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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Arzneiwahl und Verlaufsbeurteilung nur am Rande berücksichtigt. Eine Ausnahme ist das dyshidrotische Handekzem, bei dem auch Mittel mit starkem Bezug zum Lokalbefund oft innerhalb eines Jahres zur Heilung führen.
    Wahl der Symptome
    Für die chronische Behandlung werden alle individuellen Symptome herangezogen, die sich aus der Anamnese und Untersuchung extrahieren lassen ( Kap. 4 ).
    Für die Behandlung des akuten Schubes oder für Sonderfälle wie das dyshidrotische Handekzem oder atypische Lokalisationen und Erscheinungsformen können dagegen vorrangig die Hautsymptome verwendet werden.
    Auslöser , besonders bei erstmaligem Auftreten, gerade bei Kleinkindern, z.B. Wettereinfluss, Impfung, Ernährungsumstellung, Zahnung usw.
    Eindeutige Lokalisation , die bei diesem Patienten ausschließlich oder immer wieder auftritt, oder wo es anfing.
    Lebensmittelverlangen und -abneigungen sind wichtiger als Unverträglichkeiten und Allergene.
    Temperaturabhängigkeit ist meist pathognomonisch, also nicht als individuelles Symptom zu verwerten. Wenn sie aber ungewöhnlich ist oder sich verändert hat, wird sie wichtig, z.B. extremes Frieren, Gewitter agg., aber auch die lokale Verbesserung des Juckreizes durch kalte, warme, extrem heiße Anwendungen usw.
    Klimaabhängigkeit ist die Regel, aber manchmal ist sie besonders ausgeprägt oder paradox, z.B. am Meer agg.
    Schlaf und nächtliches Jucken ergeben manchmal individuelle Auffälligkeiten. Es ist wichtig zu differenzieren, wann z.B. abends der Juckreiz auftritt: erst im Bett oder schon vorher, erst wenn der Patient im Bett warm wird oder schon vorher beim Ausziehen usw. Auch Sprechen, Lachen und Weinen im Schlaf und die Schlaflage können Hinweise auf das Mittel geben.
    Kratzverhalten , z.B. ist Erleichterung erst da wenn es blutet, oder agg. Kratzen immer; wollüstiges Kratzen, wenn spontan berichtet; Jucken der Haut ohne Hautausschlag (Pruritus sine materia) oder Auftreten des Hautausschlages erst durch Kratzen.
    Begleitsymptome, die sich nicht an der Haut manifestieren, z.B. Übelkeit oder Schwindel oder Hunger beim Juckreiz.
    Unerwartete Modalitäten , z.B. Essen bestimmter Speisen bessert den Juckreiz. Eine verblüffende Modalität ist oft der Schlüssel zum richtigen Mittel.
    Letztlich ist entscheidend, was in der gesamten Anamnese als besonders charakteristisch und überraschend auffällt .
    Miasmatische Zuordnung
    Die Neurodermitis lässt sich bis zu einem gewissen Grad über die Modalitäten des Hautausschlags einem Miasma zuordnen:
    Psora: abendliches und nächtliches Jucken, Unfähigkeit zu schwitzen, Papelbildung mit starkem Juckreiz, trockene Hautausschläge, Waschen verschlimmert, Kratzen verschlimmert das Brennen, blutende Hautausschläge.
    Sykosis: fleckweises Auftreten, kreisförmige Hautausschläge (auch Tuberkulinie), Neurodermitis mit Warzen/Dellwarzen.
    Syphilis: kupferfarbene/bräunliche Ausschläge, Ausschläge wie roher Schinken, sehr dicke Krusten, kein Juckreiz.
    Tuberkulinie: kreisförmige Ausschläge (auch Sykosis), starke Eiterung.
    Bei hereditären Formen können die Arten des Ausschlags gemischt vertreten sein und weisen dann auf eine komplizierte Neurodermitis hin.
    Repertorium

    Die Hauptrubrik für Neurodermitis mit zahlreichen differenzierenden Unterrubriken findet sich im Kapitel „Haut“: Haut – Hautausschläge – Ekzem (über 170 AM). Rubriken zum Thema „Ekzem“ sind außerdem den Kapiteln „Kopf“, „Auge“, „Ohr“, „Gesicht“, jeweils unter dem Punkt Hautausschläge – Ekzem (mit Unterrubriken) zu finden. Die Vielfalt der Symptome zu diesem Thema macht das Auflisten einzelner Rubriken an dieser Stelle überflüssig. Entsprechende den Lokalbefunden müssen auch alle anderen Repertoriumsrubriken zum Thema „Hautausschlag“, „Hautjucken“, „Hautfarbe“ berücksichtigt werden, z.B. eindeutige Lokalisationen:
    Gesicht
    Hautausschläge – allgemein – Kinn
    Extremitäten
    Hautausschläge – Gelenke – Beugen
    Hautausschläge – obere Gliedmaßen – Finger – Fingerspitzen
    Hautausschläge – obere Gliedmaßen – Handgelenke
    Hautausschläge – obere Gliedmaßen – Hände – Handflächen
    Hautausschläge – untere Gliedmaßen – Füße – Fußsohlen
    Hautausschläge – untere Gliedmaßen – Oberschenkel – zwischen
    Kratzverhalten und Schlafsymptome:
    Haut
    Juckreiz – Hautausschläge – ohne
    Juckreiz – wollüstig
    Juckreiz – abends – agg. – Bett, im
    Juckreiz – abends – agg. –

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