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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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bei trockener Urethritis, es zeigt jedoch heftige brennende, auch reißende Schmerzen gegen Ende und nach der Miktion, vorwiegend in der vorderen Harnröhre.
    Krampfartige, heftige Schmerzen, stechend reißend oder schneidend im vorderen Abschnitt mit Ausdehnung zum Anus, verbunden mit blutiger oder muköser Absonderung, sind dagegen Zeichen von
Nux vomica
. Es hat ähnliche Symptome wie
Sulfur
, die Schmerzqualität ist jedoch bei
Sulfur
häufiger brennend.
    Schmerzlosigkeit bei Urethritis ist ein Hinweis für
Kalium iodatum
;es hilft bei chronischem, postgonorroischem, grünlichem Ausfluss.

20.2 Erkrankungen des Hodens und des Nebenhodens

20.2.1 Orchitis, Epididymitis

    Hodenentzündung.
    Reine Orchitiden (Hodenentzündungen) sind selten; Entstehung i.d.R. durch hämatogene Streuung von Bakterien oder Viren. Bekannteste Form: Mumpsorchitis.
    Nebenhodenentzündung (Epididymitis): hämatogen metastatisch (nach Pharyngitis, Tonsillitis, Laryngitis), meist jedoch kanalikulär fortgeleitete Infektion bei chronischer Prostatitis ( Kap. 20.3.1 ) oder nicht ausreichend gut behandelter Zystitis ( Kap. 19.1.1 ).
    Symptome: Üblicherweise tritt die akute Epididymitis einseitig auf mit Überwärmung und Schwellung des Hodens sowie Fieber und deutlicher Dysurie. In Akutfällen entwickelt sich eine schwere, hochfieberhafte Allgemeininfektion, die eine rasche Therapieeinleitung (u.U. sogar stationär) erforderlich macht. Chronische Infektion: milder und uncharakteristischer.

    Therapeutische Strategie
    Bei der Mumpsorchitis ist eine zusätzliche homöopathische Therapie sehr sinnvoll. Natürlich sollte die Verschreibung das gesamte Bild der Mumpserkrankung berücksichtigen.
    Bei bakteriellen Infektionen gilt es kritisch abzuwägen, ob homöopathisch oder antibiotisch behandelt werden sollte. Je akuter das Krankheitsbild erscheint und je schlechter die zu erwartende Mitarbeit des Patienten bei der Einhaltung von Begleitmaßnahmen ist, desto problematischer ist es, auf Antibiotika zu verzichten. Es ist für die Prognose der Epididymitis von entscheidender Bedeutung, wie schnell die Wirkung der gewählten Therapie einsetzt. Sollte durch eine falsche Entscheidung Zeit verloren gehen, ist das Risiko einer Abszedierung von Nebenhoden und Hoden umso größer. Zu Beginn der Erkrankung sollte in jedem Fall eine fachärztliche Begutachtung erfolgen.
    Lokale Maßnahmen sind Kühlung und Hochlagerung des Skrotums sowie – unbedingt notwendig! – Verordnung von Ruhe.
    Homöopathische Behandlung
    Bei der Orchitis/Epididymitis handelt es sich um ein hochentzündliches Krankheitsbild. Obwohl die Orchitis/Epididymitis aus homöopathischer Sicht eine Exazerbation einer chronischen Grunderkrankung darstellt, wird sie primär im Sinne einer Akutkrankheit therapiert, d.h. zur Arzneiwahl werden ausschließlich die Symptome des momentanen Erkrankungszustandes herangezogen. Auch die Verordnung (evtl. häufige Wiederholungen in kurzen Abständen), und häufige Kontrolluntersuchungen entsprechen den Kriterien der homöopathischen Behandlung hochakuter Erkrankungen ( Kap. 4.3 ).
    Wenn 24 Stunden nach Beginn der homöopathischen Behandlung keine eindeutige Besserung, auch des Allgemeinbefindens, eingetreten ist, muss erneut entschieden werden, ob auf Antibiotika weiterhin verzichtet werden soll. Ggf. ist ein neues homöopathisches Mittel zu verordnen.
    Ähnlich wie bei der Zystitis ( Kap. 19.1.1 ) gilt auch für die Orchitis/Epididymitis, dass die Behandlung der akuten Beschwerden leichter gelingt als die Ausheilung des Infektes. Wenn Mittel wie
Aurum metallicum
,
Rhododendron
oder
Clematis
erfolgreich sind, lohnt es sich, homöopathisch weiterzubehandeln und die Grunderkrankung, meist ein Prostataadenom ( Kap. 20.3.2 ) mit Blasenentleerungsstörung oder eine chronische Prostatitis ( Kap. 20.3.1 ), zu behandeln.
    Wahl der Symptome

    Kausalität (Kälte, Verletzung, unterdrückte Gonorrhoe usw.)
    Lateralität der Erkrankung (rechts oder links, bzw. von rechts nach links etc.)
    Lokalbefund: Ausmaß und Lokalisation der begleitenden skrotalen Schwellung (z.B. Nebenhoden, Samenstrang, gesamtes Skrotum, ödematöse Schwellung oder entzündlich bedingte Begleithydrozele usw.)
    Schmerzcharakteristik mit ihren Modalitäten (beispielsweise stechend, brennend, drückend bzw. Bewegung verschlimmert, Schmerzbeeinflussung durch Urinieren etc.)
    Begleitende Dysurie (Harnentleerung verbunden mit plötzlichem Harndrang, abgeschwächter Harnstrahl, Tröpfeln vor oder

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