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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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verzögertem Heilungsverlauf problematisch, da im Falle eines chronischen Verlaufes schwerwiegende Komplikationen auftreten können. Man geht heute davon aus, dass ca. 20 Prozent der ungewollt kinderlosen Partnerschaften auf chronische Chlamydieninfektionenzurückzuführen sind. Historisch wohlbekannt sind ebenfalls die Komplikationen einer nicht ausbehandelten Gonorrhoe wie z.B. chronische Prostatitis ( Kap. 20.3.1 ), gonorrhoische Arthritis oder Harnröhrenstriktur beim Mann bzw. Zervizitis, chronische Salpingitis, chronische Peritonitis und Sterilität ( Kap. 22.3 ) bei der Frau.
    Kosten und Nutzen sollten genau abgewogen werden bei der Entscheidung, ob bei Vorliegen einer Geschlechtserkrankung zugunsten einer homöopathischen Behandlung auf Antibiotika verzichtet werden kann. Angesichts der möglichen, chronischen Folgen sollte nicht aus falschem Ehrgeiz zugunsten der homöopathischen Behandlung entschieden werden. Ist eine Geschlechtserkrankung ausgeschlossen, ist eine erfolgreiche homöopathische Therapie durchaus möglich. Zu beachten ist, dass möglicherweise eine chronische Prostatitis zugrunde liegt.
    Homöopathische Behandlung
    Durch genaue Erhebung der Symptomatik gelingt es meist, einige zur Mittelfindung geeignete Rubriken zu finden und eine gute Verordnung zu treffen. Da es sich bei Urethritiden meist um oligosymptomatische Erkrankungen mit wenig Allgemeinsymptomatik handelt, wird es sich dabei in der Regel um die urethritisassoziierten Lokalsymptome handeln. Erfolgt eine gute Reaktion, ist ein Mittelwechsel meist nicht notwendig, die Erkrankung heilt schnell aus. Persistieren die Krankheitssymptome trotz passender Arznei, sollte unter Berücksichtigung der Gesamtsymptomatik des Patienten (inkl. kompletter Anamnese) eine homöopathische Konstitutionstherapie eingeleitet werden ( Kap. 4.3 ).
    Wahl der Symptome
    Folgende Details der Entzündungssymptomatik sollten zu Findung des passenden Arzneimittels besonders beachtet werden:
    Charakteristische Absonderung (blutig, dick, mukös, dünn, klar, eitrig, gelb, grün, milchig, übel riechend usw.),
    Missempfindungen und deren Modalitäten (Kribbeln, Prickeln, Juckreiz, Einschnürung, Gefühllosigkeit der Harnröhre bei der Miktion, Tröpfeln, Hitze, Kälte, Reizung, Schmerz in Abhängigkeit von der Miktion oder der Ejakulation usw.),
    Evtl. vorliegende Hautausschläge an der Glans (insbesondere Rötung des Meatus),
    Miktionsauffälligkeiten (beispielsweise abgeschwächter oder geteilter Harnstrahl usw.),
    Lokalisation (evtl. vorhandener Schmerzen: vordere oder hintere Harnröhre usw.).
    Miasmatische Zuordnung
    Die hämorrhagische Urethritis ist meist porischen Ursprungs. Die rasche Besserung mit einem Akutmittel zeigt eine unkomplizierte Psora an. Ansonsten sind nahezu alle Entzündungen der Urethra Hinweise auf eine Sykosis II ( Kap. 3.4.2 ). Eine Harnröhrenstriktur ist oft eine Kombination aus Psora und Sykosis.
    Repertorium

    Folgende diagnosebezogene Rubriken geben einen Überblick über die beträchtliche Anzahl möglicher Heilmittel:
    Urethra
    Entzündung (81 AM)
    Entzündung – chronisch
    Entzündung – Meatus
    Zur Differenzierung der einzelnen Arzneimittel untereinander eignen sich jedoch eher kleinere Rubriken, die einen charakteristischen Teilaspekt der Symptomatik beschreiben, z.B. Absonderungen im Abschnitt „Harnröhre – Verklebung des Meatus“ bzw. im Kapitel Harnröhre – Absonderungen:
    Harnröhre
    Absonderungen – blutig
    Absonderungen – grünlich
    Absonderungen – käsig
    Absonderungen – klebrig
    Missempfindungen finden sich im ganzen Kapitel „Harnröhre“ verteilt:
    Harnröhre
    Gefühllosigkeit, Taubheit
    Jucken – Urinieren beim bzw. nach
    Jucken – Fossa navicularis – wollüstig
    Kälte – Urinieren, beim
    Tropfen, Gefühl eines – brennende Tropfen laufen nach dem Urinieren die Harnröhre entlang
    Hautausschläge sind im Kapitel „Männliche Genitalien“ unter dem Absatz „Hautausschläge – Penis – Eichel bzw. Vorhaut“ aufgeführt ( Kap. 20.1.1 ).
    Miktionsauffälligkeiten finden sich im Kapitel „Harnröhre“ als strukturelle pathologische Veränderung, z.B. bei rezidivierenden Urethritiden:
    Harnröhre
    Striktur
    Verhärtung
    oder als funktionelles Symptom, z.B.:
    Harnröhre
    Striktur – spasmodisch
    Zusammenschnüren – Urinieren, beim
    Die Schmerzlokalisationen mit Unterrubriken findet man im Kapitel „Harnröhre“, z.B.:
    Harnröhre
    Schmerz – Fossa navicularis
    Schmerz – Meatus
    Schmerz

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