Leitfaden Homöopathie (German Edition)
empfindlich
Kondylome – feucht
Kondylome – flach
Kondylome – juckend
Kondylome – Käse – riechen nach altem
Kondylome – stechende Schmerzen
Kondylome – trocken
Ähnliche Differenzierungen finden sich unter den Lokalisationen „Glans“ und „Vorhaut“. Berücksichtig werden sollten auch die Unterrubriken des Abschnitts Wucherungen – Kondylome im Kapitel „Haut“, wenn sich die eigenheitlichen Symptome in den dortigen Rubriken wiederfinden.
Dosierung
Hohe C-Potenzen: Die Dosierung erfolgt nach den klassischen homöopathischen Empfehlungen zur Behandlung chronischer Krankheiten mit hohen C-Potenzen (200, M, XM) in Einmalgaben und langer Nachwirkzeit, nach den Richtlinien der Kent’sche Reihe.
Niedrige D- und C-Potenzen finden keine Anwendung.
Q-Potenzen: Da abgesehen von der subjektiven Beeinträchtigung des Patienten kein objektiver Zeitdruck bei der Behandlung besteht, muss die Indikation für Dosierungen mit häufigen Wiederholungen der Arzneigaben in kurzen Abständen (z.B. C-Potenzen in verklepperter Form, Q-Potenzen) äußerst zurückhaltend gestellt werden.
Verlaufsbeurteilung
Im Idealfall gibt es ein Mittel, welches über Jahre hinweg den Patienten gesund erhält. Wie aber jeder erfahrene Homöopath weiß, gibt es chronische Erkrankungen, zu deren Behandlung nacheinander mehrere Mittel eingesetzt werden müssen, abhängig davon, welche miasmatische Belastung vorliegt ( Kap. 3.4 ) bzw. welche Krankheitssymptome im Lauf der Behandlung in den Vordergrund treten. Grundsätzlich kann auch bei richtiger Mittelwahl nicht von einem sofortigen Verschwinden der Kondylome ausgegangen werden. Zunächst persistieren sie häufig trotz korrekter Verordnungen, vor allem wenn sie schon lange bestehen oder fehlgeschlagene Unterdrückungsversuche unternommen wurden, sodass ggf. andere Verlaufsparameter zur Überprüfung des Heilungsverlaufes herangezogen werden müssen (z.B. Symptome anderer Erkrankungen, Allgemeinzustand, Schlaf, seelisches Befinden).
Prognose
Die Erfolgsaussichten sind langfristig gut, sofern die klassischen homöopathischen Prinzipien zur Behandlung chronischer Krankheiten beachtet werden ( Kap. 4.3 ). Wichtig ist dabei auch eine kontinuierliche, enge Patientenführung auf gegenseitiger vertrauensvoller Basis.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
In den Repertoriumsrubriken der Lokalsymptome sind
Thuja, Nitricum acidum, Sepia, Cinnabaris, Staphisagria, Psorinum
und
Sabina
am häufigsten repräsentiert. Prinzipiell kommt aber auch jedes andere Arzneimittel infrage, wenn es aufgrund der Anamneseerhebung gute Gründe für die Verschreibung gibt und wenn das gewählte Arzneimittel seine Wirkung im Bereich des sykotischen Miasmas hat ( Kap. 3.4.2 ).
Die Lokalsymptomatik der einzelnen Mittel ist sehr ähnlich, eine Unterscheidung schwierig. Bezüglich der Kondylome lassen sich folgende Differenzierungen treffen:
Thuja:
leicht blutend oder nässend, aber auch trocken an Glans, Vorhaut oder Skrotum, brennende Empfindung.
Nitricum acidum
: leicht blutend oder nässend, übel riechend mit brennenden oder stechenden Schmerzen (auch Analkondylome).
Cinnabaris
: blutend, nässend oder auch trocken, fächerförmig an Glans, Vorhaut oder Frenulum.
Staphisagria
: trocken, juckend;
Staphisagria
ist auch ein Mittel für Beschwerden nach Unterdrückung von Kondylomen.
Psorinum
: nässend, juckend mit wunder oder brennender Empfindung.
Sabina
: juckend, übel riechend (Fischlakengeruch), Wundheitsgefühl oder brennender Schmerz, an Glans, Vorhaut oder Penisrücken.
Sepia:
Trockenheit der Vagina, Abneigung gegen Koitus bei beiden Geschlechtern, brennende Leukorrhoe. Bei Genitalcondylomata oft sehr hilfreich, wenn die Gesamtheit der Symptome auf
Sepia
weist.
20.1.3 Urethritis
Entzündung der Harnröhre.
Meist bakterielle, deszendierende (Zystitis, Prostatitis) oder aszendierende (nach Geschlechtsverkehr, äußeren Manipulationen an der Harnröhre) Infektion.
Symptome: oft uncharakteristisch (Dysurie, Pollakisurie, Juckreiz, Brennen in der Harnröhre). Tritt Ausfluss auf, ist an der Diagnose nicht mehr zu zweifeln. Selten Allgemeinsymptome wie Fieber oder Schüttelfrost.
Cave: Die Diagnosestellung sollte durch einen Facharzt erfolgen (DD: sexuell übertragbare Erkrankung).
Therapeutische Strategie
Wenn es bei einer Urethritis anamnestische Hinweise auf eine Geschlechtserkrankung gibt, ist die alleinige homöopathische Therapie mit möglicherweise
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