Leitfaden Homöopathie (German Edition)
unproblematisch.
Wichtige homöopathische Arzneimittel
Endometritis: Bell., Lach., Pyrog., Sec., Sep., Sulph.
Lochienstau: Bry., Plat., Puls., Pyrog., Sulph.
Rückbildungsstörungen: Arn., Rhus-t., Sep.
Wochenbettdepression: Aur., Aur-m., Nat-m., Plat., Puls., Sep., Sulph., Thuj.
Eine genaue Differenzierung der oben genannten Arzneimittel erfolgt wegen der Vielzahl der möglichen Symptome aus Gründen der Übersichtlichkeit an dieser Stelle nicht. Stattdessen sei auf die Materia medica verwiesen ( Kap. 35 ).
22.2.3 Stillzeit
Therapeutische Strategie und homöopathische Behandlung
Die Stillzeit ist die Phase, in der der Säugling von der Mutter an der Brust gestillt wird. Sinnvoll sind mindestens sechs Monate (bzw. bis die ersten Zähne kommen), aber auch länger, jeweils in Abhängigkeit von der Bereitschaft der Mutter und dem Bedürfnis des Kindes. In Atopikerfamilien sollten die Kinder länger (u.U. ein Jahr) gestillt werden.
Die Stillzeit ist keine Krankheitsphase, dennoch gibt es für diesen Zeitraum typische Beschwerden: Mastitis (Kap. 21.6.2), entzündete, rissige Brustwarzen, versiegender Milchfluss, Abstillschwierigkeiten, Erschöpfung der Mutter in der Stillzeit, Kind verweigert die Muttermilch.
Je nach Art der Beschwerden erfolgt die Behandlung der Mutter (evtl. auch des Kindes, z.B. bei Verweigerung der Muttermilch) im Rahmen einer akuten (z.B. Mastitis, Milchbildungsstörungen) oder auch konstitutionellen Behandlung (z.B. bei Erschöpfungssyndromen). Dabei muss berücksichtigt werden, dass es sich auch bei den scheinbar akuten Krankheitsgeschehen letztlich um Symptome zugrunde liegender, chronischer Störungen handelt.
Miasmatische Zuordnung
Diese Zuordnung ist nur über die Gesamtheit der Symptome möglich.
Repertorium
Wichtige Rubriken (mit Unterrubriken) für die Stillzeit:
Brust
Entzündung – Mammae, Mastitis
Schrunden, Fissuren – Mammae – Brustwarzen
Allgemeines
Abstillen, Beschwerden durch
Stillen – agg.
Schwäche, Entkräftung, Erschöpfung, Prostration, Hinfälligkeit – stillenden Frauen, bei
Brust
Milch – bleibt aus
Milch – Abstillen – allgemein
Milch – unterdrückt
Allgemeines
Speisen und Getränke – Milch – Abneigung – Muttermilch
Speisen und Getränke – Milch – Abneigung – Muttermilch – Kind verweigert Muttermilch
Dosierung
Hohe C-Potenzen (200, M, XM) in einmaligen Gaben sind für die Behandlung der meisten Störungen adäquat. Bei akuten, entzündlichen Problemen (z.B. Mastitis) können diese auch in verklepperter Form häufig wiederholt werden. Alternativ bieten sich auch Q-Potenzen an. Niedrige D- und C-Potenzen werden nur verordnet, wenn keine anderen Potenzen verfügbar sind.
Verlaufsbeurteilung und Prognose
Alle genannten Erkrankungsbilder lassen sich gut homöopathisch beeinflussen. Die Verlaufsbeurteilung hängt dabei sehr von der jeweiligen Symptomatik und deren Dynamik ab.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
Mastitis puerperalis: Bell., Bry., Con., Lach., Phyt., Sil.
Milchbildungsstörungen: Lac-c., Puls., Tub., Urt-u.
Belladonna:
Heftige, sich schnell entwickelnde Mastitis mit hohem Fieber, Hitze des Kopfes bei kalten Extremitäten und Verschlechterung durch Erschütterung (auch
Lac caninum
). Insbesondere für die frühen Entzündungsstadien geeignet.
Bryonia:
Allmählich sich entwickelnde Mastitis, mit starken Schmerzen bei jeder Bewegung und Besserung durch Druck (z.B. fester BH oder Festhalten). Fleckweise Rötung der Mammae oder auch im Gesicht der Patientin.
Conium:
harte, knotige, schmerzhafte Anschwellung einer oder mehrerer Milchdrüsen. Häufig klagt die Patientin über eine Art von Schwindel beim Bewegen des Kopfes oder beim Liegen, der besser wird, wenn sie die Augen schließt.
Lac caninum:
Milch versiegt allmählich. Jede Berührung ist unerträglich. Bei Mastitis verschlimmert jede Erschütterung (Treppensteigen). Probleme entwickeln sich, wenn Mutter und Kind im Krankenhaus eine Zeit getrennt waren.
Phytolacca:
harte, sehr schmerzhafte Knoten in der Mamma. Lymphknotenschwellung in der Axilla. Beim Stillen zieht der Schmerz von der Brustwarze durch den ganzen Körper. Risse in den Brustwarzen. Blutige Milch.
Pulsatilla:
Die Mutter weint jedes Mal, wenn sie das Kind anlegt. Übermäßige Anschwellung der Brust nach dem Abstillen. Es besteht das Verlangen nach lokaler und
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