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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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wandert“ oder gleichzeitig früher vorhandene Symptome (die evtl. unterdrückt wurden) wieder auftreten. Das Allgemeinbefinden ist für die Verlaufsbeurteilung (besserer Schlaf, leichtere Träume oder wohligere Stimmung) unbedingt vorrangig gegenüber dem Lokalbefund! Kosmetische Gesichtspunkte, die von Patienten oft in den Vordergrund gestellt werden, dürfen nie dazu verleiten, eine unbefriedigende Entwicklung in anderen Bereichen (z.B. im Gemütsbereich) hinzunehmen! Wenn die Richtung des Verlaufes stimmt, geduldig bei dem Mittel bleiben.
    Unterstützende Maßnahmen
    Ernährungstherapie (Gewichtsabnahme unter vegetarischer Vollwertkost) und Klimatherapie (Totes Meer o.Ä.) sind ratsam, aber allein meist nicht ausreichend bzw. nicht nachhaltig.
    Keine Salben oder Bäder mit therapeutischen Inhaltsstoffen! (vgl. Organon, § 285 mit Anm.)
    Prognose
    Im günstigsten, aber seltenen Fall bildet sich die manifeste Psoriasis in eine latente zurück. Dagegen kann und soll eine Psoriasis arthropathica oder pustulosa abheilen.
    Homöopathische Arzneimittel

    Wichtige Zwischenmittel mit miasmatischem Bezug: Sulph., Syph., Tub., Thuj.
    Folgende Arzneimittel haben im Arzneimittelbild einen deutlichen Bezug zur Psoriasis:
Berberis aquifolium, Castor equi, Kalium bichromicum, Mezereum, Oleander, Petroleum, Phosphorus, Sarsaparilla, Sulfur iodatum
. Wesentlich ist aber die Analyse nach den auffallenden und charakteristischen Symptomen des Krankheitsbildes. Da die Mittelwahl letztlich immer konstitutionell erfolgt, hat es keinen Sinn, diese Mittel aufgrund bestimmter Lokalsymptome zu differenzieren. Wenn es klare Auslöser gibt, lassen sie sich meist auch Mitteln zuordnen. Für typische Psoriasisauslöser wie Verletzungen, Alkohol, Impfung, Gewichtszunahme, Schwangerschaft, seelische Ausnahmesituationen usw. gibt es passende Rubriken im Repertorium (seltener unter „Haut“, sondern eher im Kapitel „Allgemeines“). Für den Auslöser Tonsillitis müsste also z.B. ein Mittel gesucht werden, das damals akut gepasst hätte bzw. müssen die damaligen Akutsymptome in die Gesamtrepertorisation mit einbezogen werden.

23.2 Allergisch bedingte Hauterkrankungen und Urtikaria

23.2.1 Neurodermitis

    Atopische Dermatitis, atopisches Ekzem, endogenes Ekzem.
    Erkrankung aus dem atopischen Formenkreis; Manifestation zu 80% im Kleinkindalter.
    Symptome: chronisch-rezid. Entzündung der Haut mit Juckreiz, Rötung, Nässen, Schuppung und Krustenbildung.
    Pathogenese: multifaktiorell; erbliche Veranlagung (Neigung zur familiären Atopie, gestörte Immunregulation, vegetative Dysregulation, trockene Haut und erhöhte IgE-Bildung.
    Prädilektionsstellen

    Säuglinge: behaarter Kopf, Gesicht, Rumpf, Streckseiten der Extremitäten.
    Krabbelalter: Knie.
    Kindesalter: Ellenbeuge, Handgelenke, Kniekehlen, Nacken, seitliches Gesicht, Lider, Hände, Füße.
    Jugendliche und Erwachsene: Gesicht, Hals, oberer Brustbereich, Schultergürtel, Handrücken, Gelenkbeugen.
    Therapeutische Strategie
    Die Behandlung bezweckt eine dauerhafte Linderung oder Heilung.
    Therapien, die nur vorübergehend oberflächlich lindern, unterdrücken oder Symptome verschieben, werden nicht eingesetzt; sie würden auch die homöopathischeHeilung beeinträchtigen. Insbesondere sollten keine Externa angewendet werden (vgl. Organon, § 285/Anm.) ( Kap. 3.4 , Miasmen). Ausnahmen sind wässrige Externa bei Exazerbation (s.u. Unterstützende Maßnahmen).
    Der entscheidende Faktor für eine dauerhafte Beschwerdefreiheit, die evtl. nur noch in biographischen Belastungssituationen gefährdet ist, ist eine sorgfältige homöopathische Konstitutionsbehandlung ( Kap. 4.3 ). Die Prognose ist bei jüngeren Patienten besser als bei älteren. Bei Kindern sollte eine unkomplizierte Neurodermitis innerhalb eines Jahres ausheilen. Sind atopische Erkrankungen schon in der zweiten oder dritten Generation vorhanden, ist mit einer mehrjährigen Behandlung zu rechnen. Gleiches gilt für Kinder mit syphilitischer Belastung in der Familie oder mit schweren Erkrankungen der Eltern oder Großeltern (insbesondere Krebs, Fehlbildungen, schwere neurologische Erkrankungen, Depressionen, Suizide). Ungeimpfte Kinder mit Atopie haben eine bessere Prognose als geimpfte.
    Homöopathische Behandlung
    Es gibt viele Arzneien mit deutlichem Ekzembezug, die unter Umständen zunächst gut wirken können. Langfristig ist aber in aller Regel eine Konstitutionsbehandlung erforderlich, die den dermatologischen Befund bei

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