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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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ohne dass das im Mindesten irgendetwas mit einer wie auch immer gearteten Behandlung zu tun hätte.
        –Positive Erwartungen des Patienten und seiner Umgebung an die homöopathische Behandlung (Placebo-Effekt).
    Bei gleichzeitiger psychopharmakologischer Behandlung , insbesondere bei Veränderungen der diesbezüglichen Medikation, muss immer auch ein günstiges Ansprechen des Patienten auf die allopathische Medikation erwogen werden.
    Die Beobachtung einer Verbesserung des psychischen Gesamtzustandes eines Patienten ist natürlich grundsätzlich immer erfreulich, aber in diesem Zusammenhang als alleiniges Kennzeichen ein unsicheres Kriterium, um die Arzneimittelwirkung zu beurteilen. Deshalb ist bei jeder Untersuchung des Patienten zur Verlaufsbeobachtung zwingend die Frage zu stellen, ob es neben der homöopathischen Behandlung nicht auch noch wichtige andere Gründe für die Veränderung des Zustands des Patienten gibt.
    Wird die gute Wirkung eines Arzneimittels wegen falscher Erwartungen als solche nicht erkannt, wiegt diese Fehleinschätzung mindestens genauso schwer. Jeder Mittelwechsel weckt zwar wieder neue Hoffnungen auf einen besseren Verlauf. Diese Hoffnungen hätte jedoch das vorschnell verlassene Mittel vielleicht ebenso erfüllen können. Die Entscheidung zum Mittelwechsel sollte die Entscheidung sein, die sich der Behandler am schwersten macht. Auch hier zeigt sich wieder die Wichtigkeit einer akribisch erhobenen Erstanamnese ( Kap. 14.5 , mit genauer Dokumentation des gegenwärtigen Status).

14.13.2 Arzneimittelwirkung
    Eine relativ sichere Wirkung des homöopathischen Medikaments kann aus den im Folgenden dargestellten Reaktionen geschlossen werden.
    Erstreaktionen
    Verschlimmerung der ursprünglichen Symptome für einige Tage . Bei Patienten mit akuter psychotischer Symptomatik (die im Allgemeinen selten zum Homöopathen kommen) folgt – wenn das Mittel stimmt – aber immer eine sofortige, prompte Besserung (s.o.).
    Unspezifische Reaktionen
    Dazu zählen Veränderungen des Schlafs, unspezifische fieberhafte Infekte, Hautsymptome wie z.B. Ausschläge oder auch Magen-Darm-Symptome (Durchfälle), Kopfschmerzen . Unspezifisch sind diese Symptome deshalb, weil sie im Verlauf einer jeden homöopathischen Behandlung auftreten können, ohne dass es sich dabei um individuelle Symptome des Patienten handelt oder um Symptome, die aus dem Arzneimittelbild des verabreichten Mittels bekannt sind.
    Falls sich diese unspezifischen Symptome innerhalb von zwei bis drei Wochen nicht bessern, sollte die Mittelwahl überdacht werden. Dies gilt umso mehr, wenn gleichzeitig zum Auftreten dieser neuen Symptome nicht zumindest eine Verbesserung des psychischen Zustandes des Patienten beobachtet werden kann.
    Wiederkehrende, frühere Körpersymptome
    Wieder auftretende Symptome sind ein sehr sicheres Kriterium für das Wirken eines homöopathischen Mittels . Das Auftreten von körperlichen Symptomen bestätigt im Allgemeinen die günstige Richtung der Behandlung. Leider finden wir aber bei sehr vielen psychisch Erkrankten relativ wenige Körpersymptome. Die psychische Störung sitzt so tief, dass das Wiederauftreten früherer Symptome in den ersten Wochen bis Monaten eher ungewöhnlich ist. Es kann allerdings vorkommen, dass bei langjährigen Verläufen überraschenderweise nach Jahren sogar bei Patienten in fortgeschrittenem Alter lange zurückliegende Symptome, sogar aus der Kindheit, wieder auftreten (Hautausschläge, Mandel- und Mittelohrentzündungen, Blasenentzündungen, Migräne, häufig auch Menstruationsstörungen).
    Arzneimittelprüfungssymptome
    Neu aufgetretene Symptome, die der Patient auch in der Vergangenheit so nie hatte, die aber aus dem Arzneimittelbild des verschriebenen Mittels bekannt sind, deuten ebenfalls mit großer Sicherheit auf ein richtig gewähltes homöopathisches Arzneimittel hin (wenn dieses nicht überdosiert wurde → Arzneimittelprüfung). Es ist sicher, dass der Organismus des Patienten mit dem Homöopathikum interagiert.
    Bessert sich der Zustand des Patienten, sind die aufgetretenen Arzneimittelsymptome ein wichtiger Hinweis darauf, dass diese Besserung auf das verschriebene Mittel zurückzuführen ist.
    Arzneimittelprüfsymptome kommen auch bei Verschreibung von richtig gewählten Q-Potenzen vor.
    Sollte sich der Zustand des Patienten jedoch nicht bessern und sollten die neu aufgetretenen Arzneimittelsymptome nicht nach einigen Wochen spontan vergehen, muss davon ausgegangen

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