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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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einem gewissen Grad hat sich in der Praxis auch die Scharlachprophylaxe mit Belladonna C6 mehrmals tgl. bewährt. Kommt es aber dennoch zur Erkrankung, muss neu verordnet werden ( Kap. 31.1.6 ).
    Erfahrungen mit rheumatischem Fieber
    Die meisten und verlässlichsten Informationen über die Behandlung von rheumatischem Fieber stammen aus der Vergangenheit.
    Folgende Rubriken finden sich im Repertorium:
    Fieber – Rheumatisches Fieber (als Hauptrubrik),
    Allgemeines – Scharlach – Beschwerden nach.
    Diese beiden klinischen Rubriken enthalten zusammen 57 Arzneimittel (RADAR), ein Indiz dafür, wie viele Erfahrungen bei der Behandlung dieser Erkrankung früher gesammelt wurden.
    Weitere diagnosebezogenen Rubriken sind z.B.:
    Brust – Entzündung – Herz – Endokard – rheumatisch,
    Allgemeines – Chorea – rheumatisch.
    Neben den diagnosebezogenen Rubriken ist natürlich die individuelle Symptomatik des Patienten entscheidend für die Arzneiwahl.
    Dem homöopathischen Arzt steht für den Fall der Behandlung eines rheumatischen Fiebers durchaus Material als Grundlage therapeutischer Überlegungen zur Verfügung.
    Dosierung und Verlaufsbeurteilung
    Bei Poststreptokokkenerkrankungen handelt es sich um Komplikationen von Akuterkrankungen, die aus homöopathischer Sicht immer aufgrund einer zugrunde liegenden chronischen (miasmatischen) Erkrankung des Patienten auftreten. Sie sollten nach den entsprechenden Richtlinien behandelt und im Verlauf beurteilt werden ( Kap. 6.3 , Kap. 7.3 ).

13.1 Erkrankungen mit Kopf- und Gesichtsschmerz

13.1.1 Migräne und Spannungskopfschmerz
    Da die homöopathische Therapie sowohl der akuten wie auch der chronischen Migräne und des Spannungskopfschmerzes sehr ähnlich ist, werden beide Kopfschmerzarten im folgenden Abschnitt, nach einer getrennten theoretischen Einführung, gemeinsam abgehandelt.
    Definition Migräne
    Sehr häufige, periodisch auftretende Kopfschmerzart. Kommt bei fast allen untersuchten Völkern der Erde gleich häufig vor. Migräneattacken bei Frauen länger und intensiver. Manifestationsalter: junges bis mittleres Lebensalter.
    Ursachen: multifaktorielles Geschehen, bei dem verschiedene Faktoren eine möglicherweise individuell unterschiedliche Rolle spielen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit genetisch bedingt (Ionenkanalkrankheit), familiär gehäuftes Auftreten.
    Auslöser: Irritation schmerzvermittelnder Nervenzellen im Gehirn, nach Einwirkung äußerer Reize (z.B. Rotwein, bestimmte Käsesorten, Schlafrhythmusverschiebung) oder innerer Reize (z.B. Überlastung, Hormonschwankungen).
    Verlaufsformen
    Migräne ohne Aura: häufigste Migräneform, überwiegend einseitiger (2/3 der Patienten), pochender, langsam zunehmender und länger andauernder Schmerz (4 h bis 3 d) sowie fast immer Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheu, Lärmempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Gerüchen, auch Durchfall und vermehrter Harndrang. Bedürfnis, sich zurückzuziehen, abzuschotten und zu schlafen. Häufigkeit der Migräneattacken: bei einigen Patienten 1–2 Attacken im ganzen Leben, bei anderen 1–2 Attacken pro Woche. Schmerzfreiheit Zwischen den Attacken.
    Migräne mit Aura: seltener; Beginn vor Einsetzen der Kopfschmerzen meistens mit Flimmersehen (oder vorübergehenden Sehausfällen) vor beiden Augen (Aura). Seltener andere neurologische Ausfälle wie Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen.
    Menstruelle Migräne: Migräneattacken fast ausschließlich in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Monatsblutung.
    Wichtig: Zur Diagnosestellung sollten immer eine neurologische und internistische Untersuchung erfolgen. Bei typischer Anamnese und unauffälligem klinischen Befund sind keine weiteren apparativen Untersuchungen (Kernspintomographie etc.) nötig.
    Therapeutische Strategie bei Migräne
    Häufig sind Migräneattacken so leicht, dass die Patienten auf eine schulmedizinische medikamentöse Behandlung verzichten, bzw. keine medikamentöse Behandlung wünschen, und die Medikamente hauptsächlich für schwerer betroffene Patienten gedacht sind. Aus neurologischer Sicht ist Migräne nicht heilbar, aber sehr gut behandelbar. Bei einem homöopathischen Therapieansatz ist allerdings eine definitive Heilung möglich.
    Die Kopfschmerzentstehung und -belastung lässt sich durch vier prinzipielle Behandlungsmöglichkeiten mindern:
    1. Vermeidung von Auslösern,
    2. nicht medikamentöse Attackenbehandlung,
    3. medikamentöse Attackenbehandlung,
    4.

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