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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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wird. Die praktische Erfahrung zeigt, dass Komplikationen wie beispielsweise die Entwicklung einer Pneumonie unter einer klassisch-homöopathischen Behandlung sehr selten auftreten. Eine ausreichende Befundkontrolle im Therapieverlauf ist jedoch sinnvoll.
    Homöopathische Behandlung
    Bei der akuten Bronchitis handelt es sich auch im homöopathischen Sinne um eine Akuterkrankung und sie wird als solche mit homöopathischen Medikamenten behandelt, die passend zum akuten Symptomenbild ausgewählt werden. Dies gilt ebenfalls bei akuten Exazerbationen von chronischen Bronchitiden, obwohl hier in infektfreien oder milden Erkrankungsphasen eine Konstitutionsbehandlung erfolgen muss.
    Befindet sich der Patient wegen anderer Beschwerden bereits in konstitutioneller homöopathischer Behandlung, kann bei akuter Bronchitis ein Komplementärmittel des Konstitutionsmittels in niedriger Dosierung verabreicht werden, da hierbei der Verlauf der Konstitutionstherapie nicht gestört wird. Eine weitere Möglichkeit, vor allem bei milden Krankheitsverläufen und entsprechender Symptomatik, ist das Verabreichen des Konstitutionsmittels in niedriger Dosierung (z.B. D6, D12 oder C12, evtl. verkleppert).
    Der natürliche Krankheitsverlauf erfordert, auch bei guter homöopathischer Therapie, häufiger einen Wechsel der Arzneimittel, deren Auswahl sich am jeweiligen Krankheitszustand orientiert.
    Beispiel: Im Beginn der Erkrankung und mit Symptomen der oberen Atemwege (Rhinitis, Pharyngitis etc.) wird z.B.
Aconitum
oder
Nux vomica
gegeben, nach Absteigen der Erkältung und mit Eiterbildung, Fieber, Dyspnoe etc. z.B.
Phosphorus
oder
Pulsatilla
. Für evtl. Restsymptome kann dann nochmals neu verordnet werden.
    Wahl der Symptome
    Die Mittelwahl stützt sich auf die Hustensymptome sowie – falls vorhanden – andere akute Krankheitssymptome (z.B. Rhinitis, Fieber, Kopfschmerzen). Besonders wichtig sind folgende Symptome und Zeichen:
    Begleitsymptome , die sich nicht an der Lunge manifestieren, z.B. Urinverlust beim Husten, Weinen vor dem Husten, Tränenfluss beim Husten, Nasenbluten durch Husten.
    Verhalten des Patienten , z.B. fasst er sich beim Husten an den Kopf oder den Larynx.
    Auslöser , sowohl die ursprüngliche Causa der Erkrankung als auch die Auslöser eines jeden Hustenanfalls, z.B. Husten nach Zorn oder Erregung, durch kalten Wind, bei der Zahnung, Husten durch Berührung des Gehörgangs bei der Otoskopie.
    Temperaturabhängigkeit , z.B. Husten besser im Freien, Husten beim Betreten oder Verlassen eines warmen Zimmers, Entblößen verschlechtert.
    Zeitliche Muster , die bei konstant wiederholtem Auftreten direkt zum Arzneimittel führen können, z.B. Husten im Schlaf ohne dass der Patient erwacht oder auch mit Erwachen. Die genaue Uhrzeit des Hustens führt nur bei exakter, mehrmaliger Wiederholung (z.B. immer um 23.30 Uhr) zum Arzneimittel.
    Lageabhängigkeit , z.B. Liegen bessert, der Patient muss sich bei jedem Husten aufsetzen, Husten immer beim Liegen auf der linken Seite.
    Auswurf ist nur dann zu berücksichtigen, wenn er sehr charakteristisch ist, z.B. fadenziehend oder einen besonderen Geruch oder Geschmack hat (z.B. bitter, salzig oder wie alter Käse).
    Veränderungen der Lebensgewohnheiten während der Akuterkrankung sollten immer berücksichtigt werden, z.B. Veränderungen von Appetit oder Durst, Verlangen nach kalten oder warmen Speisen oder Getränken, Verlangen nach Hitze oder Kälte.
    Hustencharakter , z.B. bellend, kratzend, reibend, ist nicht von entscheidender Bedeutung, da die Beurteilung sehr subjektiv ist. Allerdings ist ein kruppartiger Kehlkopfhusten besonders charakteristisch für einige Arzneimittel.
    Symptome, die vor dem Auftreten der Akuterkrankung bestanden, also zum chronischen Zustand des Patienten gehören, werden bei der Akutbehandlung nicht berücksichtigt.
    Miasmatische Zuordnung
    Die akute Bronchitis im Rahmen einer Infektion wird nach den Behandlungsregeln für akute Krankheiten behandelt ( Kap. 3.2 ). Die miasmatische Zuordnung bei wiederkehrenden Bronchitiden erfolgt über die Modalitäten und Begleitsymptome:
    Psora: Husten beim Erwachen, nachts. Tiefes Einatmen verschlechtert den Husten. Husten im Liegen. Husten endet mit Niesen. Husten weckt vom Schlaf auf. Husten stört den Schlaf. Schleimiger/gelber/geschmackloser Auswurf.
    Tuberkulinie (Pseudopsora): Husten morgens schlechter (auch Psora). Husten abends nach dem Hinlegen. Husten durch Kälte oder Kaltwerden. Heiserer oder hohler Husten.

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