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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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anhaltende Besserung des psychischen Befindens des Patienten, wenn es gelingt, derartige Krisen mit homöopathischen Mitteln zu bewältigen.
    Leichte interkurrente Infekte sollten nach Möglichkeit nur symptomatisch mit Hausmitteln (nie mit „homöopathischen“ Komplexmitteln!) behandelt werden. Häufig hilft dem Patienten der Hinweis auf den nach dieser „Heilungskrise“ zu erwartenden, deutlich gebesserten Verlauf seiner psychischen Erkrankung, diese akute Krise besser zu meistern.

14.14 Zusammenfassung
    Psychiatrische Krankheitsbilder im Sinne der von Hahnemann beschriebenen Geistes- und Gemütskrankheiten ( Kap. 14.2 ) können homöopathisch oft sehr gut behandelt werden. Wichtig ist, dass der Arzt ausreichend psychiatrische Fachkenntnis und Erfahrung in der homöopathischen Behandlung derartiger Krankheitsbilder hat.
    Erfolg wird die Behandlung aber nur dann haben, wenn der Patient zuvor eingesehen und akzeptiert hat, dass er krank ist und ärztliche Hilfe braucht. Conditio sine qua non ist die Behandlungsbereitschaft des Patienten, zumindest im freien Intervall.
    Neuroleptische, antidepressive oder anxiolytische Zusatzmedikation kann akut und längerfristig absolut notwendig sein. Ziel der Behandlung ist nicht ein möglichst schnelles Absetzen der Psychopharmaka, sondern eine Verbesserung des Gesundheitszustandes durch entsprechende homöopathische Behandlung und durch möglichst niedrige allopathische Medikation. Psychotherapeutische Verfahren bringen häufig eine Entlastung für den Patienten und können mögliche Konflikte oder Traumata aufdecken helfen. Die Indikation dafür muss vom Arzt und vom Psychotherapeuten gemeinsam gestellt werden.
    Stationäre Krankenhauseinweisung kann notwendig sein, auch wenn die homöopathische Behandlung dann notfalls unterbrochen werden muss. Es gibt bisher zu wenig praktische Erfahrung im stationären Bereich und zu wenige, entsprechend eingerichtete Krankenhäuser für eine kontinuierliche, homöopathische Weiterbetreuung im Rahmen eines stationären Aufenthalts.
    Die Arzneimittelwahl stützt sich wie sonst auch auf charakteristische Symptome , die häufig auch typisch für das Krankheitsbild sein können, d.h. auch „pathognomonische“ Symptome können und müssen verwertet werden.
    Es gibt Fälle, in denen ein richtig gewähltes homöopathisches Arzneimittel wahre Wunder vollbringen kann. Dies darf aber keinesfalls regelhaft erwartet werden. Erwartet werden muss vielmehr ein mehrjähriger Behandlungsverlauf, der sowohl Patienten als auch Behandler Geduld abverlangt. Durch homöopathische Arzneimittel werden keine Reaktionen erzwungen, sondern die Selbstheilungskräfte des Menschen in die richtigen Bahnen gelenkt.
    Bei konsequenter und kompetenter homöopathischer Behandlung sind – auch bei akut psychotischen Zuständen, dann aber eher im stationären Rahmen – die Erfolge in der Regel genauso schnell oder langsam zu erreichen wie mit den entsprechenden allopathischen Arzneimitteln, allerdings ohne „Nebenwirkungen“. Die Homöopathie nimmt für sich in Anspruch, auf längere Sicht tatsächlich Heilung erreichen zu können.
    Bei aller Dankbarkeit, dass Hahnemann uns mit der Entdeckung der Homöopathie ein so wunderbares Werkzeug an die Hand gegeben hat, kranken Menschen wirksam helfen zu können, so sollte doch nie in Vergessenheit geraten, dass Krankheiten, besonders chronische psychische Krankheiten, immer zu den großen verändernden Ereignissen im Leben eines Menschen gehören. Auftreten, Verlauf und die Möglichkeit der Heilung liegen immer auch in der höheren Weisheit des Schicksals dieses Menschen begründet.
    Nie sollte der Patient dazu benutzt werden, die Wirksamkeit der Homöopathie zu beweisen oder gar die Fähigkeit des ihn behandelnden Homöopathen.

15.1 Infektbedingte Atemwegserkrankungen

15.1.1 Akute Bronchitis

    Akute Entzündung der Bronchialschleimhaut, meistens im Rahmen eines banalen Infekts, begünstigt durch Feuchtigkeit, Kälte, Rauchen, sonstige inhalative Noxen oder Smog.
    Symptome: Husten, Auswurf, Fieber, Belastungsdyspnoe.
    Therapeutische Strategie
    Die akute Bronchitis lässt sich homöopathisch gut behandeln. Antitussiva und Expektoranzien sowie Antibiotika werden in der homöopathischen Praxis in den meisten Fällen nicht benötigt. Zudem führt die schulmedizinische Unterdrückung von Husten oder Auswurf zu einer Veränderung des Symptomenbildes, sodass die korrekte Auswahl eines homöopathischen Arzneimittels damit erschwert

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