit, Krankheit oder medikamentöser Therapie zu Veränderungen der Befindlichkeit kommt (z.B. Urlaub, Jobwechsel, Umzug etc.).

8.1 Einführung
    In den vorangegangenen Theoriekapiteln wurden die Grundlagen der klassisch-homöopathischen Behandlung erörtert. Deren Kenntnisse sind für die erfolgreiche Durchführung homöopathischer Therapien unverzichtbar. Ebenso verhält es sich mit der detaillierten Kenntnis der homöopathischen Arzneimittellehre ( Kap. 9 , Kap. 35 ) sowie deren praktische Anwendung.
    Darüber hinaus stellen sich in der täglichen Praxis Fragen (sowohl von ärztlicher als auch von Patientenseite), die über die reine, anwendungsbezogene Methodenlehre hinausgehen, z.B.:
    Muss Kaffee vermieden werden?
    Darf mentholhaltige Zahnpasta verwendet werden?
    Sind Kopfschmerztabletten verboten?
    Sind Vitaminpräparate erlaubt?
    Was ist im Fall einer Routinezahnbehandlung zu beachten?
    Die „theoretische“ Antwort auf die meisten Fragen nach Heilungshindernissen und Störungen im Verlauf einer homöopathischen Behandlung findet sich gebündelt in Hahnemanns „Organon der Heilkunst“ (Hervorhebungen durch den Autor):
    „Für chronisch Kranke ist daher die sorgfältige Aufsuchung solcher Hindernisse der Heilung um so nöthiger, da ihre Krankheit durch dergleichen Schädlichkeiten und andere krankhaft wirkende, oft unerkannte Fehler in der Lebensordnung gewöhnlich verschlimmert worden war.
    [Anmerkung] Kaffee, feiner chinesischer und anderer Kräuterthee; Biere mit arzneilichen, für den Zustand des Kranken unangemessenen Gewächssubstanzen angemacht, sogenannte feine, mit arzneilichen Gewürzen bereitete Liqueure , alle Arten Punsch, gewürzte Schokolade, Riechwasser und Parfümerieen mancher Art, stark duftende Blumen im Zimmer, aus Arzneien zusammengesetzte Zahnpulver und Zahnspiritus. Riechkißchen, hochgewürzte Speisen und Saucen, gewürztes Backwerk und Gefrornes mit arzneilichen Stoffen

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